Kapitel 32.

190 15 2
                                    

Ich wurde unsanft aus meinem Schlaf gerissen, als der nervtötende Klingelton meines Handys schrill an mein Ohr drang. Brummend und halb ächzend tastete ich nach dem Übeltäter aka Handy und versuchte irgendwie den Wecker zu deaktivieren. Als ich es geschafft hatte, kuschelte ich mich erneut in meine Kissen und seufzte zufrieden.

Nur noch ein paar Minuten liegen bleiben, dann würde ich schon aufstehen. Vielleicht noch fünf Minuten liegen bleiben, oder zehn Minuten... maximal 15 Minuten, ja 15 Minuten klang nach meinem Geschmack.

Seufzend drehte ich mich an die Wand und kuschelte mich an eines der Kissen, während ich langsam wieder eindöste. Frühes aufstehen wurde echt überbewertet, vor allem wenn man eh alleine in der Klasse saß und alleine davor zum Speisesaal laufen musste. Klar könnte ich Lea zwar abholen, doch ich hatte nicht wirklich Lust auf die dummen Blicke und das Getuschel der anderen.

"LUNA AUFSTEHEN!!!" hörte ich plötzlich eine Stimme von unten, aber das konnte nicht sein immerhin war ich seit der Vollmond Nacht alleine in diesem Trakt. "LUNA!! Ich meine es ernst, steh auf oder ich trete dir in deinen Arsch!!!" plötzlich wurde meine Tür aufgerissen und es dauerte nicht lange, da spürte ich, wie man an meiner Decke zerrte.

"Was ist denn?" jammerte ich und wagte endlich meine Augen zu öffnen und blickte in Lea's Gesicht. "Steh auf, es gibt gleich Frühstück und ich wollte nicht alleine essen!" sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich auffordernd an. "Muss das sein? Ich hab keine Lust auf das ganze Getuschel..." ich sah sie lustlos an und hoffte inständig, dass ich damit gewonnen hatte, doch da hatte ich mich eindeutig in Lea getäuscht, diese sah mich nämlich mehr als unbeeindruckt an.

"Und ich habe keine Lust ohne meine neue beste Freundin zu frühstücken, also bewege deinen Arsch sofort aus dem Bett, oder es passiert was, wovon du sicherlich nicht begeistert sein wirst!"

"Na dann viel Spaß dabei." sagte ich gähnend, kuschelte mich wieder in meine Decke ein und schloss dann die Augen. Ich hörte, wie sie sich entfernte und dachte mir nichts dabei, bestimmt hatte sie gemerkt, dass es keinen Sinn machte, doch es dauerte nicht lange, ehe ich eines besseren belehrt wurde.

Als es plötzlich kalt und nass zugleich war, kreischte ich und sprang aus dem Bett und stand vor einer Lea, die triumphierend eine offene Wasserflasche in der Hand hielt, während sie mich belustigt und zufrieden zugleich ansah. "Ich habe doch gesagt du solltest besser deinen Arsch aus dem Bett bewegen."

"Das hast du nicht wirklich gemacht oder?!?" ich sah sie entgeistert an und blickte dann an mir runter. Ich war klatschnass und tropfte den ganzen Boden voll. "Siehst du doch, dass ich das gemacht habe, aber du solltest jetzt besser duschen, bevor du noch einen ganzen See auf dem Fußboden hinterlässt." ihre Mundwinkel zuckten und sie warf sich auf den Stuhl, der am Schreibtisch stand.

Ich verengte die Augen und streckte ihr die Zunge entgegen ehe ich mir wie ein begossener Pudel ein paar Klamotten schnappte und mit einem letzten "Das wirst du noch bereuen" unter die Dusche verschwand.

Nachdem ich dann doch fertig war und meine Sachen für den heutigen Tag mitgenommen hatte machten wir uns auf den Weg zum Speisesaal, bestimmt war es schon mega voll, aber Lea sollte sich besser nicht beschweren, immerhin war es ihr Plan mich aus dem Bett zu schleifen, aber irgendwie war ein klitzekleiner Teil in mir drin auch froh darüber, dass sie sich so für mich interessierte und ich ihr nicht egal war, auch wenn ich scheinbar etwas anders war als alle anderen, Lea hatte mich nie komisch angesehen, sondern hatte sich weiterhin normal mir gegenüber verhalten und das liebte ich so an ihr.

Blutsband Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt