Kapitel 45.

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Als mich Cedric endlich aus dem Training entließ, ging ich total platt in Richtung Schule. Ich war wirklich nicht in Form, aber bis jetzt musste ich auch noch nie so eine krasse Ausdauer an den Tag legen, wie hier. Ich kam mir schon fast vor wie in so einem Bootcamp, von dem man ab und an mal was im Fernseher hörte.

Fix und fertig wie ich war, ging ich in Richtung Neuankömmling Trakt, um erstmal eine schöne entspannte Dusche zu nehmen, doch als ich die Tür aufstieß war ich nicht wie zu erwarten alleine. Vor mir stand mit dem Rücken zu mir gewandt Mrs. Benett und eine weitere Person mit Koffer.

Warte mal warum hat die Person einen Koffer? Ich runzelte die Stirn und ließ die Tür ins Schloss fallen, als sich auch schon Mrs. Benett zu mir drehte. "Ah, da bist du ja Luna. Ich habe so eben von dir geredet"

"Oh." sagte ich nur und musterte erst sie und dann die Person neben ihr, die immer noch mit dem Rücken zu mir stand und sich kein bisschen regte. "Wir haben unerwartet einen Neuankömmling, also teilt ihr euch diesen Trakt von nun an. Sei doch so nett und kümmer dich etwas um ihn." sagte sie nur und wandt sich dann mit einem. "Willkommen in deinem neuen Zuhause." an den Neuankömmling, ehe sie uns alleine ließ.

Also eins musste man ihr lassen, diese plötzlichen Abgänge hatte diese Frau echt drauf. Ich schüttelte innerlich darüber den Kopf und wusste nicht so recht was ich nun machen sollte. Eigentlich wollte ich direkt unter die Dusche, aber das erschien mir in dieser Situation als zu unhöflich.

Ich wollte gerade was sagen, als mir jedoch meine Entscheidung zwischen duschen gehen und mit ihm reden abgenommen wurde, da er ohne ein weiteres Wort in eines der Zimmer im unteren Teil verschwand und die Tür schloss.

Wieder mal schüttelte ich nur den Kopf, zuckte dann die Schultern und verschwand hoch in mein Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir und ging dann mit ein paar frischen Klamotten ins Bad, wo ich abschloss und dann duschen ging. Sicher war sicher.

Jaja, als ob der dir einen Besuch abstatten würde, wirklich sozialisiert schien er mir nicht. Aber damit kennst du dich ja am besten aus nicht wahr?

Ach halt doch einmal die Klappe, Aira! herrschte ich sie innerlich an. Ich wollte jetzt einfach nur in Ruhe duschen und dann entspannen, später essen gehen und dann schön ins Bett und vielleicht einen Film gucken oder so, aber sicherlich wollte ich mir jetzt nicht ihr geschwafel reinziehen.

Nachdem die Nervensäge in mir also endlich die Klappe hielt konzentrierte ich mich auf das warme Wasser, was meine Muskeln sofort nach diesem eher nicht so gut gelaufenen Training entspannen ließ, aber lange konnte ich diese Wärme nicht genießen, denn ich hörte ein Geräusch aus meinem Zimmer, was mich aufhorchen ließ. Scheinbar wühlte jemand in meinen Sachen.

Um nicht bemerkt zu werden ließ ich das Wasser laufen und zog mich so leise es ging an. Ich ging zur Tür und versuchte so leise wie möglich die Tür zu entriegeln. Als das geschafft war riss ich die Tür auf und trat in mein Zimmer. Die Person, die soeben meine Komode durchwühlte fuhr herum und zum ersten mal, sah ich das Gesicht meines neuen 'Mitbewohner', doch der Anblick, der mich traf, ließ mich erstarren.

Ob er sich wohl deshalb unten zuvor nicht umgedreht hatte und einfach in sein Zimmer verschwunden war? Doch was suchte er dann ausgerechnet hier?

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