Kapitel 40 - Sie

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Und weg war er.
Wie konnte mich Vlad einfach alleine lassen? Andererseits... es war Vlad. Er genoss es, wenn ich litt.
Und er schien es sehr zu genießen, das Jake so mit mir umging.
Was war nur passiert?

Tränen liefen meine Wangen herunter.

Es. Tat. So. Weh.

Ich atmete tief durch, merkte wie sich Jake mir allmählich näherte.
Er ergriff meine Hand und streichelte sie.

„Tut mir leid.", murmelte er.

„Ich weiß Jake, ich weiß.", sagte ich, immer noch diese grausame Stahltür anstarrend.

Ich wusste, sie hatten das mit ihm gemacht. Er war sonst nicht so.
Sie hatten ihn zu einer anderen Person gemacht.Ich wusste es einfach und ich konnte ihn aus irgendeinem Grund nicht böse sein, auch wenn ich noch so viel Angst gerade vor ihm gehabt hatte.

„Was machen wir jetzt ?" , fragte er sanft und blickte mich unschuldig an.

„Ich weiß es nicht. Warten vielleicht ?"

Ich seufzte, dann lies ich seine Hand los und ging in eine Ecke , setzte mich hin, sagte kein einziges Wort mehr.

Jake setzte sich einfach nur neben mich, auch er sagte nichts. Er wusste, wann es richtig war, mich in Ruhe zu lassen.
Er kannte mich eben zu gut.

Wir saßen ziemlich lange so da, bis Jake irgendwann die Stille brach.

„Wollen wir tanzen?"

„Was?", ungläubig schaute ich ihn an.

„Ich habe dich gefragt, ob du mit mir tanzen willst?", wiederholte er und stand auf.

„Wieso willst du jetzt tanzen?"

Ich verstand ihn einfach nicht.

„Naja, da ich so plötzlich weg war, hatten wir keine Gelegenheit mehr, zum Prom zu gehen um nochmal den Preis für das beste Tanzpaar abzuräumen. Und ich vermute, dass du auch nicht gegangen bist, denn wie ich dich kenne, wolltest du nicht alleine gehen... also... sollten wir das nachholen , oder was meinst du?"

Er grinste mich schief an und hielt mir seine Hand hin.

Das Ganze war so absurd, aber auch gleichzeitig unheimlich süß.

Ich ergriff seine Hand und er zog mich auf die Beine.
Er legte seine Hände auf meine Hüften und ich meine um seinen Hals.

Langsam wiegten wir uns hin und her, sahen uns einfach nur in die Augen, so wie früher. Genau wie früher.

Aber etwas war anders.

Wir waren anders.

Seine Augen strahlten immer noch gleich, sein Geruch, so wie ich es in Erinnerung hatte und auch sein Lächeln war dasselbe.
Nur das was sich hinter dem Lächeln verbarg, das war anders.

Er merkte, dass ich mir Sorgen machte und schaute, meinem Blick ausweichend, zur Seite.

Ich betrachte ihn nach wie vor und musste dann unwillkürlich lächeln.

Es war schon lustig, ich hatte mir immer ausgemalt, wie ich ihn irgendwann heiraten würde, aber jetzt wurde mir bewusst, das es nur kindische Träume gewesen waren.

Man trifft nicht immer sofort die Person, die perfekt für einen ist.
Die Reise kann lang und anstrengend sein, aber letztendlich gibt es immer jemanden für einen und ich wusste ganz genau, dass ich nicht mehr die Richtige für ihn war. Und er genauso wenig für mich.

Er zog mich näher zu sich heran und blickte mich fragend an. Ich nickte und dann kam er meinen Lippen mit seinen immer näher. Ein letzter Kuss.

Seine rauen Lippen trafen auf meine und lösten einen Schwall von Gefühlen in mir aus.
Fröhlichkeit, Trauer und Wut.

My Girlfriend is my Bodyguard -  [S. M. FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt