achtundvierzig. [shawn]

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s h a w n

»I really want to love somebody, I really want to dance the night away.«

 - Maroon 5 „Love Somebody"

• • •

Ich knallte beinahe mit Eliza an der Haustür zusammen.

»Shawn?«, fragte sie entsetzt und ich konnte einfach nicht anders, als sie einfach nur anzustarren.

Eliza sah wunderschön aus. Okay, dass sah sie eigentlich selbst in eine ihrer Jogginghosen. So oft wie ich es ihr sagte, nahm sie es bestimmt auch nicht mehr Ernst.

Aber das Outfit war meiner Meinung nach noch besser, als das von der Gala. Ohne Zweifel sah sie damals auch zauberhaft hast, aber heute sah sie mehr aus wie sie selbst und nicht wie jemand, dem irgendeine Rolle kurzfristig aufgezogen wurde. Das Kleid war schulterfrei, dennoch langärmlig und bestand aus hellblauer Spitze. Der untere Teil des Kleid bestand aus der selben Farbe, war diesmal aber nicht bauschig, sondern ging sanft fallend gerade geschnitten nach unten.

Das Einzige was für mich ungewöhnlich war, dass ich Elizas Haare zum ersten Mal geglättet sah. Es überraschte mich, wie lang sie plötzlich ohne die Locken waren und ihr sogar etwas über die Schulter gingen. Und ihrer Augen, die zwar vor Wut funkelten, passten perfekt zum Kleid. Vielleicht war an diesem Klischee mehr Wahres dran als ich bisher dachte.

»Hi, Lizzy«, begrüßte ich sie und versuchte locker zu klingen, obwohl mir mein Herz fast in die Hose rutschte. Eliza verdrehte die Augen, doch plötzlich begann ihr Gesicht zu strahlen.

Doch dann gab sie mir unerwarteter Weise eine Ohrfeige. Bevor ich überhaupt den Schmerz oder was passiert realisieren konnte, schlank Eliza die Arme um meinen Hals und zog mich zu ihr herunter um mich zu küssen.

»Ich schätze, dann muss dich wohl nicht mehr fahren. Schönen Abend euch beiden.« Die Stimme von ihrer Mutter lässt uns beide kurz inne halten, aber sie lächelte mich an, als sie wieder zurück durch die Tür nach drinnen ging.

»Alles Gute zum Geburtstag«, flüsterte ich leise und Eliza biss sich auf die Lippe. »Ich dachte schon, du hast es vergessen.«

Wenn sie doch nur wüsste. Ich nahm mir fest vor, Sophie nochmal zu danken.

»Dein Geburtstagsgeschenk gibt's nach dem Ball, okay? Wir müssen es nämlich bei mir abholen.« Eliza zog eine Augenbraue hoch. »Hallo? Erde an Shawn? Du hast mir ein ganzes Album gewidmet. Du musstest mir definitiv nichts schenken. Mal ganz ehrlich, mir bereit es jetzt schon jetzt Kopfzerbrechen, wie ich dass jemals irgendwie dir zurückgeben soll.«

Ich lachte und strich ihr mit einer Hand über die Wange. »Du bist schon Geschenk genug.« Eliza prustete los, aber ihre Wangen färbten sich dennoch leicht rosa.

»Du bist echt ein Schleimer, Shawn.«

Ich zwinkerte nur und wackelte mit den Augenbrauen, was sie nur noch mehr zum Lachen brachte

»Aber bevor ich es vergesse...«, ich nahm das Blumenbesteck hervor, was aus rosanen und weißen Rosen bestand und band es ihr vorsichtig um das Handgelenk.

»Woah, Shawn, das ist echt wunderschön. Danke«, hauchte Eliza und strich behutsam mit Hand über die Blumen.

»Nicht der Rede wert. Schließlich gehört das zu jedem kitschigen Prom dazu, oder?Ich bin nun einmal dein Märchenprinz.« Eliza verdrehte abermals die Augen und fing erneut an zu kichern. »Liam hatte mich vor ein paar Tagen mit „Prinz Charming" mit deinem Namen in Verbindung noch aufgezogen.« Ich runzelte die Stirn. »Was für ein Liam? Ist er auf deiner Schule? Seid ihr befreundet?«

»Oh Mann, ist Shawn Mendes wirklich eifersüchtig? Und das wegen mir, Elizabeth Alistair?«, imitierte mich Eliza schadenfroh grinsend. Es waren dieselben Worte, die ich gegen sie einige Zeit nach der Gala verwendet hatte. Unglaublich wie schnell die Zeit verging, es kam mir vor wie gestern.

Ich knuffte Eliza in den Arm. »Hey, das ist mein Spruch.« Sie schüttelte lachend den Kopf. »Keine Sorge, er ist auf meiner Schule und wir sind auch befreundet. Aber er ist mit Ava zusammen, also keine Panik.«

»Und wer ähm, ist Ava jetzt noch einmal?« Eliza grinste. »Keine Sorge, du wirst sie, ihre Schwester und Carmen auch kennenlernen. Apropos, ich glaube es wird Zeit, dass wir uns auf den Weg machen. Ich will nicht dann reingeschneit kommen, wenn gerade Promqueen und Promking verkündet werden.«

Ich machte eine Vorbeugung und hielt Eliza dann die Hand hin. »Meine teuerste Prinzessin, würden Sie es billigen, wenn ich Sie zum Ball begleiten würde?«

Lachend nahm sie meine Hand an. »Es ist mir eine Ehre, Prince Charming.«

Als Eliza und ich die Turnhalle betraten, stellte ich fest, dass alles nicht viel anders war als bei meinen eigenen Abschlussball. Am Anfang konnte man Pärchen Fotos machen, über all hingen bunte Girlanden und Banner und alles war in ein blaues Licht getaucht. Ich entdeckte einen Stand wo es Bole und kleinere Snacks kam, wo sich die meisten Leite bereits tummelten. Plötzlich kam es mir viel länger her, als ich diesen Moment erlebt hatte. Wobei ich nicht unbedingt sagen wollte, dass damit auch eine schöne Erinnerung verknüpft war. Denn eigentlich war ich schon seit Monaten aufgrund meiner Karriere nicht mehr wirklich in der Schule gewesen und als ich dann zum Abschlussball aufgetaucht war, hatte ich mich plötzlich ein wenig wie ein Eindringling gefühlt. Ohne meine Freunde hätte ich es wohl keine zehn Minuten ausgehalten, denn von allen Seiten kamen Leute, die ich kaum kannte und begannen sich bei mir einzuschleimen.

Ich schüttelte den Kopf. Das war Vergangenheit und es war Elizas Abend.

Aber ich bemerkte auch, dass sie deutlich steifer wurde, als sie bemerkte, dass die Leute anfingen zu tuscheln und die Ersten bereits ihr Handy zückten. Ich nahm ihr und verschränkte sie mit meiner.

»Ignorier sie einfach«, flüsterte ich ihr leise zu und Eliza begann plötzlich zu lächeln. »...be the life of the party«, wisperte sie leise und ich begann zu grinsen. »Hast du gerade einen meiner Songs zitiert?« Eliza lachte. »Gut Möglich. Komm wir machen ein Foto und gehen dann zu den Anderen. Ich seh schon Sophie von hinten uns zu winken.« Ich nickte. Das Foto ging relativ schnell, wobei uns die Fotografin noch lange danach verwirrt hinterher guckte.

»Oh mein Gott, Eliza ihr seht toll aus«, schwärmte Sophie und umarmte Eliza, währenddessen sie mir für einen kurzen Moment zu zwinkerte.

»Shawn? Das sind Ava, Amber, Liam und Carmen.« Sie zeigte auf die Personen, die neben Sophie standen. Ich konnte zwei rothaarige Mädchen ausmachen, die so aussahen wie Zwillinge, einen hochgewachsenen braunhaarigen Jungen, der Liam sein musste und ein schwarzhaariges Mädchen, was die Präsenz eines Models ausstrahlte. Sie kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich wusste nicht woher.

Sie begrüßten mich alle nacheinander, gratulierten Eliza und alles wirkte ziemlich ungezwungen. Ich war froh, dass keine peinliche Situation entstand.

Sie unterhielten sich so, als wäre ich auch eine ganz normale Begleitung und nicht der Star. Ganz im Gegensatz zu den Leuten um uns herum, die uns teilweise sogar wirklich filmten, aber vor allem Eliza und ich versuchten sie so gut es geht zu ignorieren.

Wenige Minuten später wurde noch für einen kurzen Moment Ballkönig und Königin verkündet. Ich glaube es wurde irgendeine Emilia Quinn und ein Typ, dessen Name ich bereits vergessen hatte, jedenfalls wirkten Eliza und ihre Freunde nicht im Entferntesten beeindruckt. Kurz darauf wurde die Tanzfläche offiziell eröffnet.

»Und, schenkst du mir deinen ersten Tanz?«, fragte ich Eliza grinsend und hielt ihr die Hand hin.

Sie schenkte mir ein schiefes Lächeln.

»Dir doch immer.«

New Zealand Girl [Shawn Mendes Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt