Kapitel 33.

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Als wir am Speisesaal ankamen, war es wie zu erwarten schon extrem voll. Lea neben mir begann sich sofort zu beschweren und sah mich anklagend an.

"Guck nicht so, ich kann nichts dafür, dass du so hartnäckig geblieben bist." Ich tippte ihr gegen die Stirn und schnappte mir dann ein Tablett, während ich Lea schnauben hörte. "Du bist aber auch nicht sonderlich traurig darüber, dass ich nicht nachgegeben habe!" sie nahm sich ebenfalls ein Tablett und stellte sich dann an der Essensausgabe an.

"Ja, bin ich auch nicht, aber das ganze ist total frustrierend, ach ich weiß auch nicht...Alle haben ihren Platz nur ich nicht, ich würde mir viel lieber wieder ein Zimmer mit dir teilen und stattdessen verrotte ich alleine in diesem komischen Neuling Trakt und werde von allen anderen angestarrt als wäre ich ein Einhorn mit zwei Hörnern." 

"Du meinst also ein Zweihorn?" Lea grinste und wackelte mit ihren Augenbrauen, ehe sie sich was zu Essen nahm. "Ja, so in der Art, nur dass ich dann wohl ein trauriges Zweihorn bin..." ich nahm mir ebenfalls was zu Essen und ging mit ihr dann einen Platz suchen.

"Weißt du das wird schon wieder, die kriegen sich alle schon wieder ein und wenn nicht hast du immer noch mich, mich wirst du nicht mehr los." sie stieß mich leicht an, grinste und setzte sich dann an einen Tisch der gerade frei wurde. Ich tat es ihr gleich und setzte mich ihr gegenüber.

"Das ist mir ja mal ein Trost." ich grinste und nahm mir meine Wasserflaschen, ehe ich auch schon einen Tritt gegen das Schienbein kassierte. "Aua!! Wofür war das denn?!?" ich funkelte Lea über meine Wasserflaschen hinweg an. "Das war für deinen Sarkasmus du Morgenmuffel!" sie streckte mir die Zunge entgegen und begann dann zu essen.

"Ehm...kann ich mich hier mit dazu setzen?" hörte ich eine mir bekannte Stimme hinter mir fragen. Lea verengte sofort die Augen. "Nein kannst du nicht!" giftete sie los und wenn ich es nicht besser wissen würde könnte man meinen, sie würde sich aufplustern.

"Lea... Ist schon okay, er will ja nur hier sitzen und essen..." versuchte ich es und sah sie ruhig an.  "Er hat es nur nicht verdient hier zu sitzen, nachdem er dich wie alle anderen gemieden hat..." ich zuckte daraufhin nur die Schultern. "Wie sagtest du so schön? 'Das wird schon alles' also kann ich nicht ewig alles und jeden meiden." sie überlegte kurz und nickte dann. "Gut, du kannst dich setzen, aber glaube nicht, dass wir dadurch wieder Freunde sind!" sie funkelte Jack hinter mir böse an und widmete sich dann wieder ihrem Essen.

Auch ich begann wieder zu Essen und schenkte der Tatsache, dass Jack sich vorsichtig auf die Bank fallen ließ keine weitere Beachtung. Natürlich war ich enttäuscht, dass auch er einer von denen war der mit Skepsis einen großen Bogen seit der Vollmondnacht um mich machte, aber so war es eben.

Die schwachen schwammen immer mit dem Strom mit und Jack zählte demnach einfach zu den schwachen Persönlichkeiten, nicht so wie Lea. Dieser war die Meinung anderer nämlich mehr als egal.

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