Dauert das nicht zu lange?

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Mein Kopf liegt auf Daves Brust und meine Finger zeichnen auf seiner kleine Muster. ,,Ich kann immer noch nicht glauben, dass du es bist", flüstere ich. Dave küsst mein Haar.

,,Du hättest nur anklopfen müssen." Ich atme weit ein und umklammere Dave fest.

,,Ich weiß." Unsere Finger verschränken sich miteinander. ,,Wieso bist du nicht sauer?", frage ich. Ich war der festen Überzeugung, dass er mich nicht mehr sehen will, dabei lag ich so falsch.

,,Ich liebe dich." Ich muss etwas lachen. Wenn es doch so einfach wär. ,,Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen was in dir vorgegangen ist. Wenn du Abstand gebraucht hast, dann habe ich dir diesen widerwillig gerne gegeben. Solange ich wusste, dass es dir gut geht." Ich lege mein Kinn auf seine Brust. Na auf meine Hand.

,,Woher wusstest du es denn?" Er lächelt und hat einen Arm hinter seinem Kopf verschränkt - sieht auf den Sternenhimmel an meiner Decke.

,,Deine Eltern konnten wohl nicht mehr mit ansehen wie ich alle nach dir suchen lassen habe, all deine Freunde abgefragt habe und noch einiges andere, was zu diesem Zeitpunkt nicht mehr relevant ist. Später wusste ich, dass deine Eltern bescheid wissen und du zu ihnen Kontakt hast. Mehr musste ich nicht wissen. All die Sachen von dir, die sie dir geschickt haben, traute ich mich nicht anzufassen, da ich nicht befugt war zu wissen wo du bist. Kate teilte das Schicksal mit mir und auch Rick war nicht gerade froh darüber. Er hat es am wenigsten verstanden. Ich habe mitbekommen, dass du deine Kolleginnen kontaktiert hast. Ich muss zugeben, dass ich einige Male versucht war einfach deine Adresse rauszusuchen und zu dir zu fahren, aber ich konnte mich bremsen. Es klingt alles so schwammig, aber glaub mir, ich wollte dir den Freiraum geben, den du gebraucht hast. Sobald mir Kate von eurem Telefonat erzählt hat und auch dass sie hier war, konnte ich nicht mehr still sitzen. Vier Jahre und jetzt sind wir hier." Ich muss grinsen.

,,Wieso hast du denn jetzt entschieden herzukommen?" Meine Liebe zu diesem Mann steigt mit jedem Blick, mit jedem Wort, das er zu mir sagt. Er wollte mir den Abstand geben, den ich gebraucht habe. Wie Verständnisvoll und Selbstlos kann ein Mensch bitte sein? Und trotzdem liebt er mich noch immer so sehr wie damals, als ich gegangen bin. Dave lächelt schief und ich muss noch mehr lachen. ,,Was?", dränge ich.

,,Kate hat viel über euer Gespräch erzählt. Viel wolltest du ja nicht erzählen außer, dass ich dir niemals verzeihen könnte. Das musste ich unbedingt aufklären." Er zieht mich näher an sich und muss etwas lachen. Ich zucke meine Schultern.

,,Was sollte ich denn denken? Immerhin bist du nicht hässlich. Für gewöhnlich wenden sich Männer ab und suchen sich so schnell wie möglich eine andere zuverlässige Freundin." Dave lacht.

,,Ich hoffe noch immer, dass du endlich verstanden hast, dass du auf mich vertrauen kannst. Außerdem bist du die erste Frau in die ich mich wahrhaftig und bedingungslos verliebt habe. Das kann ich nicht einfach ignorieren und bedeutungslose Beziehungen anfangen." Ich könnte weinen vor Glück und küsse ihn. Da fällt mir etwas ein.

,,Warte! Kate sagte, du hast Probleme." Dave sieht mich irritiert an.

,,Welche Probleme? Mir gehts im Moment mehr als nur gut." Er zieht mich wieder an sich. Ich muss lachen, löse mich aber von ihm.

,,Sie meint irgendwie mit so einem Partner." Dave rollt seine Augen.

,,Hättest du mir damals nicht nur von Kates positiven Eigenschaften erzählt, wär sie sicherlich nicht meine Sekretärin." Ich kneife ihn leicht.

,,Was soll das denn heißen?" Dave lacht.

,,Das soll heißen, dass sie alles überdramatisiert. Ich habe keine Probleme. Es ist nur eine Verzögerung bis wir einen Vertrag unterzeichnen. Mehr nicht. Das legt sich und dann habe ich, in ihren Worten ausgedrückt, keine Probleme mehr." Ich sehe ihn vorsichtig an.

Forgive me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt