Zum Glück ist Bella nicht viel stärker geworden.

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Die Decke rutscht runter, sodass der Blick auf seinen Oberkörper frei wird. Hatte er eigentlich vor mir davon zu erzählen? ,,Dave?", frage ich und er tut so, als ob er nicht merkt, dass ich es gesehen habe. Unter seiner Rippe ist ein sehr großer Bluterguss. Dave stützt sich auf seinen Ellenbogen und sieht mich an. 

,,Was schockt dich so?", fragt er mich ruhig und ich kann nicht mehr benennen, wie hart ich aus allen Wolken falle. Es scheint ihm nicht in sein Dickschädel zu kommen, welche Sorgen ich mir machen könnte. 

,,Das fragst du mich jetzt nicht allen ernstes. Was ist das?", frage ich aufgebracht und richte mich auf. Dave schüttelt seinen Kopf und legt sich wieder hin. Als ob er total erschöpft wär und ich nur unnötige Fragen stelle. Seinen Arm hat er hinter seinem Kopf angewinkelt. 

,,Das siehst du doch. Muss ich es dir wirklich noch erklären?", antwortet er frech und ich kann es einfach nicht fassen. Ich fische ein T-Shirt vom Boden und ziehe es mir über, um aufzustehen. ,,Wohin willst du?", fragt er mich und steht ebenfalls auf. 

,,Ich will heute nicht neben dir schlafen. Hier gibt es zum Glück noch viele andere Zimmer", beantworte ich seine Frage, obwohl ich es auch nicht hätte tun sollen. Er sagt mir ja auch nicht alles. Aber bevor ich aus dem Zimmer gehen kann, hat Dave mich eingeholt und zieht mich am Arm zurück, damit ich ihn ansehe. 

,,Was stört dich, Jess? Wieso musst du immer alles überdramatisieren?", fragt er mich grob und wir sehen uns gegenseitig hart an. 

,,Du hast mich angelogen, Dave. Das mit der Ehrlichkeit funktioniert bei uns anscheinend nicht", merke ich an und Dave schüttelt seinen Kopf. Sein Griff um meinen Arm fängt langsam an wehzutun. 

,,Ich habe dich nicht angelogen", meint er einfach und ich lache abwertend. 

,,Die ganze Wahrheit hast du mir aber auch nicht gesagt. Das sieht mir nicht danach aus, als hättet ihr nur ein gemütliches Gespräch geführt, Dave. Jetzt lass mich los, du tust mir weh", informiere ich ihn und er lässt mich sofort los. 

,,Es tut mir leid", entschuldigt er sich. ,,Aber das mit meinem Vater, das ist nicht wichtig gewesen. Du machst dir nur unnötige Sorgen, Jess. Ich dachte nicht, dass es sichtbar wird. Vorhin war noch nichts zu sehen." Ich sehe ihn kopfschüttelnd an, da merkt er wohl, dass es mich nicht gerade glücklich stimmt. ,,Der Punkt ist", setzt er noch mal an. ,,dieser Mann ist zu einem vernünftigen Gespräch nicht fähig. Überhaupt ist er unbelehrbar. Er darf nicht der Grund sein, wegen dem wir uns streiten. Jess, ich stehe doch vor dir und wenn es dich beruhigt, er verweilt auch noch zu Hause. Bitte, bleib bei mir", flüstert er und zieht mich am T-Shirt zu sich, küsst meine Schläfe und ich atme weit aus. 

,,Als ich dich darum gebeten habe, bist du trotzdem gegangen", erinnere ich ihn und er nickt leicht. 

,,Das stimmt, aber du bist besser als ich, Jess", haucht er und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Dave steht vollkommen nackt vor mir. So wie der Typ da oben ihn geschaffen hat. Er ist wunderschön und er weiß es. 

Und ich weiß es.

Ich lasse meinen Finger seine harte, wohlgeformte Brust entlangfahren, bis zum Fleck, der mich unglaublich geschockt hat. ,,Tut es weh?", frage ich leise und Dave schüttelt seinen Kopf. 

,,Nein", meint er und ich glaube ihm nicht. Männer zeigen ihren Schmerz nicht. Nicht so wie es Frauen machen. So ist Dave und er wird es nicht ändern, weil er stark ist. Er ist stark für uns. Für Gina und für mich. Ich hebe meinen Blick und wir treffen uns, da er mich schon die ganze Zeit mustert. Wie automatisch stelle ich mich auf meine Zehenspitzen und küsse ihn. Sofort zieht er mir mein Shirt aus und trägt mich zum Bett. 

Forgive me.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt