Aber es ist ja schon passiert.

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Ich wache auf, dabei ist es alles andere als hell im Raum. Es wird immer später hell und das macht sich sehr auf die Helligkeit in Daves Schlafzimmer bemerkbar. Trotzdem hält es mich nicht davon ab, die Wärme zu spüren, die mich umgibt, denn Dave hat seinen Arm um mich geschlungen und atmet in regelmäßigen Abständen ein und aus. 

Es beruhigt mich, wenn er einfach neben mir liegt. Dann muss ich mir keine Sorgen machen. Auch wenn ich nicht den Anschein mache, so sorge ich mich rund um die Uhr nicht nur um Gina. Ich habe schon in der Vergangenheit zu spüren bekommen, was solche eifersüchtigen Verflossenen von Dave anrichten können. Da ist es auch nicht wunderlich, wenn Dave etwas zustoßen könnte. Der Anruf von Chloe gestern hat mich auch nicht gerade beruhigt. Eher noch mehr besorgt. 

Wieso ruft sie ihn dauernd an? Was verspricht sie sich davon? Damals musste ich Dave auch zurück gewinnen, aber ich habe ihn nicht mit Anrufen terrorisiert. Gut, ich wusste auch, dass Dave mich liebt. Okay, von Anfang an nicht zu hundert Prozent. Doch. Vielleicht denken die sich das auch. Ich sollte nicht zu hart zu ihnen sein. Es sind Gefühle, die man leider nicht kontrollieren kann. Gut, Dave hat sich und ihr keinen Gefallen damit getan, mit ihr zu schlafen, aber mein Gott, das passiert. Sie hat ihn einfach in einem schwachen Moment erwischt oder eher in schwachen Momenten. 

Dave regt sich und ich nutze den Moment, um mich zu ihm umzudrehen. Er atmet weit aus und umschlingt mich fester. Seine Augen sind noch geschlossen. Jedes Mal, wenn ich hier liege und ihn anschaue, muss ich daran denken, welches Glück ich einfach habe. Viele Frauen wünschen sich nur einen Blick von ihm, ein Lächeln oder ein Kuss. Ich habe Dave. Ich habe ihn im Gesamten. 

Ich weiß noch, als ich ihn mir während der Arbeit angeschaut habe und dachte, wie es sein kann, dass er nie etwas von seinen Gefühlen durchsickern lässt. Er sah immer souverän und total professionell aus. Nie wusste man genau, wie es bei ihm so läuft. Gut, er ist immer noch so, aber wenigstens vertraut er mir jetzt seine Gefühle an. Von seinem Geschäft verstehe ich allerdings noch immer nichts. 

Seit dem ist so viel passiert und wenn ich so zurück denke, dann merke ich, wie schnell das mit uns eigentlich ging. Ich meine natürlich nicht, dass wir schnell zum Wesentlichen gekommen sind. Nein, bis ich endlich Vernunft angenommen habe, ist viel Zeit flöten gegangen. Einfach nur, wie schnell wir uns aneinander gewöhnt haben. Man nehme nur mal das Beispiel, dass wir versucht haben Freunde zu sein. Er war mein Chef. 

Dabei war es von Anfang an eine sehr schlechte Idee. Immerhin hat es mich immer nur zu ihm hingezogen und das nicht auf Freundschaftlicher Basis. Es war einfach so dumm und das nur, weil wir einander nah sein wollten - mussten. 

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als der Wecker klingelt. Schnell mache ich ihn aus. Dass Dave so aufwacht wollte ich nicht. Naja, dann hätte ich den Wecker vielleicht mal ausstellen sollen. Aber es ist ja schon passiert. 

Dave streckt sich und wacht langsam auf. ,,Da warst du aber nicht schnell genug", bemerkt Dave belustigt und zieht mich wieder an sich. ,,Seit wann bist du wach?", fragt er mich und küsst mich. Ich muss lachen. 

,,Lang genug, um dich zu bewundern", antworte ich und Dave seufzt. 

,,Ich schaue dich auch gerne an", murmelt er zwischen den Küssen. ,,Wir haben ähnliche Interessen, Miss Pink. Wir passen perfekt zusammen", schlussfolgert Dave und ich löse mich lachen von ihm. 

,,Vielleicht deckt sich auch das Interesse an einer Dusche?", frage ich und entferne mich schon mal vom Bett. Dave fixiert mich mit seinen Augen und steht auch langsam auf. 

,,Wenn Sie mir so kommen, lassen Sie mir keine andere Wahl", entgegnet er und ist schnell bei mir, um mich an sich zu reißen. 

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Forgive me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt