Forgive me.

Prolog

Sie steht auf.

Sie zittert.

Sie sieht runter.

Beugt sich runter.

Fällt.

Und ich höre nichts mehr, außer meinen Schrei.

Ich renne und habe das Gefühl im Sumpf zu versinken. Ich komme einfach nicht weiter! Ich sehe sie nicht mehr! Wo ist Gina! Leute tummeln sich hier rum. Machen nichts.

Ich stehe neben ihrem Rollstuhl und sehe runter.

Nichts.

Nichts außer Wasser. Wo ist Dave?

,,Jess!" Er sprintet den Weg runter, den eine Brücke hat, um darunter zu kommen. Ich renne hinterher und rutsche ab. Dave fängt mich ab und ich renne weiter. Runter, um meine Schwester zurückzuholen. Ich höre nur wage, wie Dave den Krankenwagen und die Polizei anruft. Das alles erscheint mir gerade unwichtig. Ich will nur noch meine Schwester in meinen Armen halten.

Wir sind unten und ich lasse keine Sekunde verstreichen, will ins Wasser. Dave zieht mich grob zurück. ,,Lass mich los! Ich muss da rein!", schreie ich ihn an und winde mich aus seinem Griff.

,,Jess! Reiß dich zusammen!", schreit er mich grober an und ich höre auf zu zappeln. ,,Du bleibst hier!" Kaum hat er das gesagt, springt er ins Wasser und ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Wenn ich auch reinspringe, behindere ich Dave, aber ich kann nicht einfach hier stehen! Ich kann nicht! Solange ich nicht weiß wo meine Schwester ist!

Wieso ist sie nur da rein gefallen?! Was hat sie sich dabei gedacht?!

Ich knie und halte meine Hände an meiner Stirn. Das kann nicht wahr sein. Ich träume nur. Ich träume nur. Ich träume nur.

Dave taucht ein Mal auf.

Holt Luft.

Ohne Gina.

Er taucht wieder runter.

Ich höre Sirenen.

Mir wird schlecht.

Sie werden Lauter.

Ich halte mir die Ohren zu.

Belehre mich eines Besseren.

Schaue auf.

Stehe auf.

Wanke, fasse mich.

Winke.

Ich drehe mich um.

Dave.

Mit Gina.

Sanitäter.

Gina.

Sie ist ganz blau.

Sanitäter.

Atmet sie?

Ich werde gebeten, Platz zu machen.

Ich warte.

Ungeduldig.

Ich warte.

Was machen die so lange?!

Die Sanitäter stellen Fragen.

10 Minuten? Ich weiß es nicht!

Wir fahren ins Krankenhaus.

Mama und Papa kommen.

Mama weint.

Dave erklärt und ich sitze da.

Ich kann nichts sagen.

Ich reiße mich zusammen.

Aber ich sage nichts.

Ich weiß es nicht.

Ich sitze da und warte auf einen Arzt. Ein Arzt nach dem anderen. Niemand kann was sagen.

Ich kann Mama nicht einmal trösten.

Papa ist für sie da.

Ich sitze da.

Wieso?

Wieso hat sie das gemacht?

Was brauchen die so lange?!

Wenn sie wach wär, dann würden die es doch schon wissen.

Da!

Der Arzt!

Er kommt auf uns zu.

Nein.

Er sieht uns an.

Ich richte mich langsam auf.

Mama stürmt auf ihn zu.

,,Was ist mit meiner Tochter?", fragt sie und ich kenne die Antwort bereits.

Sie hat es nicht geschafft.

Alles um mich herum wird schwarz.

Gina ist Tot.