Wir hatten es nicht geschafft.
Warum? Zu viele Männer.Und dann war da doch das Loch in meinem Arm,dass ununterbrochen Blut ausspuckte.
Doch die Männer kümmerte es nicht.
Ich versuchte den stechenden Schmerz in meinem Arm auszublenden.
Viel mehr schmerzte mich Ellas Verhalten.
Sie hatte mich gesiezt!Was war nur los mit ihr? Liebte sie mich nicht? Das musste es sein. Das alles war für sie nur ein Spiel gewesen. Oder nicht?
Warum sollte sie sich sonst so verhalten ?
Ich würde aus ihr einfach nicht schlau.
Wenn ich es mir recht überlegte,wusste ich nicht sonderlich viel über sie.
Und warum hatte sie sich nicht mehr gewehrt?Mittlerweile liefen wir irgendwelche Kellergewölbe entlang.
Es war ziemlich dunkel,alles paar Meter erleuchteten kleine Fackeln den Flur.
Ella und der einen Mann liefen vor mir ,sie betrachtete ebenso die Umgebung wie ich,viel zu sehen gab es allerdings nicht.Vermutlich versuchte sie sich den Weg einzuprägen oder sie suchte einen Fluchtweg.
Plötzlich blieb der Mann mit Ella vor uns stehen.Er zog etwas anderes s der Tasche hervor,es war ein Schlüssel.
Er drehte sie ca nach links,richtete immer noch die Pistole auf Ella und schloss eine Gittertür vor uns auf.
Er drückte auf ein Schalter und einen kleine Lampe an der Decke brachte wortwörtlich etwas Licht ins Dunkeln.
Ein kleines Klappbett,eine Decke und ein Kissen lagen dort drin,sowie ein Eimer.Brutal stieß der bärtige Mann Ella hinein,sie fiel auf ihrer Knie.
Sie wollte aufstehen,aber der Mann richtete sofort wieder die Waffe auf sie und brüllte in einem schlechten Englisch: "Wage nicht oder...!" Er fuhr nicht fort,denn er konnte den Ausdruck in Ellas Augen erkennen.Gleichgültigkeit.
Für einen Moment hatte sie ihn aus der Fassung gebracht, also sprang sie auf und trat dem Mann in den Magen.
Er würgte,krümmte sich und erbrach sich augenblicklich vor ihren Füßen.Mein Begleiter packte mich schnell fester, so fest,dass ich kurz stöhnte,da sich seine Finger geradewegs in meine offene Schusswunde bohrten.
Aber Ella war noch nicht fertig, sie trat dem dunkelhäutigen Mann gegen den Kopf, er fiel auf den Boden und rief etwas in einer anderen Sprache.Da eilten zwei Männer herbei und packten sie.Der Bodyguard schlug um sich,während der andere sich wieder aufrichtete und sich den Rest des Erbrochenen vom Mund abwischte.
Er atmete einmal tief durch,dann lächelte er wieder,obwohl sein Kopf gerade offensichtlich blutete."Du hast wohl gedacht,du wärst schlauer als wir,Ella.Aber ich werde dir was sagen: Wir sind dir immer einen Schritt voraus. Noch ein Fehltritt und dieser junge Mann hier" ,er deutete er auf mich, "wird leiden müssen. Und das willst du doch nicht oder?Diesmal kannst du es verhindern,Ella."
Ich schluckte.Er kannte sie,aber mich nicht. Was hatte das zu bedeuten ?
Die ganze Zeit hatte Ella unruhig zugehört ,aber der letzte Satz schien sie offensichtlich getroffen zu haben."DU!",schrie sie. Und schlug um sich.Sie tickte völlig aus.
Sie kannte ihn.Oder sie erkannte ihn.
"DU WIRST IHM NICHTS ANTUN!!!",schrie sie wütend und gleichzeitig panisch.
Dann brach sie zusammen,sie sank auf den Boden ,die Männer hielten sie immer noch an den Armen fest."Ich tu alles,was du willst.",wimmerte sie nun,ihre Tränen hatten bereits ihr gesamtes Oberteil durchnässt.
Was ging hier vor sich?
Und was hatte ich damit zu tun ? Oder hatte ich überhaupt etwas damit zu tun?Ella ließ sich schluchzend in die Zelle bringen,die Gittertür wurde geschlossen und sie blickte mich durch die Lücken der grauen Stahlstäbe traurig an.
"Warum ist er dir nur so wichtig?",fragte der Bärtige abschätzig, gleichzeitig verwirrt.
Sie schluckte,blickte aber nur mich an.Ihre Augen waren glasig,Tränen rollten ihr über Wange,Nase und ihre rosigen vollen Lippen.Ihr ganzes Gesicht war rot und Nass von den salzigen Tränen."Weil ich ihn liebe."
Weil ich ihn liebe.
Weil sie mich liebt?
Weil sie mich liebt!
Sie liebt mich!Mein Herz Pochte immer schneller,
Immer wieder wiederholten sich ihre Worte in meinem Kopf und neue Fragen tauchten auf.
Warum verhielt sich sich dann nicht immer so? Warum war sie manchmal so gemein gewesen."Na los!", brummt der eine Mann hinter mir und stieß mich weiter, aber ich hielt weiterhin Blickkontakt mit dem wunderschönen Mädchen in der Zelle.
Ihre blonden Haare waren zerzaust und ihre Augen rot. Blut klebte an ihren Fingern. Mein Blut.
Sie sah so aus wie ich mich fühlte.In dem Moment wurde mir der Schmerz in meinem Arm wieder bewusst.
Bevor ich ich etwas entgegen konnte, stieß der Mann mich ein zweites Mal weiter und sie verschwand aus meinem Sichtfeld.Ich wollte mich noch einmal umdrehen, aber der Mann drückte mich am Kopf in die Zelle.
Ein Klicken war zu hören.
Ich war eingeschlossen.
Gefangen in einer Zelle.
Aber immerhin war sie neben Ellas Zelle.
Die Männer verschwanden.Ihre Schritte hallten an den Wänden wieder und wurden allmählich immer leiser und leiser. Mistkerle.
Als ich ihre Schritte nicht mehr hörte,wagte ich es,wieder zu sprechen."Ella?"
Ich hörte ein Schniefen.
"Ja?"
"Ich liebe dich auch."
"Ich weiß."
Ich hörte ein Lächeln in ihrer Stimme.
Ich rutschte näher an die kalte Betonwand,die uns trennte heran.
Mit etwas Anstrengung schaffte ich es meinen Arm durch die Gitter Stäbe zu ihr reinzustecken.
Sie ergriff sofort meine Hand.Und schluchzte.Diesmal weinte ich leise mit.
Es war komisch,sie weinen zu hören und es machte mich traurig."Was machen wir jetzt?",fragte ich und versuchte ein wenig zu lachen,während ich ihren Handrücken streichelte.
Wir saßen jetzt vermutlich rücken an rücken nur eben an der Trennwand.
Trotzdem hatte ich das Gefühl ,sie spüren zu können.
Wir hatten schon immer eine besondere Verbindung gehabt.
"Ich weiß es nicht." Sie seufzte.
"Wie wäre es,wenn du mir erklärst,worüber der Mann gerade vorhin mit dir geredet hat?",fragte ich neugierig.
Ihre Hand verkrampfte sich und sie ließ meine los.Ich konnte hören,wie sie aufstand und in der Zelle herum lief.Dann hörten die Schritte auf und ich konnte ein Knarzen hören. Hatte sie sich auf ihr Bett gelegt? Vermutlich.
Immer noch wartete ich auf eine Antwort,auf eine Erklärung für das alles hier, denn ich fragte mich allmählich,ob ich überhaupt etwas damit zu tun hatte,doch das Einzige,was ich von ihr hörte,war ein lautes Atmen."Ella?",fragte ich noch einmal vorsichtig.
Dann vernahm ich ein leises Wimmern.
"Ella,was hat der Mann gemeint?"
Sie weinte und wimmerte.
"Ella,was will der Mann von dir?"
Das Wimmern hörte auf.
Sie murmelte etwas,aber ich konnte es nicht verstehen.
"Was?",fragte ich.
"ICH SAGTE, LASS ES GUT SEIN, SHAWN!",brüllte sie,ihre Stimme war rau,und wurde von erneutem Schluchzen erstickt.
Es tat weh.Dieses ständige Hin und Her.Warum machte sie das mit mir? Langsam verlor ich meine Geduld.
Dieses Mal würde ich es nicht so auf sich beruhen lassen, also stand ich auf und stampfte wütend auf.
"Verdammt noch mal,Ella! Ich liebe dich und du liebst mich! Hör auf,mir alles zu verschweigen, schließlich geht mich das hier auch was an! Also verflixt noch mal, sag mir was hier vor sich geht!",brüllte ich in Richtung Wand,so laut wie ich es noch nie zuvor getan hatte.
Auch ich war nun heiser,ich war es nicht gewohnt zu schreien, aber ich musste ihr endlich Vernunft einreden.
Es folgte nicht anderes,als ein unangenehmes Schweigen,irgendetwas war hier faul.Nun setzte auch ich mich auf das Bett.
"Hör endlich auf,alle von dir weg zu stoßen,Ella.Ich liebe dich,vergiss das nicht.", sagte ich leise und sanft.
Dann schaltete ich das Licht aus und fiel in einen unruhigen Schlaf.____________________________
1266 Wörter!
Halli hallo von England! Mache gerade einen England-Austausch und gestern und heute war ich in Wales,also hatte ich genug Zeit,um weiter zu schreiben.
Hoffe euch gefällt dieses Kapitel.
Habt ihr die Anspielung auf Shawns Lied Patience bemerkt🤔😏???
LG Anni
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My Girlfriend is my Bodyguard - [S. M. FF]
Fanfiction~ Ich packte seinen Arm und wollte ihn wegzerren, doch er blieb regungslos stehen. " Lauf!" ,rief ich aber er blieb immer noch stehen. Er weigerte sich ,mir zu gehorchen, doch ich würde mich für ihn opfern. Das war mein Job. ~ Als die 17-jährige E...