e l i z a
»I remember our first date, our first argument.«
- Gerald Levert
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Sophie verschwand wieder schnell aus meinen Gedanken, da ich durch Shawn abgelenkt wurde. »Also, verstehe ich das richtig: Du musstest wegen der Fernbeziehung deiner Mutter nach Toronto ziehen? Und das mitten in deinem letzten Highschool-Jahr?« Er wendete kurz den Blick von der Straße ab und neigte meinen Kopf zu mir. »Du hast es erfasst, Sherlock«, meinte ich. »Aber vermisst du deine Freunde nicht? Deine Heimat?« Ich rutschte unruhig auf den Sitz hin und her. »Natürlich tue ich das, wer würde es nicht? Aber schätze ich werde es überleben. So bald ich in einem halben Jahr meinen Abschluss habe und kurz darauf volljährig werde, packe ich mir meine Koffer und ziehe zurück. Vielleicht schreib ich mich auf irgendeine Universität ein und fertig. Aber warum erzähle ich dir das eigentlich? Ehrlich gesagt hoffe ich dich nie wieder zu sehen.« Er seufzte, aber meine Gedanken schweiften wieder ab. Ich musste an Miranda denken, mit der ich am Nachmittag geskypt hatte. Anfangs hatte ich Angst das sich etwas zwischen uns geändert haben könnte, aber wir lachten genauso wie früher. Natürlich fragte sie mich auch über die Sache mit #NewZealandGirl aus. Eigentlich hätte ich ihr die Wahrheit erzählen sollen. Aber das Einzige was ich zustande brachte war ein stummes Kopfschütteln. Mich plagten immernoch Schuldgefühle, aber so weniger Leute davon mitbekamen, desto besser. Und wie heißt es so schön: Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß.
»Sag mal, wo fahren wir überhaupt hin?«, fragte ich plötzlich und gegen meinen Willen hörte ich etwas Panik in meiner Stimme. Shawn fand es aber offensichtlich amüsant. »Hast du etwa immer noch Angst das ich dich verschleppen könnte? Aber falls es dich beruhigt, wir fahren zu einem Restaurant in Pickering.« Ich wurde misstrauisch. »In ein öffentliches Restaurant? Denkst du ich wäre so doof zu glauben, dass du nicht erkannt wirst?«, fragte ich und schaute trotzig aus dem Fenster. Es hatte angefangen zu schneien und ein paar Schneeflocken flogen am Fenster vorbei. Mir fiel die Unwetterwarnung vom Radio wieder ein, aber ich zweifelte in jenen Moment daran das sie wirklich wahr war. Der Schnee war eigentlich so gut wie weg und für mich hieß Anfang März auch schon mehr oder weniger das Ende vom Winter. »Du bist wirklich eine Kratzbürste. Wenn auch eine Hübsche. Hab mal etwas mehr Vertrauen«, antwortete er mir lachend. Ich musste mir die Zähne zusammenbeißen, um nicht komplett auszurasten. »Es ist schwer Vertrauen zu jemanden herzustellen, der sich wie ein kompletter Idiot verhält. Oder Dates förmlich erpresst.« Er verdrehte die Augen. »Wie oft willst du das noch erwähnen? Außerdem überdramatisierst du das alles ein wenig, nicht New Zealand Girl?«, provozierte er. Das brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. Ich fuhr herum und der Gurt spannte sich. »Du kannst mich mal. Lass mich bei der nächsten Seitenstraße raus du...du...du«, fing ich an, doch ich wurde leiser und brach ab. »Alles okay?«", fragte er stirnrunzelnd. Ich war kurz davor wieder einen weiteren Kommentar abzugeben, aber an der Tatsache wie er seine Stimmlage veränderte, wusste das er es Ernst meinte. Ich nickte und es wurde still. Mir stieg die Röte ins Gesicht, weil mir klar wurde wie peinlich und kindisch ich mich gerade verhalten hatte. Es war einfach alles mehr als nur surreal. Und komplett verrückt. Vielleicht hatte Sophie recht, und ich sollte ihm wenigstens eine Chance geben sich zu revanchieren. Ich atmete aus und wollte mich gerade zu einer Entschuldigung durchringen, als Shawn mir zuvor kam. »Wir sind fast da, noch einen Moment.« Das Auto wurde langsamer, bevor es in eine Seitenstraße abbog und dann vor einer Häuserkette stehen blieb. Ich schnallte mich ab und schaute mich um. Es schneite immernoch und nur ein paar Lichter waren am Brennen. Nirgendwo war ein Restaurant oder etwas ähnliches zu sehen. »Bist du dir sicher-«, fing ich an, aber er begann bereits zu lachen. »Ganz sicher.« Shawn stieg aus dem Auto aus, ging einmal runderherum und machte mir die Tür auf. »Nach ihnen, Mademoiselle.«
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New Zealand Girl [Shawn Mendes Fanfiction]
Fanfiction»Manchmal ist es merkwürdig, wie scheinbar kleine Begegnungen dein Leben komplett verändern können. Vor allem wenn du eigentlich nicht die Art von Mädchen bist, die Popstars in Musikläden kennenlernen.« Eliza fällt aus allen Wolken, als ihre Mutter...