einundzwanzig. [eliza]

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e l i z a

 »I shouldn't be jealous, you're not even mine.« 

- Unbekannt

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Die drei goldenen Regeln des Abends lauteten:

Erstens, Shawn reden lassen und einfach immer nur freundlich Lächeln.

Zweitens, sich nicht von Reportern und Fotografen in irgendwelche unangenehmen Gespräche verwickeln lassen.

Drittens, immer bei Shawn zu bleiben und sich nicht aus den Staub zu machen. Seiner Meinung nach wäre ich sonst völlig verloren.

Das war jedenfalls das Einzigste, was er mir auf der Autofahrt einschärfte. Er wirkte sichtlich nervöser als zuvor. Vielleicht bereute er ja doch mich mitgenommen zu haben. Denn er schaute mich nicht ein einziges Mal beim Sprechen an und schien auch sonst bis auf das nötigste nicht mit mir sprechen zu wollen. Als Shawn auf meine Frage für wen oder was die Gala war nicht reagierte, gab ich es auf. Wenn er nicht reden wollte, würde ich es auch nicht tun. Ich bereute meine Entscheidung mitgekommen zu sein. Vielleicht hätte ich mich einfach krank stellen sollen. Also schaute ich den Rest der Fahrt nur trotzig aus den Fenster. Wir hatten tatsächlich einen Fahrer und fuhren in einer Limousine. Aber in diesen Moment ließ mich auch dieser Gedanke ziemlich kalt. Ich betrachtete die bunten Lichter von Toronto. Es war wirklich eine schöne Stadt, das konnte man nicht leugnen. Manchmal bemerkte ich aus den Augenwinkeln anstarrte, aber ich ignorierte ihn. Immer wenn ich das Gefühl hatte ihn wirklich mehr als einfach nur zu mögen, verhielt er sich wieder wie ein Idiot. Langsam wurden seine Stimmungsschwankungen nervig. Es schien als wäre nicht viel Zeit vergangen, als der Wagen plötzlich stehen blieb. »Bereit für deinen ersten und letzten roten Teppich?«, fragte mich Shawn und das Einzigste was ich zustande brachte war ein Nicken.

Ich stand in einem regelrechten Blitzgewitter. Mir fiel es schwer die Augen offen zu halten. Gefühlte tausend Blitze fielen auf einmal und man hörte das ständige Klicken von Auslösern. Von allen Seiten kamen Rufe. »Noch ein tolles Foto!«, »Ja genau so!«, »Sie sehen zusammen bezaubernd aus!« Mein Hals fühlte sich an wie ausgetrocknet und ich musste den Drang unterdrücken nicht einfach wegzulaufen. Die Tatsache dass Shawn wieder meine Hüfte fest umschlungen hatte, machte es nicht gerade besser. »Alles in Ordnung?«, fragte er mich leise und ich brachte erneut nur ein kurzes Nicken zustande. Es vergingen weitere qualvoll vergehende Minuten, bis wir abgewunken wurden und von den nächsten Gästen Fotos gemacht wurden. Bevor ich überhaupt einmal durch schnaufen konnte, wurden Shawn und ich von einer Reporterin mittleren Alters abgefangen. Sie war hochgewachsen und schlank, mit langen schwarzen Haaren. Hätte sie kein Mikro dabei gehabt, hätte sie mir ihren langen gerade geschnittenen roten Kleid auch glatt als Gast durchgehen können. »Guten Abend, Mr. Mendes. Hätten sie und ihre zauberhafte Begleiterin ein paar Sekunden für iHeartRadio?« Shawn lachte. »Für sie doch immer«, erwiderte er charmant. »Wie ich sehe begleitet Mrs. Alistair sie. Ist euere Beziehung doch mehr als rein freundschaftlich?« Ich schluckte meine Wut herunter. Die Reporterin fragte alles ganz unverblümt. Shawn öffnete den Mund zum Antworten, aber ich kam ihm zuvor. »Nein, Shawn und ich sind nur gute Freunde geworden. Nicht mehr und nicht weniger. Außerdem habe ich, wie ja schon seit längerer Zeit bekannt ist, einen Freund.« Damit hatte ich Regal Eins wohl auch schon gebrochen. Mir fiel erst in diesem Moment auf, dass Shawn immer noch die Hand auf meiner Hüfte hatte und mich umschlungen hatte. Und es störte mich seltsamerweise nicht einmal. »Wie ist sein Name?« Und schon war ich ins erste Fettnäpfchen getreten und hatte damit Regel Zwei gebrochen. »Ehm, wie soll ich das jetzt sagen...«, stammelte ich. »Was Eliza eigentlich sagen wollte: Ihr Freund steht nicht gerne in Öffentlichkeit. Aber er kann sich wirklich glücklich schätzen, so jemanden wie sie gefunden zu haben«, rettete Shawn mich und ich hätte fast erleichtert ausgeatmet. »Eliza? Haben sie Ms. Alistair etwa schon einen Spitznamen gegeben?« Mein Gott, die Frau war wirklich nervig. Mir fiel es immer schwerer mein Lächeln bei zuhalten. »Ach was, jeder nennt sie so. Zuerst dachte ich auch es wäre ihr wirklicher Name«, erklärte Shawn schnell. »Aber können sie uns entschuldigen? Ich will Eliza noch ein paar Leuten vorstellen.« Die Reporterin nickte verständnisvoll. »Natürlich. Danke euch beiden für das Interview.« Shawn zog mich schnell weg. »Habe ich dir nicht gesagt du sollst den Mund halten und einfach nur Lächeln?«, flüsterte er mir sichtlich amüsiert ins Ohr. »Seit wann höre ich denn auf das was du sagst?« Er lachte leise. Irrte ich mich, oder war er mir gerade mit den Kopf viel näher gekommen? Ich würde aus dem Typen einfach nicht schlau. »Du bist wirklich unverbesserlich. Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie schwer es mir fällt...« Bevor er weitersprechen konnte, wurde er plötzlich von einer Stimme unterbrochen. »Oh mein Gott, Shawn? Du bist auch hier?« Wir brachten sofort Abstand zwischen uns und er nahm die Hand von meiner Hüfte. Hoffentlich hatte keiner diese Szene mitbekommen. Die Stimme gehörte einem Mädchen, was in eiligen Schritten auf uns zu kam. Ich brauchte nicht lange, um sie zu erkennen. Es war Camila Cabello. Ich hatte schon immer eine Schwäche für X-Factor gehabt. Und sie brauchte nur neben mir zu stehen, damit ich mich wieder wie ein hässliches Entlein fühlte. Sie wirkte mit den kurzen schwarzen Spitzenkleid, was einiges gewagter und durchsichtiger als meines wirkte, einfach nur atemberaubend. Und wirklich wie jemand der hier hin gehörte. »Hallo, Camilla. Lange nicht gesehen«, begrüßte sie Shawn und grinste. Die beiden umarmten sich. Nicht mal Camilla hast du so angestarrt. Waren das Kristans oder Tiffanys Worte gewesen? Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Waren die beiden mal ein paar gewesen? Plötzlich erinnerte ich mich schwach an die Frage vom Moderator in der Talkshow, ob das besondere Mädchen was Shawn meinte sie wäre. Mich beruhigte irgendwie der Gedanke das ich zwischen den beiden nichts gelaufen war. Obwohl es mir egal sein sollte. »Ich bin Camilla«, wandte sie sich plötzlich an mich. »Und du bist Elizabeth?« Mir wäre fast ein „Ich weiß" rausgerutscht. »Nett dich kennenzulernen. Ja die bin ich, aber die meisten nennen mich Eliza.« Sie lächelte mich so offen an, dass ich ihre Zähne sehen konnte. Wie konnten sie so strahlend weiß sein? »Was haltet ihr davon, wenn wir uns alle zusammen drinnen einen Platz suchen? Auf ein Glas Champagner?« Champagner? Weder Shawn, Camilla noch ich waren 21. Offiziell dürften wir noch kein Alkohol trinken. Bevor ich irgendwas sagen konnte, gingen die beiden schon los. Na toll, ich fühlte mich jetzt schon wie das Fünfte Rad am Wagen.

New Zealand Girl [Shawn Mendes Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt