e l i z a
»Darling, I wanna see every inch of you, I get lost in the way you move...«
- Shawn Mendes „Lights on"
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»Hast du noch irgendwelche Noten? Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, ob ich noch etwas komplett auswendig kann, so lange wie ich nicht mehr gespielt habe«, fragte ich Shawn, währenddessen ich immer noch fasziniert über die Tasten strich. Er lachte. »Natürlich. Nur ein Großteil davon wird aus meinen eigenen Liedern bestehen. Versuch's doch auch so einfach.« Ich zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. »Besser nicht. Ich spiel auch gerne deine Songs.« Shawn verdrehte die Augen. »Sonst improvisiere einfach.«
Scherzhaft begann ich die ersten Akkorde von „Happy Birthday" zu spielen. Dennoch musste ich mir verkneifen, nicht nach Luft zu schnappen. Der Flügel sah nicht nur atemberaubend aus, sondern klang auch so. Shawn schüttelte lachend den Kopf. »Hör auf. Du kannst dir doch nicht selber ein Ständchen spielen.«
Selber grinsend, begann ich schließlich Little Do You Know zu spielen. Es war nicht besonders anspruchsvoll, aber war mir sicher, dass dies das Stück war, was ich am allermeisten hinbekommen würde. Und in diesem Moment bemerkte ich erst, dass ich das Spielen noch viel mehr vermisst hatte, als ich dachte. Aber das mir die Übung fehlte, war klar. Die ersten Töne klangen noch etwas holprig, aber ich bemerkte, dass ich ähnlich wie damals bei der Gitarre, immer sicherer würde. Lächelnd schloss ich die Augen und gab mich der Musik hin. Nachdem ich den letzten Ton gespielt hatte, ließ ich sie noch für einen kurzen Moment geschlossen, bevor ich aufstand und meinen Blick auf Shawn richtete.
»Willst du mich verarschen?« Er schaute mich so entsetzt an, als hätte ich ihm gerade das Blaue vom Himmel heruntergeholt. »Eliza, das war unglaublich. Ich meine, dein Gitarrenspiel war toll, aber das hier...« Er wirkte so als würde ihm die Worte fehlen. Ich winkte lachend ab. »Du übertreibst. Shawn, du musst mir nicht ständig Komplimente machen. Das Stück ist echt nicht schwer.« Shawn lachte und vergrub das Gesicht in den Händen. »Deine falsche Bescheidenheit kannst du dir sparen. Und du bist dir ganz sicher, dass du nicht eine Musikkarriere anfingen willst?« Ich verdrehte die Augen und wir beide gingen ein paar Schritte, um uns auf die Couch zu setzen. »Die Antwort lautet immer noch Nein. Aber so oft wie du mir das sagst, könnte ich das langsam wirklich in Erwägung ziehen.«
»Ehrlich?«, fragte er und zog eine Augenbraue hoch. Ich schüttelte lachend den Kopf. »Nein. Obwohl...das würde bedeuten, ich müsste nicht mehr studieren.« Allein der erneute Gedanke, was uns beiden bald bevor stand, ließ meine gute Laune schlagartig wieder sinken. Anscheinend bemerkte Shawn das auch. »Was ist überhaupt dein Hauptfach?«, fragte er und begann mit einer meiner Haarsträhnen zu spielen. Ich atmete aus. »Photographie. Ich hatte echt Glück, anscheinend hat ihnen echt gut gefallen. Eigentlich war das nur mein Plan B, aber meine Mathematiknoten hatten im letzten Jahr zu viel für ein Studium in der Richtung gelitten«, erklärte ich schnell. Seine Mundwinkel zuckten. »Und das ist alles meine Schuld«, flüsterte er leise. Ich schüttelte den Kopf. »Wir sollten uns aufhören, uns für Sachen zu entschuldigen, für die wir nichts können.« Shawn lächelte. »Wie recht du doch hast, Lizzy.« Ich verdrehte die Augen, lachte dann aber wieder. »Wie oft habe ich gesagt, du sollst mich nicht so ne-«, bevor ich den Satz ausgesprochen hatte, küsste Shawn mich.
Und irgendwie, war es anders als sonst. Nicht nur leidenschaftlicher, sondern auch überrumpeltet und als hätte er beinahe wirklich Angst. Das bemerkte ich vor allem daran, dass er sich plötzlich über mich beugte und ich in eines der Kissen der Couch gedrückt wurde.
Mir wurde schlagartig bewusst, dass ihm genauso die Ängste über das was uns bevor stand quälten wie ihn, wobei er es sich vermutlich weniger anmerken ließ. Ich vergrub meine Hände in seinen Haaren und er umfasste sein Gesicht mit seinen Händen. Ein kleiner Teil in mir wünschte sich, die Zeit würde einfach anhalten. Aber das tat sie nie.
»Shawn...«, murmelte ich leise zwischen den Küssen. »Ist wirklich alles okay?« Ich schenkte ihn einen prüfenden Blick, woraufhin er nur seufzte und wieder begann mir einer meiner Haarsträhnen hinters Ohr zu streichen. Wusste er eigentlich, wie verrückt er mich allein damit machte?
»Hallo? Zieh nicht so ein Gesicht. Es reicht wenn einer von uns beiden immer alles negativ sehen muss.« Shawn begann leise zu lachen. Es erinnerte mich aus irgendeinen Grund an unsere erste Begegnung, als er genau auf die selbe Art und Weise reagiert hatte, in dem Moment wo ich meinem ersten sarkastischen Kommentar ihm gegenüber abgab. War das wirklich schon fünf Monate her?
»Wow, es ist echt gruselig, dass du gerade meine Gedanken erraten hast.« »Du bist echt ein Blödmann. Aber ich liebe dich trotzdem«, sagte ich, lächelte aber.
»Das weiß ich doch, Lizzy«, murmelte Shawn und begann mich wieder zu küssen. Diesmal war es von seiner Seite um einiges sanfter, aber jetzt war ich diejenige, die mehr forderte. Als Shawn plötzlich begann kleine Küsse auf meinem Hals zu verteilen, hatte ich das Gefühl verrückt zu werden. Mein Herz hämmerte aufgeregt gegen meinen Brustkorb, bis seine Lippen wieder meinen Mund erreichten. Ich bemerkte wie er anfing an mit einer Hand an dem Reisverschluss meines Kleides herumzuspielen und er sich ein klein wenig öffnete.
Doch plötzlich stoppte er und begann erneut leise zu lachen. »Du bringst mich definitiv auf böse Gedanken.« Ich bemerkte wie ich leicht rosa wurde und ich biss mir auf die Lippe. »Vielleicht hast aber auch nicht du, sondern ich etwas Unanständiges mit dir vor«, währenddessen ich das sagte, öffnete ich den obersten Knopf seines Hemdes.
Für einen kurzen Moment wirkte Shawn überrascht, grinste aber dann. »Für eine brillentragende Kratzbürste bist du ziemlich heiß.« Ich kicherte ein paar Sekunden lang, wie ein dämliches sechs jähriges Mädchen. Doch plötzlich wirkte Shawn ernst. »Aber ich meinte, was ich sagte. Wir müssen aufhören, sonst kann ich mich wirklich nicht mehr beherrschen«, sagte er und vor allem den letzten Satz klang eher wie ein Flüstern. »Falls du das noch nicht bemerkt hast Idiot, will ich das auch gar nicht«, lachte ich.
»Du bringst mich echt um den Verstand, Eliza«, war das Letzte was er sagte, bevor wir uns wieder begannen zu küssen. Aber er brach es wieder nach kurzer Zeit ab, stand plötzlich auf, nahm meine Hand und zwang mich so von der Couch aufzustehen, um mich hochzunehmen. Bevor ich überhaupt reagieren konnte, hielt mich Shawn im Arm wie ein kleines Kind. »Sorry Lizzy, diese Couch ist zwar echt nett, aber ich denke ich kenne einen viel besseren Ort.«
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A / N
Nachträglich frohe Weihnachten auch noch von mir & ja ich weiß, dass ich ein wenig spät dran bin.
Und ja, ich komme momentan nicht in die Pötte :D Ich schätze, die Geschichte fängt leider wieder an wieder ein wenig unregelmäßigere Updates zu bekommen.
Wie es wohl aussieht, ist Shawn wohl doch mit Hailey Baldwin mehr oder weniger zusammen. Aber Hey, er ist erwachsen und es zählt, dass er glücklich ist und- [EDIT: 04.07.2018 Wohl doch nicht, haha. Man ignoriere diese Information hier.]
Was rede ich da, mein Fangirlherz blutet trotzdem, haha.
Aber mal sehen, momentan hat ja noch keiner von beiden irgendetwas bestätigt.
-Holunderlimonade
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New Zealand Girl [Shawn Mendes Fanfiction]
Fanfiction»Manchmal ist es merkwürdig, wie scheinbar kleine Begegnungen dein Leben komplett verändern können. Vor allem wenn du eigentlich nicht die Art von Mädchen bist, die Popstars in Musikläden kennenlernen.« Eliza fällt aus allen Wolken, als ihre Mutter...