e l i z a
»The thing about chaos, is that while it disturbed us, it too, forces our hearts to roar in a way we secretly find magnificent.«
- Christopher Poindexter
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Ich war noch nie vorher auf einem Konzert gewesen und hatte die Atmosphäre nur erahnen können. Es war einfach unglaublich beeindruckend.
Ich wusste nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. Allein schon die Menschenmassen, die fast schon mein gesamtes Sichtfeld einrahmten. Die genaue Zahl konnte ich nur erraten, da ich selbst im Hintergrund, viele Silhouetten erkennen konnte und sich auch oberhalb, Tribünen befanden. Es mussten aber locker auf etwa mehr als zehntausend Menschen. Ich wusste nicht so recht, ob ich selbst auch so gerne eingeengt dort stehen würde. Wahrscheinlich wäre es nicht auszuschließen, dass ich eine totale Panikattacke bekommen würde.
Deshalb war ich ganz glücklich darüber, dass ich mit meinen extra Ticket was mir über den Hals baumelte, etwas abseits, dennoch ziemlich nah an der Bühne stand. Es war so etwas wie ein abgegrenzter VIP-Bereich, neben mir konnte ich aber auch Andrew und ein paar Leute entdecken, die für die Technik verantwortlich waren, entdecken.
Plötzlich wurde die Menge ohrenbetäubend laut und ich richtete meine Aufmerksamkeit sofort wieder nach vorne, als Shawn die Bühne betritt. Mehrere tausend Menschen schreien seinen Namen, „Ich liebe dich" und halten bunte Pappplakate hoch. Ich musste grinsen, als ich nicht weit von mir ein Mädchen ausmachen konnte, die ein Schild hochhielt mit der Aufschrift „Shawn, love me please with the Lights On."
Schnell wendete ich meinen Blick wieder ab und suchte den Blickkontakt zu Shawn. Dadurch, dass ich nicht weit von ihm weg war, erkannte er mich und lächelte mich breit an. Mein Herzschlag schlug ein kleines bisschen schneller, vor allem da im selben Moment die ersten paar Takte von „I don't even know your name" ertönten.
Augenblicklich wird die Menge still, nur noch ein paar Mädchen kreischten immer noch laut seinen Namen.
Plötzlich bekam ich am ganzen Körper Gänsehaut. Nicht nur weil Shawns Gesang absolut fantastisch war, sondern weil ich das Gefühl hatte, er würde nur für mich singen. Ich fühlte mich wie damals im kleinen Restaurant seiner Tante, als er mir den Song zum ersten Mal vorspielte.
Und plötzlich prasselten alle Erinnerungen auf einmal in mich rein. Nicht nur unsere erste Begegnung, wie in der Kunstgalerie.
Sondern auch viele kleine Dinge. Wie er mich mehr oder weniger zu einer Verabredung gezwungen hat und im Endeffekt die ganze Sache aufgeflogen ist. Irgendwie muss ich lächeln. Damals kam es mir wie das Ende der Welt vor. Wie konnte das alles noch kein halbes Jahr her sein? Oder wie er mich nach der Sache mit Sophie, vollkommen verheult zu sich nach Hause genommen hatte. Unser erste Kuss. Oder wohl eher der Zweite, wenn man das eine Mal mitzählte, wo ich Shawn betrunken geküsst hatte. Der Kaffee am Morgen danach mit Aayliah. Das danach entstehende Drama, durch das Foto und meinen erfundenen Freund. Als er plötzlich in Neuseeland aufgetaucht ist. Unser gemeinsamer Tanz bei Molly's. Die peinlichen ersten Aufeindertreffen von ihn und meinen Eltern. Mein Geburtstag und Abschlussball. Innerhalb kurzer Zeit hatte er mein ganzes Leben ordentlich auf den Kopf gestellt. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, wenn mir dadurch nur positive Dinge passiert waren.
Aber ich musste nur Shawn oben auf der Bühne sehen, um zu wissen, dass sich vielleicht das Schicksal gar nicht so gegen mich verschworen hat, wie ich dachte. Okay, ich trat immer noch in jede Menge Fettnäpfchen. Und blieb eine absolute Dramaqueen. Das alles änderte auch nichts an der Tatsache, dass er und ich jetzt für eine ganze Weile getrennt sein würden. Aber zum ersten Mal, glaubte ich wahrhaftig daran, das wir es schaffen würden. Nicht jeder Tourtag würde so sein, oder? Ich wusste, dass ich meine Hoffnung immer gefährlicher größer wurden. Der heutige Tag hatte wieder gezeigt, dass das Leben nicht immer ganz einfach ist. Sogar ziemlich chaotisch und kompliziert. Genauso wie Shawns und meine Beziehung.
Plötzlich endete bereits der Song und ich ärgerte mich darüber, so schnell abgedriftet zu sein.
»Hallo, Glasglow! Wie geht es euch?«, begrüßte Shawn die Menge durch das Mikro und sofort war alles wieder auf voller Lautstärke. »Ich weiß ihr seid ganz wild darauf, meine neuen Songs live zu hören. Aber ohne, mein New Zealand Girl wäre das alles wohl nicht möglich gewesen. Ich weiß Lizzy, du findest jetzt mein Gerede wieder einmal wahnsinnig kitschig und viel zu rührselig. Aber würdest du bitte kurz auf die Bühne kommen?« Das Publikum wurde vor Begeisterung immer lauter und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, obwohl meine Wangen rot anliefen. Ehe ich mich versah, wurde ich von einem der Sicherheitsmänner von unten nach oben auf die Bühne gebracht.
Und wow, allein der Anblick von oben verursachte mir weiche Knie. Ich schaute direkt auf abertausende Gesichter, die Shawn und mich gebannt ansahen. Wie konnte er hier oben spielen und einfach singen? Ich würde vor Aufregung keinen Ton herausbekommen. So wie jetzt gerade. Doch plötzlich wurde ich aus meiner Starre gerissen, als alle plötzlich anfingen zu jubeln. Ich bemerkte wie Shawn mich an der Hand nahm und diese drückte. Ich lächelte und er lächelte zurück. Und das machte mich wahnsinnig glücklich. Weil ich genau wusste, dass dieses Lächeln nur für mich bestimmt war.
»Küssen!«, schrie plötzlich ein Mädchen in den vorderen Reihen, die ich fast übersehen hatte, da sie in einer der vordersten Reihen stand, direkt vor der Bühne stand. Sofort wurde Menge wieder laut, ich hörte weitere Rufe.
»Na New Zealand Girl, sollen wir Ihnen eine echte Show bieten?«
Und diesmal unterbrach uns niemand.
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A / N
Ja ich lebe noch, man glaubt es kaum, haha.
Ich weiß, diesmal habe ich mir wirklich Zeit genommen mit dem updaten. Das hat zweierlei Gründe.
Zuerst einmal, Schule nimmt mich momentan wirklich ein. Das mag wie eine billige Ausrede klingen, aber ich meine es ernsthaft. Ich.hasse.es.
Zweitens: Mir wird immer mehr bewusst, wie sich die Geschichte dem Ende zuneigt.
Und ich bekomme es einfache nicht übers Herz.
Einerseits will ich endlich das, was ich schon so lange geplant habe, endlich niederschreiben.
Andererseits, hänge ich mittlerweile viel zu sehr an den Charakteren. Ich liebe sie alle und es fehlt mir unglaublich schwer sie loszulassen. [An dieser Stelle: Wer ist euer Lieblingscharakter? Meiner ist definitiv Sophie. Sie ist auch eindeutig der Charakter, der mir auf so vielen Ebenen ähnlich ist, dann gleichzeitig dann doch wieder nicht. Ich habe sie auf jeden Fall unglaublich ins Herz geschlossen.]
Ich weiß, das ist „nur" eine Fanfiktion. Aber selbst Shawn ist irgendwo eine ausgedachte Person von mir. Klar, er spiegelt eine durch und durch reale Person wieder, aber ich hab ihn in diesem Buch so handeln lassen, wie ich wollte. Vielleicht würde er im echten Leben Eliza unausstehlich finden. xd
Und das aller Verrückteste ist, so schwer es mir fällt hier die Charaktere loszulassen, jucken mir schon die Finger für neue Geschichten. Auch wenn sie definitiv keine Fanfiktions mehr sein werden. Es tut mir leid, aber es würde sich für mich in meinen Kopf so anfühlen, als würde Shawn Eliza betrügen. Es geht einfach nicht anders. Vielleicht sehe ich ja irgendwen von euch in naher Zukunft bei der Geschichte von Heather oder der von Noah & Ella wieder.
Die von den Toten auferstandene,
Holunderlimonade
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New Zealand Girl [Shawn Mendes Fanfiction]
Hayran Kurgu»Manchmal ist es merkwürdig, wie scheinbar kleine Begegnungen dein Leben komplett verändern können. Vor allem wenn du eigentlich nicht die Art von Mädchen bist, die Popstars in Musikläden kennenlernen.« Eliza fällt aus allen Wolken, als ihre Mutter...