Kapitel 2.

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~"Luna wir müssen reden"~ hörte ich die Worte meiner Mutter immer wieder in meinem Kopf, während ich Steif wie eine Salzsäule immer noch auf meinem Stuhl saß und meine Mutter anstarrte, welche hilfesuchend zu Jeff sah. Natürlich, wenn es unangenehm wird, braucht sie von ihrem Komplizen Hilfe! schnaubte meine innere Stimme.

"Mom..." begann ich angespannt und blickte sie weiter an. "Worüber müssen wir reden?" Ich wollte es endlich wissen. Es war nicht fair so mit meinen Nerven zu spielen! Schließlich brachte sich Jeff ein. "Du wirst auf ein Internat gehen!"

BITTE WAS?!?! schrie meine innere Stimme und mir blieb nur der Mund offen stehen.

"Es ist schon alles geregelt und in festen Tüchern, morgen fahren wir dich hin." beendete Jeff seinen Vortrag und war sichtlich stolz über seine Worte. Meine Mutter hingegen sah mich nur entschuldigend und auch leicht schuldbewusst an. "Das kann nicht euer ernst sein!!" meldete ich mich jetzt fassungslos zu Wort. Meine eigene Mutter wollte mich abschieben?!? Mich?!? Ihre eigene Tochter?!? "Liebes, wir haben wirklich lange darüber nachgedacht und beschlossen, dass es das beste ist..." Ich schnaubte. Pah!! was dachten die eigentlich für wen sollte es denn das Beste sein?!? Für mich bestimmt nicht!!

"Du hast hier doch auch niemanden.." sagte sie vorsichtig und jetzt reichte es mir wirklich. Ich schob meinen Stuhl zurück, stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. "Luna, bitte lass uns drüber reden..." hörte ich meine Mutter verzweifelt rufen. Ich hingegen zog mir meine Schuhe an, schnappte mir meine Tasche und riss die Haustür auf mit einem letzten "Leckt mich!!" knallte ich die Tür hinter mir zu und machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle.

Das konnten die doch nicht machen! Das ging einfach nicht!! Ich schlang die Arme um meinen Körper und stieg an der Haltestelle angekommen in den Bus ein. Der einzige den ich jetzt brauchte war meinen Grandpa. Grandpa wusste immer was zutun war und er würde mich bestimmt nicht ins Internat abschieben, niemals! Mit diesem Gedanken lehnte ich mich im Sitz zurück und steckte mir die Kopfhörer meines Handys in die Ohren, um Musik zu hören.

Als ich an der letzten Haltestelle ankam, stieg ich aus. Mein Grandpa wohnte ziemlich außerhalb, um es kurz zu sagen er lebte wortwörtlich am Arsch der Welt! Von der Bushaltestelle aus bis zu seinem Haus waren es locker 2 Meilen, wenn nicht sogar noch mehr. Er lebte mitten im Lavendel! Ja, mein Opa besaß seit ich denken konnte Lavendelfelder und in mitten dieser ganzen Lavendelfelder stand sein kleines aber wirklich süßes Haus. Auch wenn ich Lavendel hasste, aber meinen Grandpa liebte ich einfach, er war der einzige Mensch der mich immer verstand und ich meine wirklich immer!

Langsam trottete ich den Weg entlang und sah aus der Ferne schon den Anfang seiner Lavendelfelder. Ich beeilte mich, da ich echt keine Lust hatte erst nächstes Jahr anzukommen und seufzte innerlich darüber, dass es hier keinen Bus oder so gab der hier hoch fuhr. Ich meine hier gab es ja wirklich gar nichts und mit nichts meine ich NICHTS!! Nach einer halben Ewigkeit sah ich endlich Grandpa's Haus und lief drauf zu. Na wurde ja auch Zeit! beschwerte sich meine innere Stimme. ich rollte die Augen und klopfte sofort an der Tür.
"Grandpa??" rief ich und wenige Minuten später öffnete mir Grandpa mit seinem warmen Lächeln die Tür "Lüüünchinchen mein Kleines." rief er aus und zog mich in die Arme.

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