Kapitel 10.

247 16 1
                                    

Nach einer Weile schlummerte ich, in meine Decke gekuschelt ein und verfiel in einen ziemlich unruhigen Schlaf, der mich dazu brachte mich unruhig im Bett hin und her zu bewegen.
~~~
*Ich sah mich um und bemerkte, dass ich im Wald stand. Um mich herum war alles dunkel, lediglich dichter Nebel war zu erkennen, der es mir zusätzlich erschwerte was zu erkennen. Warum musste ich sobald es dunkle war auch Augen wie ein Maulwurf haben? Ich sah zum Himmel und erkannte, dass der Mond zu seiner vollen Pracht am Himmel stand. Plötzlich hörte ich ein Rascheln, wodurch ich den Blick vom Himmel los riss und mich angespannt umsah. Ein Wolf kam aus dem Gebüsch, welches zu meiner Linken war und starrte mich aus aggressiv leuchtenden Augen an. Ich schnappte nach Luft und erkannte, dass es das selbe leuchten war, wie ich heute schon einmal im Wald gesehen hatte. Aber das konnte nicht sein...

Ein lautes, wütendens Knurren riss mich aus meinen Gedanken und meine Augen weiteten sich. Der Wolf kam bedrohlich mit gefletschten Zähnen auf mich zu und mir stellten sich die Nackenhaare hoch. Er setzte zum Sprung an und lief knurrend auf mich zu. Ohne zu überlegen lief ich in die andere Richtung davon und versuchte zu entkommen, doch wie ich feststellen musste, vergebens.

Innerhalb weniger Sekunden stürzte sich der Wolf auf mich und drückte mich unter seinem Gewicht auf den Boden. Er bleckte die Zähne und blieb dicht vor meinem Gesicht. Sofort begann mein ganzer Körper vor Angst zu zittern und mir liefen Tränen über's Gesicht. ~ Halt dich von dem Wald fern!~ ertönte eine hasserfüllte Stimme in meinem Kopf und ich starrte den Wolf über mir an. Wie konnte diese Stimme in meinem Kopf sein? Ich wandt mich ängstlich unter ihm, doch er drückte seine Pfote auf meinen Brustkorb, so dass ich keine Luft bekam.

~Das nächste mal, kommst du nicht lebend davon!~ knurrte er in meinem Kopf und riss ein letztes Mal sein Maul auf, ehe sich an der Situation was änderte und anstelle des Wolfs nun ein Junge über mir ragte und mich unsanft auf die Füße holte. Irgendwas an ihm kam mir bekannt vor, ich wusste nur nicht was es war. Ich wischte mir die Tränen weg und versuchte mich zu beruhigen, da bohrten sich seine Fingernägel auch schon im meinen Unterarm und mir entwich ein schmerzliches keuchen. "Komm, mir zu nah und ich bring dich um hast du verstanden?!?" knurrte mich der Junge feindselig an und seine blauen Augen wurden gefährlich schwarz.

"Ich kenne dich doch gar nicht.." wisperte ich unter Tränen und auf meine Antwort hin drückte er mich an meiner Kehle, an den nächstbesten Baum und drückte zu. Ich bekam keine Luft mehr und Panik stieg in mir auf. "Hast du verstanden?!?" schrie er und ich hatte das Gefühl mein Kopf würde in tausend Einzelteile zerspringen. Ich nickte nur, da ich kein Wort rausbrachte und viel dann vorne über auf meine Knie, als er mich los ließ und einfach im Wald verschwand.

Ich rieb mir meinen Hals und begann zu schluchzen, über mir immer noch der Mond am Himmel und die Stille um mich herum, die mich daran erinnerte, dass ich wieder alleine war.*
~~~~
Schweißgebadet schreckte ich aus meinem Traum und setzte mich schwer atmend in meinem Bett auf. Ich zitterte am ganzen Körper und schlang die Arme um meine Beine. Ängstlich fuhr ich mir durchs Haar und sah langsam rüber zu Leas Bett. Scheinbar hatte sie von dem ganzen nichts mitbekommen, da sie seelenruhig schlief.

Ich stand leise auf und ging ins Bad, wo ich die Tür hinter mir schloss und mir erst einmal mein Gesicht mit kaltem Wasser wusch. Nachdem ich es abgetrocknet hatte, schaute ich vorsichtig in den Spiegel. Meine sonst so blauen Augen, waren jetzt rot durchs weinen und meine dunkel braunen Haare, welche bis zu meinen Rippen gingen waren komplett zerzaust, während ich aussah als hätte ich ein Gespenst gesehen.

Ich fuhr mir über meinen Hals und hatte wirklich das Gefühl, den Druck von der Hand zu spüren, die mich in meinem Traum an der Kehle gepackt hatte. Langsam bemerkte ich einen stechenden Schmerz am rechten Unterarm und blickte zu ihm hinunter. Das konnte nicht sein!! Ich starrte meinen Arm mit großen Augen an.

An der Stelle, wo mich der Typ aus meinem Traum gepackt hatte und seine Fingernägel in mein Fleisch gebort hatte, war nun ein rötlicher Abdruck zu erkennen, der sich langsam wie eine Art Bluterguss anfing bläulich zu verfärben. Ich schüttelte den Kopf bestimmt drehte ich gerade einfach mal durch! Das musste es sein. Ich griff langsam an die Stelle und zuckte direkt zurück, als es weh tat.

Ich fuhr mir durchs Haar und lief dann einfach aus dem Bad und legte mich wieder in mein Bett. Bestimmt bilde ich mir das gerade nur ein, morgen früh ist da bestimmt nichts mehr. Mit diesem Gedanken kuschelte ich mich in meine Decke und versuchte wieder zu schlafen, was mir aber für den Rest der Nacht nicht mehr wirklich gelang.

Blutsband Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt