e l i z a
»You dance secretly inside my heart, where no one else can see.«
- Remi
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»Hi«, begrüßte ich Shawn, als ich eilig in sein Auto stieg.
»Okay, eigentlich wollte ich zu euch rein kommen, aber du lässt mir ja nicht mehr eine Chance dazu«, antwortete er mir ziemlich perplex, aber ein Lächeln lag auf seinem Lippen.
»Sorry, aber Dad hält mir seit gestern Abend am laufenden Band Predigten. Und ich glaube er ist nicht sonderlich begeistert von der Vorstellung, dass sein kleines Mädchen jetzt einen Freund hat. Anscheinend ist ihm diese Tatsache auch erst wirklich gestern Abend bewusst geworden.« Das war die halbe Wahrheit. Gut, es gefiel ihm weniger, dass ich jetzt vergeben war, aber dass Shawn ein Star war machte ihn förmlich verrückt. Nicht ohne Grund hatte er relativ spät erfahren, dass ich #NewZealandGirl war. Er hält nicht viel von der Welt der Stars und Sternchen. Kurz nachdem ich mit dem Festnetztelefon Shawns Handynummer gewählt hatte, da durch Miranda mein Handy jetzt wahrscheinlich von irgendeinen Truck auf der Autobahn wahrscheinlich schon zu Schrott zerfahren wurde, um mit ihm eine Uhrzeit für den nächsten Tag zu machen, hatte mein Dad seinen ersten Kommentar abgelassen. Nämlich, dass ich mir nicht so viele Hoffnungen machen müsste, da ein Junge wie er zehn Mädchen an jedem Finger hätte. Die Tatsache, dass er extra für mich nach Neuseeland gekommen war, schien ihn nicht sonderlich zu interessieren. Und das überraschte mich wirklich. Normalerweise war mein Vater eine nicht die Person, die solch harsche Kommentare abgab. Und dann passierte das, was wirklich selten geschah, ich stritt mit meinen Vater. Als sich dann auch noch Christiana einmischte und wortwörtlich sagte: »Ein Mädchen wie du, hat keine Chancen bei so jemanden wie ihm«, eskalierte die Situation völlig. Irgendwann waren wir alle schlafen gegangen und heute morgen hatten sich alle halbwegs beruhigt. Ich glaube Dad hatte ein schlechtes Gewissen, denn er schlug vor, ob Shawn nicht zum Abendessen vorbei kommen wollte. Ein größeres Klischee gab es wohl nicht, aber ich willigte ein ihn zu fragen. Trotzdem gefiel mir die Vorstellung nicht wirklich.
Gerade wollte ich die unausgesprochene Frage stellen, als Shawn, der mittlerweile gerade dabei war das Auto neu zu starten, sich räusperte.
»Wohin fahren wir überhaupt?« Ich verdrehte die Augen und lachte. »Ich dachte du bist der Fahrer.« Shawn grinste. »Sehr lustig, Lizzy. Ich kenne mich hier in den Kaff nicht aus. Was kann man hier noch sehen?« Ich hüstelte, gespielt beleidigt. »Tut mir leid, nicht jeder kann aus einer Stadt kommen, wo drei Millionen Menschen leben. Also es gibt noch ein Museum, ein paar Parks und einen Golfclub.« Shawn sah aus als würde er zögern. »Gibt es hier nicht auch einen Strand?« Ich schaute missmutig aus den Fenster. Es war zwar nicht am regnen, aber richtig gemütlich schien das Wetter auch nicht, es wirkte so als könnte es jeden Moment anfangen und der Wind war kalt, dafür dass der Frühling eigentlich schon begonnen hatte. »Natürlich und im Sommer ist fast jeder Einwohner jeden Tag dort, obwohl er eigentlich nichts besonderes ist und der Tourismus kocht über. Jetzt momentan ist er wirklich nicht so schön. Vor allem nicht bei den Wetter. Aber wenn du unbedingt hin willst...«, meinte ich und Shawn nickte begeistert. »Irgendwie kommt es mir Ewigkeiten vor, dass ich zum letzten Mal am Strand war. Also wo lang?«
»Ich finde du hast völlig übertrieben. Der Strand sieht doch noch bei schlechten Wetter völlig okay aus«, sagte Shawn während er aus dem Auto ausstieg und die Tür laut hinter sich zufallen ließ. »Sag das nochmal, wenn du unten an der Küste bist und bei dem Wind dir der Sand ins Gesicht peitscht«, lachte ich und schloss ebenfalls die Autotür hinter mir. Weit und breit war niemand zu sehen, nur ein alter Mann der mit seinem Hund Gassi ging. »Komm, wir müssen hier die Treppe runter«, meinte ich und winkte Shawn.
Vorsichtig gingen wir die Treppen runter, ich ging vor. Vom Regen der in der Nacht gefallen war, waren die Stufen immer noch nass und rutschig. Der Moos, der bestimmt schon seit Jahrhunderten dort wucherte, machte es nicht gerade besser. Aber irgendwie schafften wir beide es heil runter.
Und dann wurde mir auch bewusst, dass Shawn Recht hatte. Der Strand war trotz der noch eher milden Jahreszeit wirklich schön. Innerlich verfluchte ich mich dafür, meine Kamera nicht mitgenommen zu haben.
»Lust auf einen Spaziergang?«, fragte mich Shawn und hatte schon wieder dieses verfluchte Lächeln auf den Lippen, während er mir seine Hand hin hielt. »Mit dir doch immer«, scherzte ich und nahm zögerlich seine Hand. Irgendwie war es ein seltsames Gefühl mit ihm Händchen zu halten. Aber auf diese Weise seltsam, dass es wiederum so schön war, dass ich sie am liebsten nie wieder los gelassen hätte. Langsam hatte ich wirklich das Gefühl, dass ich mich vom überkitschsten Verliebt sein nicht mehr retten könnte. Und es war mir wirklich egal. Warum musste ich denn auch immer so viel denken, statt dem Moment zu genießen.
Während ich mit Shawn gelassen ging, schloss ich für einen kurzen Moment die Augen und konzentrierte mich nur auf das Rauschen der Wellen und das Geräusch der schreienden Möwen. Doch dann warf ich mich selbst wieder in die Wirklichkeit zurück.
»Du bist übrigens für heute Abend zum Essen bei uns eingeladen. Ich mach jetzt schon drei Kreuze, wenn es vorbei ist«, meinte ich zu Shawn gewandt, der immer noch breit lächelte. »Ich freu mich.« Noch, fügte ich in Gedanken dazu, wollte aber den Moment nicht zerstören.
Eine Weile gingen wir nur schweigend, die Hände immer noch miteinander verschlungen, nebeneinander her. Bis der Wind meine Haare so sehr zerzauste, dass ich stehen blieb und ich hektisch versuchte sie mir hinter die Ohren zu streichen, dabei ließ ich auch Shawns Hand los. »Eliza, ist schon gut, du bist wunderschön wie immer.« Hätte er das nicht auf so wunderbare sanfte Weise gesagt, dass mein Herz gleich tausendmal schneller schlug, hätte ich für einen Witz gehalten. Ich schenkte ihn ein schiefes Lächeln. »Ich muss aussehen wie ein Pudel, denn man zu lange geföhnt hat.« Ehe ich mir nochmal durch die Haare fahren konnte, strich mir Shawn eine zurück. »Ich meine es ernst.« Ehe ich mich versah, spürte ich Shawns Lippen auf meinen. Woher zum Teufel konnte er so gut küssen? Ich krallte mich an seiner Jacke fest, bis wir uns schließlich schwer atmend von aneinander lösten. Für einen kurzen Moment schaute ich auf das Meer und versuchte meinen Atem und mein Herz wieder unter Kontrolle zu bekommen.
»Ich liebe dich, Eliza.«
Die Worte kamen plötzlich aus dem Nichts und ohne irgendwelche Vorwarnung. Zaghaft drehte ich mich um, Shawn wirkte plötzlich richtig schüchtern, dafür dass die Wort so klar aus seinem Mund gekommen waren. Ich ging ein paar Schritte näher an ihn ran. »Und ich liebe dich, Shawn Mendes.«
Plötzlich strahlte er so sehr, wie ich es noch nie gesehen hatte. Bevor ich überhaupt wusste was passierte, packte mich Shawn an der Hüfte und wirbelte mich einmal herum. Er ließ mich erst los, als ich vor Lachen japsend nach Luft schnappte.
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A / N
Wollte mich nur entschuldigen dass das Kapitel so spät kommt und ich noch auf fast gar keine Kommentare im letzten Kapitel geantwortet habe, ich habe momentan nur Schulstress durch Arbeitenphase ^^
Aber ich hab es noch geschafft, es ist immer noch Mittwoch c:
Und wir sind schon bei vierzig Kapiteln. Kommt mir irgendwie wie gestern vor, dass ich diese Geschichte angefangen habe. xc
Holunderlimonade
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New Zealand Girl [Shawn Mendes Fanfiction]
Fanfiction»Manchmal ist es merkwürdig, wie scheinbar kleine Begegnungen dein Leben komplett verändern können. Vor allem wenn du eigentlich nicht die Art von Mädchen bist, die Popstars in Musikläden kennenlernen.« Eliza fällt aus allen Wolken, als ihre Mutter...