Kapitel 2.8 - Er

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Es war eine klare Nacht, ich genoss die frische Luft, die mein Lunge füllte, als ich aus dem Wagen stieg.

Ich trug eine dunkle Jeans und ein weißes Hemd. Die Haare hatte ich mir gegelt. Alles in allem sah ich ganz passabel aus.
Mein herz raste so schnell, wie als ich sie das erste mal gesehen hatte. Es war wie unser erstes Date.

Ich ging langsam zur Tür und wollte gerade klingeln, als auch schon die Tür aufging und Ella vor mir stand, in einem altrosafarben knielangen und engen Kleid. Sie sah so elegant aus, sie hätte auch eine Managerin von irgendeinem Modelabel sein können und nicht ein Bodyguard.

Ich begrüßte sie mit Küsschen links, Küsschen rechts. Es war komisch, aber es schien mir die richtige Begrüßung, dafür, dass wir uns getrennt hatten und nun heute.... ja was das eigentlich ? War es ein Date? Ich betrachtete es als eins. Es war die Chance, sie wieder für mich zu gewinnen. Ihr zu zeigen, wie viel wert sie mir war.

„Du siehst schön aus.", sagte ich und lächelte zögerlich.

Sie lächelte.

„Du auch."

Ich begleitete sie zum Wagen, denn sie trug hohe Schuhe und ich wusste, dass das so einige Schwierigkeiten mit sich bringen konnte.

Ich öffnete ihr die Tür, sie stieg ein und dann stieg auch ich auf der anderen Seite vorne ein und fuhr in Richtung Restaurant.

Das Lokal war etwas spärlich beleuchtet, aber dafür umso gemütlicher. Wir saßen an einem kleinen runden Tisch mit weißer Tischdecke und zig verschiedenen Gabeln und Messern, wofür die auch immer alle sein sollten.

Ich bestellte uns eine Flasche Weißwein und als der Kellner die Flasche brachte und unsere Gläser mit dem köstlichen Alkohol befüllte , stießen wir an.

Sie sah so märchenhaft aus, wie sie so nur von dem Kerzenlicht und den kleinen Lampen überall leicht beleuchtet wurde.

„Wie war dein Tag?", begann ich mit Smalltalk und sie legte ihren Kopf schräg.

„Ehrlich Shawn? Smalltalk?"

Ich schaute verlegen zur Seite.

„Ja ich weiß."

„Mein Tag war normal und deiner?"

„Was bedeutet normal?"

„Ich hab dich was gefragt!", sagte sie lächelnd und auch wenn sie lächelte, hatte ich das Gefühl, dass eine gewisse Spannung in der Luft war.

„Mein Tag war auch gut. Jetzt wieder zu dir.", meinte ich mit einem Zwinkern, „Was ist normal bei dir?"

„Nicht so wichtig."

„Ella, kein Smalltalk, schon vergessen?"

Sie zögerte, nippte langsam an ihrem Glas, welches bereits zur Hälfte leer war, während ich noch fast nichts getrunken hatte.

„Ich bin wie immer tagsüber in Betreuung.", erzählte sie dann, das Glas immer noch vor ihren Lippen.

„Was meinst du damit?"

„Du lässt wohl nicht locker oder?"

„Du kennst mich doch."

Sie hob ihre eine Augenbraue, nahm wieder einen Schluck Wein und dann redete sie weiter :

„Tagsüber habe ich eine psychologische Betreuung, bei der mich von morgens bis abends eine Person beobachtet. Das geht jetzt seit mehreren Wochen so."

Ich schwieg. Mit einem Mal war meine gute Laune weg.

„Hilft es?", fragte ich leise.

„Nein.", flüsterte sie.

My Girlfriend is my Bodyguard -  [S. M. FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt