Es war sehr gemütlich in dem Café, wenn man das überhaupt so nennen konnte.Es war ziemlich klein und eigentlich auch nicht so gepflegt und schon ziemlich alt.Aber im Augenblick wäre mir sogar eine Mülltonne luxuriös vorgekommen.Die letzten Stunden hatten mich ziemlich erschöpft.Aber auch Shawn sah fertig aus.Erschöpft nippte ich an meinem Kakao,den Schokomuffin hatte ich schon aufgegessen,während mein Begleiter bereits den dritten verdrückte."Wie kannst du nur so viel essen ?",stöhnte ich.Ich wollte wirklich irgendwo hin und schlafen. Shawn lachte müde . "1.Könnte ich eigentlich noch viel mehr essen.Von Muffins kriege ich nie genug. 2.Bin ich ein Stressesser und 3.Habe ich seit heute morgen nichts mehr gegessen." ,verteidigte er sich. "Du meinst wohl gestern Morgen.", erwiederte auch ich mit einem Grinsen.Es war bereits nach Mitternacht.Dann sahen wir beide uns an und begannen einfach so zu lachen.Nie im Leben hätte ich gedacht,einmal mit Superstar Shawn Mendes in einem Tim Hourtons am Ende der Welt, völlig verdreckt und mit Schrammen auf jeden Körperteil ,zu sitzen und auch noch darüber zu lachen.Es war wirklich pure Ironie. "Wir sollten uns mal um einen Schlaflplatz kümmern.",meinte Shawn und stand gähnend auf.Das steckte mich an und wir begannen abwechselnd zu Gähnen ,woraufhin wir wieder lachten.Ich konnte die Stimme meines Bodyguard-Lehrers hören,konnte hören ,wie er brüllte ,man solle nicht mit dem Klienten Spaß haben,dass das nicht unsere Aufgabe wäre und so weiter....Aber genau das drängte ich aus meinem Kopf.Nein heute nicht.Ich hatte großartige Arbeit geleistet und jetzt war es egal, ob er mein Boss war oder nicht.Wir brauchten jetzt eine Person,auf die wir uns verlassen konnten.Wir hatten gerade nur noch uns.
Shawn und ich hatten an der Raststätte noch gefragt,wo es ein Hotel gab und sie hatten uns freundlicherweise die Adresse gegeben.Es war nur ein paar Straßen entfernt,aber das reichte mir schon mit meinem Fuß. Mühsam humpelte ich neben Shawn her. "Ella, ich kann mir das nicht weiter ansehen. Lass mich dir doch helfen.",sagte Shawn bestimmt schon zum dritten Mal.Ich hatte seine Hilfe bisher jedes Mal dankend abgelehnt. "Alles in Ordnung Shawn,ich schaffe das auch alleine.",erklärte ich schwach und stöhnte kurz auf , als ich mit dem verletzten Fuß auftrat. "Nein Ella,ich akzeptiere kein 'Nein' mehr,du verletzt dich nur noch mehr." Und mit diesen strengen Worten nahm Shawn mich Huckepack und lief etwas zügiger.Ich schlang meine Arme um seinen Hals,bedacht darauf,ihn nicht zu würgen und er hielt meine Beine fest.Es war gut,dass mein Fuß mal für kurze Zeit entlastet wurde,denn er war bereits aufs dreifache angeschwollen.Trotzdem war das Ganze mir doch etwas unangenehm,schließlich kannte ich ihn kaum und er war mein Klient.Eigentlich sollte ich ihn tragen."Shawn...", setzte ich an. "Ja was ist?" ,fragte er neugierig,während er immer weiter lief. "Du kannst mich jetzt runterlassen." Ich versuchte etwas zu lachen,damit er nicht merkte ,wie komisch das für mich wahr."Auf gar keinen Fall." ,meinte Shawn bestimmend.Ich versuchte es noch einige Male,aber es war hoffnungslos. Dann gab ich aber auch auf.
Nur noch ein paar Meter waren wir von dem Hotel entfernt und von weitem konnte man das hässliche Gebäude ,oder vielleicht war es auch eine Ruine, erkennen.Das Hotelschild hing etwas schräg über dem Eingang und die Buchstaben des Namens leuchteten auch nicht mehr so,wie sie sollten,einige flackerten sogar.
Aber die Kassiererin an der Raststätte hatte gemeint,dass dies das einzige Hotel hier in der Nähe wäre. Also traten wir ein und Shawn ging sofort auf die dicke Frau zu,die hinter dem Empfangstresen stand."Hallo ,hätten sie noch ein Zimmer frei?"
Die Frau schaute sehr grimmig und begrüßte uns nicht einmal."Haben nur ein Zimmer geputzt ,also müsst ihr euch damit zufrieden geben." ,grummelte sie. Die Frau war unglaublich.Fragend sah Shawn mich an und mit einem Blick bestätigte ich die Zimmerbuchung. "Hätten sie auch noch etwas Verbandszeug?" ,fragte ich die Frau,um einen freundlichen Ton bemüht.
Die Frau hatte gerade die Scheine entgegen genommen und drehte sich schlagartig zu mir um und strahlte über ihr ganzes Gesicht. "Aber natürlich Schätzchen." ,sagte sie mit zuckersüßer Stimme und reichte mir eifrig einen kleinen Verbandskoffer.Irritiert von ihrem plötzlichen Stimmungswandel begaben Shawn und ich und zu unserem Zimmer. Diese Frau war definitiv ein Männerfeind gewesen.Die dunkelbraune abgenutzte und mit Kratzern versehene Holztür knarzte ,als Shawn sie aufstieß und ich glaubte eine Ratte durch das Zimmer huschen gesehen zu haben.Aber ich war so müde ,dass mir alles egal war.Sogar der Schimmel im Badezimmer.
Ich wollte nur noch schlafen.Ohne groß drüber nachzudenken legte ich mich auf das kleine Sofa neben dem Fenster unter die etwas staubige Decke,die man dort hingelegt hatte und schloss die Augen.Von wegen gerade erst geputzt.
Als Shawn das sah,schimpfte er sofort. "Ella, du schläfst doch nicht etwa auf der Couch oder? Das kommt gar nicht in Frage!" "Ist schon in Ordnung Shawn,ich bin das gewohnt, und so schlimm ist es gar nicht mal.",erwiderte ich ,bemüht , einen Würgereiz vom Geruch der Möbel, zu unterdrücken.
"Du kannst da aber nicht schlafen und erst recht nicht mit deinem verletzten Fuß.",erklärte mein Klient.
Er war wirklich genauso dickköpfig wie ich,wenn es um so etwas ging. Selbstlosigkeit.Einen Charakterzug, den nur wenige besitzen.
"Außerdem müssen wir deinen Fuß noch verarzten." ,erklärte er weiter und griff nach dem weißen kleinen Plastikkoffer mit dem Roten Kreuz drauf,den mir die merkwürdige Dame von der Rezeption gegeben hatte.Auch er hatte schon etwas gelitten und ich wollte mir gar nicht vorstellen,wer den Koffer schon alles angefasst hatte.Bei dem Gedanken an die wundervolle Hygiene hier ,schüttelte es mich am ganzen Körper.
Shawn hatte es nicht bemerkt,er war damit beschäftigt, Verband und Salbe auszukramen. "Gib mir mal deinen Fuß." ,forderte er mich auf.Er saß auf dem klapprigen Bett vor mir. Ich zögerte erst,hielt ihm dann aber meinen nackten ,verletzten rechten Fuß hin. Er legte ihn behutsam auf seinem Schoß ab und begann damit, ihn mit der weißen kühlen Salbe einzucremen. "Du musst das nicht tun,Shawn." ,setzte ich wieder an. "Aber ich will Ella.Du hast so viel da draußen für mich getan.Du hast mich verteidigt und getragen,dass hätte ich dir nie zugetraut.Du hast mir praktisch das Leben gerettet und da ist deinen Fuß zu verarzten ,dass Mindeste,was ich tun kann.",erklärte der große Junge mit den zerzausten braunen Haaren. Seine braunen Augen blickten mich an und ein Lächeln lag auf seinen Lippen.Mir wurde plötzlich ganz warm und Ich hoffte,dass ich nicht rot im Gesicht war,denn Shawn begann zu lachen. Dann fing er an ,den Verband um meinen Fuß zu wickeln. Letztendlich befestigte er ihn mit einem kleinen Pflaster. "Fertig." ,sagte er und betrachtete zufrieden sein Werk. Ich bedankte mich bei ihm.
Dann fiel mir aber noch sein blaues Auge auf, er hatte es geschickt unter seinen herabhängenden Locken versteckt. "Shawn dein Auge...Darf ich mir das mal ansehen?" Er nickte und ich kletterte auf das Bett neben ihn und kniete mich vor ihn.Vorsichtig schob ich seine Locken beiseite,wobei meine Hand kurz seine Stirn streifte.Ich merkte wie Shawn zuckte und ich murmelte ein Entschuldigung'. Darauf hin sagte er: "Schon gut,es hat nicht weh getan."
Ohne weiter darauf einzugehen ,tastete ich die farbig schillernden Stellen um sein Auge herum ab und untersuchte auch sein Auge selbst.Ich hatte viel medizinisches Fachwissen,meine Eltern waren beide Ärzte gewesen.
Shawn saß die ganze Zeit ruhig da und beobachtete mich. Ich merkte wieder ,wie mein Gesicht heiß wurde.Er sah einfach unglaublich gut aus,auch wenn er Ränder unter den Augen hatte und ganz verschwitzt und verdreckt war.
Er war ein guter Mensch,das wusste ich jetzt. Irgendwann räusperte er sich und fragte dann: "Warum bist du eigentlich Bodyguard geworden?" "Darüber rede ich nur ungern." ,wehrte ich schnell und etwas kühler ab.
Ich war geschockt,dass er mich das ausgerechnet jetzt fragte.Dabei hatte ich mir noch gar keine Lüge überlegt, denn einer der Bodyguard-Regeln lautete :
Halte dein eigenes Privatleben geheim.Er ging zum Glück nicht mehr weiter darauf ein und dann war auch sein blaues Auge eingecremt und ich legte mich wieder auf die Couch. Strafend sah mich Shawn an. "Ella ,ICH schlafe auf der Couch." "Nein ,dass wirst du nicht.",sagte ich trotzig und schloss die Augen.
Mit diesen Worten schlief ich ein._____________________________
1320 Wörter.Das ist ,glaube ich, sogar mein Rekord bisher 😂 Ich hoffe,es ist nicht zu langweilig,wenn die Beiden sich nicht so schnell nahe kommen,es soll eben auch nicht unrealistisch wirken.Dann wollte ich noch mal DANKE für die über 700 Reads sagen.Es ist mir eigentlich nicht extrem wichtig,wie viele Reads ich habe,aber ich freue mich,wenn es Leute gibt,die meine "Liebe" zu Shawn teilen und meine Story mitverfolgen😉
Bis zum nächsten Kapitel und Voten nicht vergessen (über Kommentare freu ich mich natürlich auch) !
LG Anni
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My Girlfriend is my Bodyguard - [S. M. FF]
Fanfiction~ Ich packte seinen Arm und wollte ihn wegzerren, doch er blieb regungslos stehen. " Lauf!" ,rief ich aber er blieb immer noch stehen. Er weigerte sich ,mir zu gehorchen, doch ich würde mich für ihn opfern. Das war mein Job. ~ Als die 17-jährige E...