Ein modriger Geruch stieg mir in die Nase und ich konnte immer lauter werdende Schritte hören.Dann wurde ein Tablett mit einer dampfenden Schüssel abgestellt.Sie war gefüllt mit einem braun-grün blubbernden Brei.Ich rümpfte meine Nase,würdigte den Vermummten keines Blickes.
Ich schob das Tablett in die hinterste Ecke meiner Zelle,ich konnte den Geruch nicht ertragen.Mittlerweile konnte ich hören,wie der Mann weiterlief, weiter zu Shawns Zelle.
"Was wollen Sie von uns ?"
Shawns raue,leise Stimme verpasste mir eine Gänsehaut von Kopf bis Fuß.
Nein.Das musste aufhören.
Ich schüttelte mich, als würde die Gänsehaut dann von mir "abfallen".
Es half ein wenig und ich würde wieder ruhiger.Ich hörte den Mann laut lachen.
"Du hältst dich für sehr wichtig, oder ?"
Wieder Schritte.
Der Mann hatte das Kellergewölbe verlassen.
Wieder Stille.
Dann ein Husten und ein Klirren.
Er wollte den Brei auch nicht essen.
Unwillkürlich musste ich schmunzeln.
Wir waren uns sehr ähnlich.
Ähnlicher,als mir vielleicht lieb war.Ich legte mich wieder auf das unbequeme Klappbett. Den Hunger zu ignorieren versuchend,drückte ich mir das schäbige Kissen auf den Bauch.
Es half nicht wirklich,also versuchte ich zu schlafen.Es war bereits hell, als ich aufwachte und ein Blick auf meine Armbanduhr sagte mir,dass es bereits 11:30 Uhr war.
Ein Glas Orangensaft stand vor meiner Zelle. Tolles Frühstück.
Aber mein Magen grummelte so stark,dass ich schell und gierig danach griff.Ich trank es in einem Zug aus,ehe ich daran denken konnte,mir etwas für den restlichen Tag aufzuheben.
Zweifellos wollten sie mich aushungern,mich quälen.
Sie wollten etwas von mir,aber ich wusste nicht,was.
Ich hatte gedacht, sie wären immer noch im Gefängnis,doch da hatte ich mich wohl geirrt."Hey,pass doch auf !"
Ich konnte den Blick des wütenden Jungen auf mir spüren,während ich meine vielen Bücher aufhob.
Ich hatte ihn durch den Bücherberg,den ich getragen hatte, gar nicht sehen können und war volle Kanne in ihn reingelaufen."Entschuldigung.",murmelte ich eingeschüchtert in Richtung Boden,stand dann auf und blickte ihn an.
Seine harte Fassade fiel augenblicklich von ihm ab und er strahlte mich an,wobei seine blauen Augen leuchteten.Ich hatte ich nie solche Augen gesehen.
"Schon okay.", meinte er etwas sanfter und fuhr sich durch die goldblonden perfekt gestylten Haare.Er war garantiert der Typ von Junge,bei dessen Lächeln die Mädchen reihenweise dahinschmolzen. Natürlich konnte auch ich nicht anders,als ihn anzustarren."Also noch mal von vorne: Ich bin Jack und wie heißt du?", fragte er neugierig,
Ich versuchte,mich aus meiner (Schock-) Starre zu befreien.
Er sah unheimlich gut aus und er machte mich sehr verlegen. Noch nie hatte jemand wie ER mit mir gesprochen.
"Eleanor", stottere ich meinen Namen.
"Cool.Kommst du von hier? Hab dich noch nie hier gesehen."
Kurz wanderte mein Blick über die hohen,vollgestopften Bücherregale der Schulbibliothek,dann aber wieder zu ihm.
"Ich bin erst vor einigen Jahren in Wochen hergezogen.Meine Großmutter wohnt hier und sie ist krank,so können meine Mutter und ich uns jetzt besser um sie kümmern."
Ich hatte keine Ahnung,warum ich ihm das sofort erzählt hatte,aber irgendetwas in mir sagte mir,ich könnte ihm vertrauen. Vielleicht war das aber auch einfach nur naiv gewesen.Sie hatten alles zerstört.Sicherlich hätte ich ihn irgendwann geheiratet,wir waren zwei Jahre und drei Monate zusammen gewesen, bis...
Ich schluckte, unterdrückte den Brechreiz,den ich verspürte. Ich setzte mich wieder auf, ich hatte zu lange gelegen."Eleanor, die Stunde hat bereits angefangen."
"Entschuldigung Miss.", entschuldigte ich mich hastig bei meiner Mathelehrerin und eilte zu meinem Tisch, an dem mein grinsender Freund saß. Es hatte nicht lange gedauert,bis wie beste Freunde geworden waren,aber es gab da immer wieder dieses Knistern zwischen uns.
Er hatte mir geholfen,mich in der Schule zurechtzufinden und dafür war ich sehr dankbar.
Wenn da nicht die eifersüchtigen Mädchen wären,die sich ein Date mit ihm erhofften.
Bald war Prom und so gut wie jedes Mädchen mit funktionierenden Augen wollte seine Begleitung sein.So wie auch ich.
Aber es lag auf der Hand,dass er Abby fragen würde. Sie war das schärfste Mädchen an der Schule und Jacks Laborpartnerin in Chemie. Warum also hoffen?Aber es war doch anders gekommen und ich konnte mich noch an den Tag erinnern, als wäre es gestern gewesen...
"Ellie?"
"Ja?" Fragend blickte ich ihn an,als ich mich umgedreht hatte und versuchte das fette Grinsen in meinem dicken Winterschal zu verbergen,dass auf mein Gesicht huschte,als er meinen, von ihm erfundenen, Spitznamen sagte.
Er war unruhig. Schon während des Nachhausewegs hatte er sich die ganze Zeit seine schwitzigen Hände an seiner Hose abgewischt.Und Jack war niemals nervös.
Wir hatten und bereits verabschiedet,aber als er den Weg zu meinem Haus runter gelaufen war, hatte er sich nochmal umgedreht und war auf mich zugelaufen.
"Ich weiß,wir sind eigentlich nur Freunde...und du hast sicherlich schon einen Partner...und du musst auch nicht Ja sagen..." Er stockte und blickte nervös zu Boden.
"Jack.Frag mich einfach." Ich lachte und er bekam wieder Farbe in Gesicht.
Auch er lachte nun,richtete sich wieder zu seiner vollen Größe,ergriff meine kalten Hände und blickte mich selbstbewusst an.
"Möchtest du mit mir zum Winterball gehen?"
"Ja natürlich, du Idiot!",rief ich und schlug ihm gespielt beleidigt gegen seine Schulter.Wir lachten noch mehr und ich fiel ihm um den Hals.Langsam lösten wir und voneinander,dann hauchte er mir einen Kuss auf die Wange.
"Also dann bis morgen,Ellie!"
"Ja,bis morgen!", rief ich ihm zu,drehte mich fröhlich pfeifend zur Haustür und schloss sie auf.Auch wenn die Erinnerungen schmerzten, wusste ich, dass ich sie zulassen musste.
Der Vergangenheit durfte einen nicht immer wieder einholen, aber sie musste es wenigstens einmal getan haben, damit man irgendwann mit ihr abschließen kann."Du siehst wunderschön aus, mein Schatz." Meine Mum stand hinter mir, blickte mich stolz durch den Spiegel an. Ich betrachtete mich.
Ich trug ein langes Abendkleid. Es war trägerlos und verlief von einem glitzernden Silber an oben rum zu einem matten nachtblau an den Füßen.
Meine Haare waren zu einer aufwendigen Hochsteckfrisur gestylt und ich trug schwarze Perlenohrringe,ein Geschenk meiner Großmutter.
Ich hatte jahrelang für mein Ballkleid gespart,auch wenn ich gedacht hatte,niemals eine Begleitung zu haben,hatte ich wenigstens vorgehabt,umwerfend auszusehen.
Es klingelte an der Tür und ich packte hastig meine Umhängetasche.
"Atme tief durch, Eleanor, Schatz, ich werde die Tür öffnen. Meine Mum verließ das Zimmer und ging nach unten.
Ich konnte hören,wie sie sich begrüßten, wobei Jack ihr gleich versprechen musste,mich nicht zu spät nach Hause zu bringen. Ich schmunzelte bei dem Gedanken,stieg die Treppe runter und die beiden unterbrachen sofort ihr Gespräch und blickten mich an -
meine Mum, mit Tränen in den Augen und mein bester Freund,noch gut aussehender als sonst.
Auch er strahlte mich an, ihm lag ein "Wow" auf den Lippen, und als ich am Ende der Treppe angekommen war,begrüßten wir uns mit einer Umarmung.
"Du siehst wunderschön aus." Er konnte seinen Blick nicht von mir abwenden,was ich bei ihm auch nicht gerade konnte.Er trug einen dunkelblauen Anzug und ein weißes Hemd.
"Du siehst aber sich nicht schlecht aus,Jackie.", neckte ich ihn und hakte mich bei ihm ein.
Sein wunderschönes Lachen erhellte mein Stimmung um einiges mehr und wir verabschiedeten uns von meiner Mum.Ich merkte, wie ich allmählich wieder schläfrig wurde,aber warum?
Ich Rich an der Glas und erkannte sofort den Geruch. Schlafmittel!
Kaum hatte ich das begriffen,fiel ich auch schon zur Seite und es wurde wieder schwarz um mich herum._____________________________
1260 Wörter!
(!Entschuldigung,dass Shawnie nicht wirklich vorkommt!)Hallihallo, hier in Baden-Württemberg haben wir jetzt Herbstferien!!!
Freue mich riesig,denn ich bin gerade auf dem Weg zu einer klitzekleinen Nordseeinsel namens Baltrum.
Dort werde ich vermutlich wieder mehr Zeit zum Schreiben haben,wenn ich nicht gerade am Strand spazieren gehe oder in einem kleine Café sitze und Tee und Kuchen mampfe🙃Solltet ihr auch schon Ferien haben, dann schöne Ferien und ansonsten euch allen ein wunderschöne Woche und viel Spaß bei den folgenden Kapiteln!
LG Anni
(Vergesst nicht,zu Voten,wenn euch das Kapitel gefallen hat!)
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My Girlfriend is my Bodyguard - [S. M. FF]
Fiksi Penggemar~ Ich packte seinen Arm und wollte ihn wegzerren, doch er blieb regungslos stehen. " Lauf!" ,rief ich aber er blieb immer noch stehen. Er weigerte sich ,mir zu gehorchen, doch ich würde mich für ihn opfern. Das war mein Job. ~ Als die 17-jährige E...