vierundzwanzig. [shawn]

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s h a w n

»When I cry about one thing, I end in crying about everything what is messed up in my life.«

- Unbekannt

• • •

Ich bekam langsam wirklich das Gefühl, dass das Schicksal mich auf den Kicker hatte. Oder besser gesagt uns beide.

»Heilige Scheiße«, murmelte ich leise und biss mir auf die Lippe. Eliza schien für einen kurzen Moment wie eingefroren, bis sie schließlich reagierte. Ich rechnete fest damit jeden Moment von ihr angeschrien zu werden. Sie würde denken ich hätte die Situation ausgenutzt und mit ihr rumgemacht. Ich wäre alles schuld. Und meine Version würde sie mir nicht abkaufen. Was noch nicht mal verwerflich war. Nicht mal im betrunken Zustand hätte ich Eliza zugetraut, meinen Namen und Küssen in einem Satz sagen zu hören.

Aber nichts davon geschah. Stattdessen lief Eliza dunkelrot im Gesicht an. »Wie kann man sowas so schlecht photoshoppen? Und mir dann noch damit drohen? Ich mach den Typen fertig-«, fing sie an, währenddessen sie schon versuchte auf ihren Handy eine Nachricht zu tippen. »Nicht!«, sagte ich schnell und riss ihr das Handy aus der Hand. Eliza schaute mich verständnislos an. »Du darfst jetzt nicht unüberlegt reagieren, okay? Sonst machst du etwas was du bereust. Wir müssen jetzt aufpassen wie wir vorgehen«, versuchte ich mich aus der Situation zu retten. Es war nicht gut dass sie das Foto für Fake hielt, aber die Sache aufzuklären würde in diesen Moment alles schlimmer zu machen. Das war zumindest das, was ich glaubte. Sie nickte vorsichtig. Langsam bekam auch ihr Gesicht wieder die normale Farbe. »Oh mein Gott«, sagte Eliza leise und vergrub sich ihr Gesicht in ihren Händen. »Wie kannst du so ruhig bleiben?« Ich schluckte. Mein Mund fühlte sich plötzlich wir ausgetrocknet an. Es fühlte sich schlecht an sie weiter an zu lügen. "Eliza, hör zu-", bevor ich weitersprechen konnte, brummte das Handy in meiner Hand.

» Unbekannte Nummer: Keine Angst, Süße. Ich mach jetzt keinen auf Psychotante, wie A bei Pretty Little Liars. Nette Serie übrigens, kann ich empfehlen. Wie auch immer. Du und Shawn müsst nur Freunde bleiben. Sobald sowas kommt wie „Oh Hey, ich hab doch Gefühle für Shawn und hab mich von meinen Freund getrennt", kommt ganz schnell heraus, dass du fremdgegangen bist. Du willst doch nicht wieder das Mädchen sein was von allem im Internet gehasst wird? Oder noch besser: Die Gefühle von deinem noch Freund verletzten? Armer, Kerl. Hätte viel Spaß gemacht, hätte ich herausgefunden wer er ist. Ihr seid ganz schön gut im vertuschen ;) Wie auch immer. Die Wahl liegt ganz bei dir, Elizabeth. xx

»Was hat sie geschrieben?«, fragte Eliza heiser. Ich antworte ihr nicht. Wer konnte jemanden so etwas an tun? Diesmal schrieb ich aus Wut und Verzweiflung mehrere Nachrichten. Sie enthielten lauter Beschimpfungen. Aber sie kamen nicht an. Die Nummer hatte bereits Eliza geblockt. Frustriert warf ich das Handy ich das Handy in die Ablage, bevor ich mit der Faust aufs Lenkrat einschlug und vor mich hinfluchte. So viel zum Thema ruhig bleiben. Plötzlich überrollten mich die Schuldgefühle. Ich begriff das ich derjenige war, der Eliza nur in Schwierigkeiten brachte. Wieso hatte ich damals in Musikladen nicht meine Klappe halten können? Erst spät bemerkte ich, das Eliza leise schluchzte. Als ich mich zu ihr umdrehte, schaute sie mit den Kopf schnell weg. »Hey...«, sagte ich leise und berührte sie am Arm. »Nur um es klarzustellen: Ich bin keine Heulsuse, okay? Irgendwie ist gerade alles nur ein wenig...viel. Der Umzug. Die Suche. Der Hass aus dem Internet. Die Schule. Einfach alles«, nuschelte sie schniefend. Mein Herz wurde noch schwerer. Ich konnte ihr jetzt nicht die Wahrheit sagen. Unmöglich. »Ich weiß. Und es ist alles meine Schuld. Ich hätte dich nicht mitnehmen dürfen. Die Idee war bescheuert. Es tut mir leid. Aber ein Entschuldigung wird wohl kaum reichen. Und du hattest verdammt nochmal Recht: Ich bin und bleibe ein Idiot.« Ohne darüber nachzudenken, beugte ich mich vor und wischte ihr mit der Hand eine Träne aus dem Gesicht. Als ich erst begriff was ich da gerade getan hatte, war es schon zu spät. Schnell lehnte ich mich wieder in meinen Sitz zurück. Auch Eliza schien sich schnell zu fangen und rieb sich eilig die Tränen weg. »Da kann ich dir nicht widersprechen.«, sagte sie und lächelte schief. Wusste sie eigentlich wie niedlich sie so aussah? »Aber wehe du erzählst irgendjemanden das ich geheult habe. Immerhin habe ich meinen Ruf als Kratzbürste zu verlieren.« Dieser Kommentar ließ sie wieder zur der typischen Eliza die ich kannte und ich musste lachen. »Du weißt nicht wie sehr mich das beruhigt. Ich hatte jetzt schon Angst du wirst jetzt schon weich.« Sie stimmte mit ein, aber als unser Lachen verstummte, breitete sich eine peinliche Stille im Auto aus. Sofort wurde mir wieder die Ernsthaftigkeit der Situation bewusst. Irgendwer hatte uns beide auf der Party beobachtet. Nur wer? Und was ist wenn dieser jemand doch nicht locker lassen würde? Ich musste Eliza die Wahrheit erzählen. Bevor ich mich überwinden konnte irgendetwas zu sagen, kam sie mir zu vor.

 »Ich könnte es eigentlich auch positiv sehen: Wir müssen uns beide nie wieder sehen. Nur...«

»Nur, was?«

»Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, dass ich das gar nicht mehr möchte.«

• • • A / N

Über eine Woche später kommt endlich mal ein neues Kapitel. Irgendwie habe ich wieder ewig mit dem Kapitel gehadert und meine eigentliche Grundidee verworfen weil sie schrecklich wurde. Ehrlich, seit froh das ihr nicht mit der Rohfassung konfrontiert wurdet, haha. Vor allem wenn ihr hier schon Eliza als Dramaqueen empfindet.

Und aaah, die Geschichte hat die zweitausend Reads geknackt. Ging plötzlich richtig schnell. Ein Dankeschön an alle, die hier meinen Fantasiebrei ihr lesen < 3 Schließlich ist die Sache hier noch nicht so schnell zu Ende. Ehrlich gesagt wundert es mich, dass ich noch nicht die Lust verloren habe hier weiter zu schreiben xc

New Zealand Girl [Shawn Mendes Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt