Kapitel 2.2 - Sie

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„Kannst du bitte mal still halten, Ella?", bat mich die Stylistin, während sie an meiner Frisur arbeitete.

Sie hatte  mir einen Teil meiner nun dunkelbraun gefärbten Haare hochgesteckt und den Rest zu kunstvollen Locken gedreht.

Ich zappelte die ganze Zeit wie eine Verrückte herum, weil ich so nervös war.
Schließlich würde ich gleich auf dem roten Teppich stehen und dann anschließend auf einer gigantischen Bühne  und live singen! Und das auch noch mit meinem Ex, Shawn Mendes, an meiner Seite.

Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer als ich an ihn dachte.
Ich konnte es gar nicht erwarten, ihn zu sehen. Darum musste mein Kleid perfekt sitzen.

Ich stand nur in meiner Unterwäsche und einem seidenen Morgenmantel da.
Island Records hatte mir einen Vertrag angeboten und ich hatte versprochen, mich bald zu entscheiden.

Ich wusste nicht, ob ich das tun sollte. Schließlich war Shawn zuerst da gewesen und nun hatte ich ihn verlassen und dann nahm ich anschließend einen Plattenvertrag bei der selben Firma an, bei der auch er war? Käme nicht sehr gut.

Zusammen halfen mir die drei Stylisten in mein schwarzes Abendkleid.
Es hatte einen sehr weiten Ausschnitt vorne , dafür aber lange Ärmel um meine Narben und blaugelben Flecken zu kaschieren.
Das Kleid lag sehr eng an aber unten fiel es weit auseinander, wie ein Meerjung-
frauenkleid .

Meine Augen hatten sie dunkel und meine Lippen nudefarben geschminkt.
Ich sah wirklich gut aus, das musste ich zugeben.

„Hübsch siehst du aus.", hörte ich da eine Stimme.

Ich drehte mich um und hörte die Stylisten schon wieder aufstöhnen, weil ich vermutlich gerade wieder ihre harte Arbeit mit dem Kleid und dem Klebe-Bh zerstört hatte.

Ein Junge, etwas größer als ich, mit roten Locken und grauen Augen stand in der Tür und betrachtete mich.
Er biss sich auf die Lippen und wackelte mit den Augenbrauen, als er mein freilegendes Dekolleté betrachtete.

Ich wurde kurz rot, dann schlug ich ihm aber lachend die glitzernde Clutch gegen den Arm und :
„Miles! Das gehört sich aber nicht !"

„Au!", rief er empört.

Wir lachten beide und er kam auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

„Na, schon aufgeregt?", fragte er dann und hielt meine Hände fest.

In der Zwischenzeit begannen die drei Leute wieder an mir rum zu zupfen und zu ziehen.

„Ein wenig."

Der Junge legte den Kopf schräg.

„Ich merke es, wenn du mich anlügst."

Ich lachte, weil ich einfach nicht verstand, wie ich so durchschaubar hatte werden können.

„Na gut.Ich bin richtig aufgeregt!", sagte ich.

„Was sagt's du? Ich kann dich nicht hören !", meinte er und legte aus Spaß seine Hand wie ein Trichter ans Ohr.

„Ich habe gesagt: ICH BIN RICHTIG AUFGEREGT!", schrie ich wie immer, wenn er das machte und hüpfte auf und ab.

Er war der Einzige, der es schaffte, mich von Shawn abzulenken. Alles andere, auch diese eigentlich überaus netten Menschen, die mich für den heutige Abend präparierten, erinnerten mich an den hübschen Kanadier.

„Du schaffst das, Schatz. Der Song ist der Wahnsinn.", sagte er und ich strahlte ihn an.

„Okay ich muss jetzt los, sonst verpasse ich deinen Auftritt im Fernsehen, du Superstar.", sagte er zwinkernd und küsste mich kurz auf die Wange.

My Girlfriend is my Bodyguard -  [S. M. FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt