s h a w n
»I'm not a jealous person, but when I'm with you, the thought of someone else pulling your attention away from me, kills me a little inside each time.«
- Unbekannt
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Eliza hatte in einer Sache immer Recht:
Ich war und blieb ein einziger Vollidiot.
»Und du hieltest es nicht für notwendig, ihr zu erzählen, dass Hailey schon seit längerem etwas mit Justin am laufen hat?«, lachte Geoff und nippte an seinem Glas. Ich schüttelte den Kopf und der Rest des Tisches stöhnte auf.
»Ich kann nicht fassen, dass du sie eifersüchtig und kindisch genannt hast, obwohl du derjenige warst, der sie absichtlich mit Hailey in ein Gespräch geführt hat, nur weil sie ein paar Worte mit einem anderem Kerl geredet hat«, meinte Teddy und schenkte mir einen bösen Blick.
»Plus ihre Anrufe den Tag davor absichtlich ignorierst hast«, fügte auch noch Josiah hinzu und ich fuhr mir durch die Haare. »Okay, ich hab's verstanden, ich bin ein Idiot.« Alle anderen nickten und ich verdrehte die Augen. Seitdem das Konzert in Amsterdam zu Ende gewesen war, saßen wir alle in dieser Bar. Und kaum hatte ich allen erzählt, wie das Gespräch mit Eliza vor ein paar Tagen ausgegangen war, hatte die Diskussion angefangen. »Wie hast du vor, dich zu entschuldigen?«, fragte Zubin, während er mit einem Strohhalm in seinem Getränk rumrührte. Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Sie hat bisher, absichtlich, alle meine Anrufe ignoriert. Sie ist so stur«, murmelte ich und schaute auf meine Hände. Anfangs war ich einfach nur wütend auf sie gewesen, bis mir ziemlich schnell aufgefallen war, dass ich derjenige war, der eindeutig mehr Fehler gemacht hatte. Teddy seufzte erneut genervt auf. »Wenn du mich fragst, gibt es in dieser Beziehung mehr als nur einen Dickkopf.«
Auch Mike konnte nicht anders, als einfach nur ungläubig den Kopf zu schütteln. »Als sie noch Teil der Tour war, habt ihr euch in jeder freien Minute die Zungen gegenseitig in den Hals geschoben. Was ein ständiges Hin und Her.« Geoff dagegen schien sich mittlerweile gar nicht mehr vor Lachen einzubekommen. »Nicht, dass sie mich nachher noch dazu zwingt, dein Geburtstagsgeschenk doch zu verbrennen, bevor ich es dir überhaupt überreichen kann. Es ist echt anstrengend das Ding von Land zu Land überallhin mitzuschleppen.«
»Ihr helft mir nicht gerade weiter«, murmelte ich frustriert. Ich konnte ja schlecht schon wieder vor ihrer Tür auftauchen. Außerdem ließ dies mein strikter Tourplan gar nicht zu.
»War erwartest du auch? Wir können uns schlecht bei ihr für dich entschuldigen. Du musst wohl oder übel abwarten, bis sie dir früher oder später genug verziehen hat, um mit dir zu reden. Ich kann dir auch nur raten, es mal über Videochat zu versuchen. Das ist auch um einiges persönlicher«, versuchte mir Teddy zu helfen.
»Ich hoffe eher früher. Deine schlechte Laune in den letzten Tagen ist kaum auszuhalten. Es ist eigentlich ein Wunder, dass deinen Fans nichts auffällt. Jedes Mal lächelst du freundlich in die Kamera.« Josiah fing an, ungeduldig auf der Tischplatte mit seinen Fingern zu trommeln. Eigentlich ignorierte ich diese Angewohnheit von ihm mittlerweile immer, aber heute fand ich es wirklich nervig. »Kopf hoch, das wird schon«, sagte Zubin und klopfte mir auf die Schulter. Ich war mir da nicht so sicher.
Auch am nächsten Tag wurde mir schmerzlich bewusst, was für Schuldgefühle ich hatte und wie schmerzlich ich Eliza vermisste. Egal wo ich war, ich hatte das Gefühl, sie überall zu sehen. Manchmal hatte ich das Gefühl, irgendwoher plötzlich ihr Lachen zu hören, obwohl es eine ganz andere Person war. Einmal wäre ich beinahe verrückt geworden, weil ein Fan dasselbe Parfüm wie sie trug. Und die ganze Sache erreichte schließlich ihren Höhepunkt, als ich beim Flug nach Oslo ein Mädchen mit lockigen kurzen Haare, was ebenfalls eine Brille trug, sah. Ich war der festen Überzeugung gewesen, sie wäre Eliza und hatte sie sogar angesprochen. Zum Glück war sie kein Fan gewesen, denn sie hatte nur den Kopf geschüttelt und gemeint, dass es sich wohl um eine Verwechslung handeln musste. Andrew hatte das alles sehr amüsiert, mir wurde aber klar, dass ich die Sache mit Eliza so schnell wie möglich klären musste. Wenn sie nicht rangehen wollte, würde ich sie solange nerven, bis sie es tun würde.
Überraschenderweise ging sie bereits beim ersten Versuch, sie über Videochat anzurufen, ran.
Mein Herz fing heftig an zu schlagen, in dem Moment wo ich sie auf dem Bildschirm sah. Es war zwar nur schlechte Auflösung und es ruckelte ein wenig, aber es war besser als nichts.
»Es tut mir leid«, sagten wir beide gleichzeitig. Sofort fingen wir zusammen an zu lachen. Ich sah, wie Eliza vor der Kamera ihren Kopf schüttelte. »Ich allein muss mich entschuldigen. Du bist soviel erwachsener mit der Situation umgegangen. Ich dagegen habe mich in ein eifersüchtiges Monster verwandelt. Und du hast Recht, ich bin kindisch. Ich habe mich so sehr geschämt, dass ich mich nicht einmal getraut habe, deine Anrufe anzunehmen.« Sie wirkte genauso nervös, wie ich es war. Für einen Moment zögerte ich, ihr die Wahrheit zu sagen. Doch dann entschloss ich mich doch dafür. Ich hatte ihr schon zu viele Lügen erzählt, die immer schlecht geendet haben.
»Sag bitte nicht, dass ich Recht habe. Und was du da redest, ist absoluter Bullshit. Ich war der einzige, der sich absolut unreif verhalten hat. Die Sache mit Chris hat mich um einiges mehr eifersüchtig gemacht, als ich dir gegenüber zugegeben habe. Ich war nicht mal auf die Idee gekommen, auf mein Handy zu schauen, um mir deine Erklärungen anzuschauen. Das mit Hailey war nur ein riesiger Zufall gewesen. Unter anderen Umständen hätte ich wahrscheinlich niemals mit ihr geredet. Ich wusste, dass irgendwer garantiert von uns beiden Fotos machen würde. Was habe ich mir dabei eigentlich zu erreichen erhofft? Ich bin so ein...«
»Idiot«, unterbrach mich Eliza, aber ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Wahrscheinlich würde ich mein ganzes Vermögen hergeben, um sie jetzt neben mir zu haben.
»Ich liebe dich trotzdem. Obwohl die Aktion ganz schön scheiße war.« Ich atmete laut aus. Sie wusste gar nicht, was für eine unglaubliche Last sie mir gerade von den Schultern nahm. »Ich liebe dich viel, viel mehr. Erzähl, wie ist das Studium?« Sofort verrutschte ihr Lächeln und sie wirkte eingeknickt. »Ehrlich gesagt, fühle ich mich hier total fehl am Platz. Ich kenne so gut wie niemanden und die Kurse sind nicht gerade viel besser. Die Fotografien der anderen sind so viel besser als meine eigenen. Vielleicht habe ich das alles doch total unterschätzt. Ich komme mir vor wie eine kompletter Amateurin. Eine Hobbyfotografin, nicht mehr und nicht weniger«, erzählte Eliza mir, ihre Stimme klang aber seltsam belegt. Ich schüttelte den Kopf. »Das ist doch Mist. Deine Fotografien sind toll. Selbst Josiah, und der muss es ja wissen, meinte, du hast Talent. Kopf hoch, das wird schon. Die Eingewöhnungszeit ist für jeden schwer.« Ihre Wangen färbten sich leicht rosa. »Meinst du wirklich?« Als ich nickte, wirkte es so, als wäre ihr gerade wieder etwas Hoffnung geschenkt worden.
»Und, wie läuft die Tour?«, wechselte Eliza das Thema. Ich zuckte mit den Schultern und kratzte mir am Nacken. »An sich gut. Die Konzerte machen Spaß. Aber du fehlst mir. Außerdem habe ich niemanden, der mich in jede Galerie schleppt.«
»Ich vermisse dich auch. Ich kann nicht fassen, dass wir uns erst wieder in eineinhalb Monaten sehen«, sagte Eliza wehmütig. Eigentlich klangen knapp sechs Wochen gar nicht so lang, dennoch stellte es für mich plötzlich die Unendlichkeit da.
»Ich werde jede Sekunde zählen.«
»Das klingt so dermaßen kitschig, Shawn.«
Und trotzdem war es die Wahrheit.
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Wuhu, ein weiteres Update nach zwei Tagen. Man glaubt es kaum, oder? Ich momentan total motiviert, diese Geschichte zu beenden ~ :D
Ein anderes Thema:
Ich weiß, niemand mag Werbung. Aber eine liebe Freundin, die greyxshadows [Sie ist auch meine geheime Beta-Leserin :3], hat sich auch auf dieser Seite angemeldet und angefangen ihre eigene Geschiche zu schreiben. Ihr seid zu absolut nichts verpflichtet, aber jeder weiß, dass der Anfang auf dieser Website schwer ist. Sie freut sich sehr über Leser und Kritik :) ~
- Holunderlimonade
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New Zealand Girl [Shawn Mendes Fanfiction]
Fanfiction»Manchmal ist es merkwürdig, wie scheinbar kleine Begegnungen dein Leben komplett verändern können. Vor allem wenn du eigentlich nicht die Art von Mädchen bist, die Popstars in Musikläden kennenlernen.« Eliza fällt aus allen Wolken, als ihre Mutter...