Kapitel 2.12 - Er

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Gedankenverloren zupfte ich an meinem weißen Shirt mit V-Ausschnitt herum.
Es lag enger an, als meine anderen T-Shirts, aber Andrew meinte, es würde mir gut stehen.

Ich schob meine Hände in die Taschen meiner engen grauen Jeans und schlenderte zu dem Wagen rüber, in dem bereits meine Freunde saßen.
Der Bodyguard hielt mir die Tür auf und stieg dann selbst ein.

Wir waren auf dem Weg zu einem neuen Club, der heute eröffnete. Heute würde einer unserer ehemaligen Schulkameraden dort als DJ auflegen und ich freute mich auf einen unbeschwerten Abend und ein paar Gläser leckeres Bier.

Die Stimmung war gut und die Party im vollem Gange, als wir die ehemalige Fabrik erreichten. Sie war umgebaut worden und es sah einfach klasse aus.

Man hatte sich vorher anmelden müssen, also standen wir auf der Gästeliste, die der Schrank von Mann beäugte, als er uns auf sich zulaufen sah. Er schien mich sofort zu erkennen und nickte mir gleich zu.
Nachdem er auch noch nach den Ausweisen meiner Kumpels gefragt hatte, ließ er sie auch rein.

Der Bass dröhnte in meinen Ohren, aber irgendwie genoss ich es.
Ein hübsches, aber sehr leicht bekleidete Mädchen lächelte mich aufreizend an und lief sogleich mit einem Tablett mit Drinks auf mich zu.

Ich nahm mir einen und lief weiter. Wir setzten uns auf eine Sofalandschaft und sahen den anderen Leuten beim Tanzen zu.

Nach und nach wurden meine Freunde zum Tanzen aufgefordert oder schnappten sich einfach ein Mädchen auf der Tanzfläche, bis ich irgendwann alleine da saß.

„Ist das wirklich okay für dich, Bro?", fragte mich noch Michael und blickte schuldbewusst zwischen mir und der kleinen Asiatin in ihrem bauchfreien Tanktop hin und her.

„Klar doch, hab Spaß.", meinte ich und der Junge wirkte sichtlich erleichtert.

Ich beschloss, mir einen weiteren Drink zu holen, also ging ich zur Bar.
Neben mir saß ein brünettes Mädchen, sie schien alleine zu sein.nStill rührte sie mit einem Cocktailschirmchen in ihrem Martini rum.

Ich bemerkte, wie ich sie anstarrte und stellte fest, dass ich noch niemals ein Mädchen einfach so angesprochen hatte. Ich war nun Single, also warum sollte ich es nicht wagen?

„Hey.", sprach ich sie an und grinste, aber in dem Moment als sie sich zur Seite drehte, kam ein männliches Gesicht zu Vorschein. Sie war ein Mann und er trug eine Perrücke. Wie peinlich.

„Ja süßer ?", fragte er mit tiefer Stimme und klimperte mit seinen falschen Wimpern.

„Oh, Ähm... ich glaube ich hab dich verwechselt.", meinte ich nervös.

„Kein Problem, Schnucki, ich muss sowieso weiter.", sagte er und lachte über mein rotes Gesicht. Dann rutschte er von Barhocker runter, rückte sein Kleid zurecht und stöckelte davon.

Ich atmete erleichtert auf und hörte plötzlich ein Lachen.
Einen Hocker weiter saß ein Mädchen mit schwarzen Locken und blickte mich grinsend an. Sie hielt ein Buch in der Hand und trug ein gelbes Kleid und eine Hornbrille. Sie sah sehr süß aus, eher wie ein Streber.

„Also an deinen Anmachen musst du wohl noch arbeiten."

Auch ich lachte und ich nahm mein bestelltes Getränk vom Barkeeper entgegen.

„Ich bin Shawn.", meinte ich und rutschte einen Stuhl weiter zu ihr.

„Ich bin Ally. Aber denk ja nicht, dass du bei mir eine Chance hast, du Aufreißer.", wieder lachten wir beide.

„Was liest du da?", fragte ich und sie hielt den 7.Teil von Harry Potter hoch.

„Oh, ein gutes Buch.", sagte ich anerkennend.

My Girlfriend is my Bodyguard -  [S. M. FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt