Forgive me.

,,Das klingt himmlisch."

Dave legt Gina ins Bett und das geht ganz gut. Sie wacht kein Mal auf, da sie viel zu tief schläft. Ich räume derweil alle Sachen weg. Die Brote hat sie diesmal nicht gegessen. Gina wird viel zu sehr verwöhnt. Man kann doch auch wie eine ganz normale Familie das mitgebrachte Essen zu sich nehmen. Nein, es muss natürlich von da sein. Ach Gott, da spricht einfach die Müdigkeit aus mir. Es regt mich aber auf. Mein Kind soll nicht oberflächlich erzogen werden. 

Vielleicht denke ich auch viel zu viel darüber nach. Gina ist wundervoll. Ach Gott. Ein lauter Knall lässt mich aufschrecken. Mist! Ich habe einen Teller fallen gelassen. Ich sammle ganz schnell die Scherben auf. Zwei Hände nehmen es mir ab. 

,,Du schneidest dich noch. Lass mich das machen." Ich sehe Dave an, der die Scherben für mich aufsammelt. Er schaut ganz konzentriert darauf und ich richte mich auf, um den Handfeger zu holen. 

,,Danke. Das war keine Absicht." Gina scheint nichts mitbekommen zu haben. 

,,Das ist doch keine Tragödie. Das passiert immer mal." Dave lächelt mich an und schmeißt die Scherben weg. Ich fege die ganz kleinen Teile noch weg und dann ist die Extraarbeit auch schon erledigt. Sobald ich die Dosen aus dem Korb nehmen will, spüre ich Daves Hände auf meinen Schultern. 

,,Lass es liegen, Jess. Das kannst du morgen machen. Ich merke doch, dass du schon müde bist." Er massiert meine Schultern und ich versuche mühsam mich zu konzentrieren. 

,,Ich muss morgen arbeiten. Da kann ich vorher nicht noch das hier erledigen." Sanfte Küsse kitzeln meinen Nacken. 

,,Wie wär's mit einem Entspannungsbad? Ich lasse dir Wasser ein und du wirfst all deine Sorgen über Bord." Ich muss lächeln. 

,,Wenn es doch so einfach wär." Ich spüre sein Lächeln auf meiner Haut. 

,,Es ist einfacher als du denkst, Jess", haucht er. ,,Lass mich das machen. Du machst dich fertig und entspannst." Ich drehe mich zu ihm um und sehe seine strahlenden Augen. 

,,Na vielleicht will ich nicht alleine entspannen." Dave lacht und küsst meinen Scheitel. 

,,Ich könnte eventuell in Erwägung ziehen, dich hiernach zu beehren." Ich grinse. 

,,Das klingt himmlisch." Dave lächelt und seine Lippen sind nah an meinem Ohr. 

,,Siehst du, ich kenne dich eben doch", flüstert er. 

-

Mein Nacken liegt auf dem Kissen und meine Augen sind geschlossen. Es fühlt sich unglaublich gut an einfach in einem regelrechten Schaumbad zu liegen. Ich frage mich ernsthaft, wann ich mal so entspannt einfach da lag. Die Sorgen verschwinden trotzdem nicht. Es kann sein...Vielleicht kennt Dave mich und kommt sofort hinter meine Fassade, aber ich komme nicht hinter seine. Dave war mir immer ein einziges Rätsel. Jetzt fühlt er sich aber noch viel weiter weg an, obwohl er doch so nah ist. Viel näher als damals, wenn man es genau nimmt. Wir haben so viel miteinander durch. Trotzdem ist unsere Trennung eine fruchtbar lange Zeit gewesen und das können wir nicht einfach ignorieren. Dave sieht mich mit funkelnden Augen an, dann ist da aber immer so ein anderes Funkeln - etwas unergründliches. Ich kann es schlecht beschreiben. Er hat sicherlich noch eine menge Fragen und ich bin mir sicher, dass es Dinge gibt, die ihn beschäftigen. Wieso er sie nicht mit mir teilen will? Keine Ahnung. Oder weiß ich es doch? Es ist alles einfach komisch. 

Kaum habe ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, geht die Tür auf und ich sehe Dave vor mir. Er entledigt sich seinen Klamotten und steigt zu mir in die Wanne. Gott, ich hätte ihn am liebsten mein restliches Leben lang angeschaut. Aber mich macht es nicht traurig, dass ich mich an ihn lehnen kann. Dave küsst meinen Scheitel.