dreizehn. [eliza]

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e l i z a

»Chaos is an angel who fell in love with a demon.« 

- Christopher Poindexter

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Noch im Halbschlaf drehte ich mich zur Seite und in diesem Moment hätte ich schon merken müssen, das irgendetwas nicht stimmt. Aber ich bemerkte ein wenig zu spät, dass mein Kissen komischerweise viel zu hart war. Das schien mein Morgenmuffel-Ich im Gegensatz nicht im Geringsten zu irritieren. Denn als ich die Augen öffnete, lag ich nicht wie gedacht in meinen Zimmer, sondern auf einer Ausklappcouch. Genauer gesagt auf dem Brustkorb eines Typens. Nach und nach fielen mir die Ereignisse vom gestrigen Abend wieder ein. Ich war gerade genau denjenigen, den ich eigentlich vorhatte nie wieder zu sehen, viel zu nah. Mein Herz schlug mir von einem Moment auf den anderen bis zum Hals. Es war mir mein Rätsel, wie ich es geschafft hatte im Schlaf in diese Position gekommen zu sein. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass weder Shawns Onkel noch Tante uns so gesehen hatten. Es machte die Sache auch nicht sonderlich besser, dass unsere Gesichter nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt waren. Einen kurzen Moment ertappte ich mich dabei, wie ich ihn anstarrte. Eins musste man ihn nämlich lassen, attraktiv war er. Sehr sogar. Selbst wenn ihm das etwas lockige Haar niedlch vom Kopf abstand und sein Gesicht etwas geschwollen vom Schlafen war. Obwohl seine Augen noch geschlossen waren, erkannte ich seine langen Wimpern. Und ich erkannte auch die süßen Grübchen, die man immer sah wenn er lachte. Warte, Stopp. Süße Grübchen? Ich hatte sie wohl doch nicht mehr alle. Immerhin redete ich immernoch von dem Typen, der sich wie ein kompletter Idiot verhalten hatte.  Selbst wenn du nicht mit mir aufs Date gegangen wärst, hätte ich dich nicht auffliegen lassen. Ich schluckte. Er war gestern wirklich nett gewesen. Fast schon zu nett. Warum machte er sich solche Mühe um mich? Vielleicht war er wirklich kein Idiot. Aber ich sollte mir wohl eher darüber Gedanken machen, wie ich von ihm runter kam ohne ihn aufzuwecken. Den Triumph mich dafür zu erniedrigen würde ich ihn auf keinen gönnen. Bevor ich nur versuchen konnte meinen Kopf von seinen Brustkorb zu entfernen, hörte ich ihn plötzlich leise glucksen. »Wenn du mich weiter so angestarrt hättest wäre dir wahrscheinlich noch die Sabber' aus dem Mund gelaufen. Denkst du wirklich ich wäre nicht schon wach gewesen, als du aufgewacht bist?«, lachte er und ich spürte wie mir die Farbe ins Gesicht schoss. »Habe ich nicht«, nuschelte ich und setzte mich ruckartig auf. »Aber wenn du schon wach gewesen bist, hattest du es dann nicht für notwendig gehalten mich aufzuwecken?« Er zwinkerte. »Ich lasse selten die Gelegenheit aus dich zu beobachten. Und du tust ja anscheinend das selbe.« Es war unglaublich, wie er immer noch versuchte mit mir zu flirten. »Außerdem fällt es mir schwer deiner unwiderstehlichen Kratzbürstigen Art zu widerstehen«, fügte er lachend hinzu und fasste sich gespielt an die Brust. Gegen meinen Willen musste ich leise anfangen zu kichern, wofür ich mir am liebsten im Nachhinein eine reingehauen hätte. Ich fing an den Typen viel mehr zu mögen als ich wollte. Und es gut für mich war. Abrupt verstummte ich. »Ich geh dann mal ins Bad«, murmelte ich und sprang vom Bett auf, bevor er überhaupt reagieren konnte. Kaum hatte ich die Tür vom Bad hinter mir geschlossen, atmete ich hörbar aus. Ich hatte die Nacht überlebt. Somit musste ich Shawn nie wieder sehen. Aber irgendwie stimmte mich diese Nachricht nicht ganz so glücklich wie erhofft. Ohne viel weiter nachdenken zu wollen, ging ich auf Toilette und als ich kurze Zeit später in den Spiegel sah, war ich im ersten Moment geschockt. Mein Haar stand von allen Seiten vom Kopf ab und meine Wimperntusche war komplett verschmiert. Ich hatte auch vergessen am Abend meine Kontaktlinsen rauszunehmen, so waren meine Augen rot und gereizt. Am liebsten wäre ich im Boden versunken. Nicht weil sich meine Augen entzünden konnten, sondern weil mich Shawn so gesehen hatte. Und was mich noch viel mehr störte, war die Tatsache das mir doch nicht so egal war wie er mich sah. Ich wusch mich nocheinmal gründlich im Gesicht, bevor ich die zerknitterten Sachen vom letzten Tag anzog. Als ich schließlich fertig war, verließ ich das Badezimmer und ging zurück zum Wohnzimmer. Shawn saß auf den Bett mit seinen Handy und sah kreidebleich aus. »Alles okay?«, fragte ich beunruhigt. Plötzlich pochte mir mein Herz bis zum Hals. Irgendetwas stimmte nicht hier. Und zwar gewaltig. »Hast du schon auf dein Handy geschaut?«, war das Einzigste was er dazu erwiderte. Und die Art wie er es sagte machte mir Angst. Ich schüttelte nur den Kopf. »Es tut mir leid, Eliza«, sagte er leise, bevor er mir sein Handy vorsichtig in die Hand gibt. Es war im Browser eine Internetseite von einem Magazin geöffnet. 

SHAWN MENDES -

#NEWZEALANDGIRL GEFUNDEN?

Kanada. Fast einem Monat nachdem vom berühmten Popstar Shawn Mendes die Aktion #NewZealandGirl ins Leben gerufen wurde, gibt es endlich wieder Neuigkeiten. Lange wurde spekuliert ob die Sache vielleicht nur eine gefälschte Promo für seinen Song war, aber es ist heute morgen ein Video im Netz aufgetaucht, dass den Sänger am gestrigen Abend mit einem Mädchen zeigt. Man sieht wie sie aus den Auto aussteigen und wenige Zeit später ein Restaurant betreten. Auch sind einige Bilder aufgetaucht, wo wir die Personen deutlich erkennen können. So konnten wir mit Recherche herausfinden, dass das Mädchen an seiner Seite Elizabeth Allistair ist, ursprünglich aus Neusseland stammend und wohnt erst seit einigen Wochen in Toronto. Damit können wir mit mit ziemlicher Sicherheit behaupten, dass sie das #NewZealandGirl ist. 

Und sie ist wohl das, mit dem wirklich niemand gerechnet hat. Denn mit den kurzen lockigen braunen Haaren, der großen Hornbrille und fragwürdigen Social-Media Namen @elizalikespizza, wo sie fast überall zu finden ist, wirkt sie nicht gerade wie jemand, der mal eben so von einem Popstar angesprochen wird. 

Falls ihr euch selber mal eine Meinung machen wollt, unter dem Artikel sind ein paar Bilder von Elizabeth und die aufgetauchten Bilder und Videos. 

Als ich weiter scrollte fand ich tatsächlich einige Bilder von mir, die ich gepostet hatte. Teilweise hatten sie sich auch in Kommentaren über manche Bilder lustig gemacht. Vor allem über mein durchaus fragwürdiges Profilbild, wo Miranda und ich beide ein Stück Pizza aus dem Mund hänge haben und ein Peace in die Kamera zeigen. Miranda und ich hatten unsere Profile gleivh gestaltet, sie hatte das selbe Foto und den selben ulkigen Namen. 

Ich wusste im ersten Moment nicht wie ich reagieren sollte und war völlig unter Schock. Das konnte alles einfach nicht passiert sein. Fast hätte ich das Handy fallen gelassen. Stocksteif stand ich da und hoffte das alles nur ein verfluchter Albtraum war. Es dauerte einige Sekunden, bis mir die Konsequenzen bewusst wurden. Mein Leben würde nie wieder dasselbe sein. 

New Zealand Girl [Shawn Mendes Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt