Kapitel 24.

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"Da seit ihr ja endlich! Wir haben schon 20:05 Uhr!! Wir hatten doch gesagt spätestens um 20:00 Uhr!" Jack fuchtelte ungeduldig mit seinen Händen rum. "Ladys wir brauchen eine ganze Stunde und einen Parkplatz müssen wir bei Aidens Freund auch erst noch finden." tadelte er uns.

"Hol erstmal Luft, Jack!" sagte ich lachend, als ich mich neben ihm auf dem Beifahrersitz fallen ließ, nachdem ich Lea hinter mich gelassen hatte. "Ich hab halt mit meinen Schuhen länger gebraucht." kam es jetzt auch kleinlaut aus Leas Ecke. "Warum ziehst du auch so Mörderschuhe an? Alleine das zugucken tut schon weh!" Jack zog eine Grimasse und fuhr vom Parkplatz runter. "Weil Kleider am besten mit hohen Schuhen aussehen!" motzte Lea und verschränkte trotzig ihre Arme vor der Brust, während Jack nur den Kopf schüttelte und sich auf's fahren konzentrierte. "Trotzdem sehen die Teile unbequem aus!"

"Leute, hört auf zu diskutieren! Wir haben jetzt Spaß, kapiert?!" Ich sah beide streng an und wartete, bis ich von beiden ein nicken bekam. "Super, Jack hast du CDs im Auto?" Ich sah zu ihm und er hielt mir eine Hülle mit einigen CDs hin, welche ich sofort durchstöberte. Ich entschied mich für eine und legte sie dann ein, ehe ich lauter machte und Jack sofort anfing total motiviert zu "The Hills" von the Weeknd mitzusingen.

Ich will ja nicht wissen, an wen er bei dem Lied denkt! Ich verzog angewidert mein Gesicht, bei Airas Bemerkung. Ich will es echt nicht wissen! gab ich in Gedanken zurück und handelte mir ein Kichern von Aira ein.

Nach einer Stunde kamen wir an einem riesigen Haus an, aus dem die Musik dröhnte und von dem von weitem schon das Gegröle anderer zu hören war.

"Wow, sowas sieht man bestimmt auch nicht oft in so einer Kleinstadt..." sagte ich staunend als wir wenig später im Haus waren. Im Wohnzimmer bekam man eine riesige Lasershow mit Nebelmaschine geboten und auch ein Dj war vor Ort. Das Haus war allgemein sehr groß und modern eingerichtet, was mich zu dem Entschluss führte, dass die Besitzer auf Geld sitzen mussten.

Lea grinste und nickte leicht. "Aidens Freund Cole ist bekannt für seine guten Partys. Immer wenn seine Eltern nicht da sind, plant er etwas und Aiden und Cedric fahren dann meistens auch nach hier. Ich war nur einmal kurz hier, als Cedric mich entdeckt hat, hat er mich persönlich wieder zum Internat gefahren, er meinte solche Partys seien nichts für mich..." sie rollte genervt die Augen und nahm sich dann einen roten Pappbecher den sie in einem Zug leerte. "Ich geh mal gucken wen ich hier so finde, falls was ist schrei einfach nach mir." sie wackelte mit den Augenbrauen und verschwand dann schon tanzend in der Menge.

Ich sah ihr seufzend nach und drehte mich dann zu der Stelle, wo Jack sich befinden sollte, doch mittlerweile war auch diese Stelle leer und meine Stimmung sank nur noch mehr. "Na super..." murmelte ich und schnappte mir genervt einen der Pappbecher und kippte ihn in einem Zug runter, ehe ich auch schon das Gesicht verzog. "Oh gott...ist ja widerlich." ich rümpfte meine Nase und hörte wie neben mir jemand leise zu lachen begann. Ich sah auf um zu sehen, von wem dieses Lachen kam und blickte in zwei stechend grüne Augen, welche mich amüsiert betrachteten. "Das war purer Wodka, kleines ich denke nicht, dass dir das gut tut." er grinste mich breit an und fuhr sich dabei durch die Haare. "Und das weißt du woher?" ich hob provokant meine Augenbrauen und schob meine Lippe leicht vor. "Das weiß ich, weil du nicht wie jemand aussiehst der trinken gewöhnt ist." er grinste mich weiterhin an und hielt mir dann die Hand hin. "Ich bin übrigens Cole und du?" ich betrachtete seine Hand kurz und legte meine Hand dann in seine. "Luna."

"Freut mich Luna, bist du eine Freundin von Aiden?" er sah mich abwartend an und ich wusste um ehrlich zu sein nicht was ich sagen sollte, da wir schließlich noch keine wirklichen Freunde waren. "So lange kenne ich ihn noch nicht, aber ich bin mit der Schwester seines besten Freundes befreundet." "Ah, okay das erklärt zumindest warum ich dich nicht schon vorher mal gesehen habe." er grinste wieder und ließ dann meine Hand los. "Soll ich dir noch was zu trinken besorgen? Und keine Sorge, diesmal wird es dir schmecken." er sah mich erwartungsvoll an und ich nickte zur Antwort. "Super, warte hier ich bin gleich wieder da." sagte er und verschwand dann auch schon.

Nach einer Weile kam Cole wieder zurück und hielt mir mit einem breiten Grinsen einen neuen Pappbecher hin. "So, das müsste dir bestimmt schmecken." er sah mich immer noch mit einem schiefen grinsen an und hob dann seinen eigenen Becher. "Auf einen unvergesslichen Abend." er wackelte mit den Augenbrauen und ich musste unwillkürlich Lächeln, ehe ich ihm den zweiten Becher aus der Hand nahm und seiner Geste nachkam.

Anders als Cole leerte ich meinen Becher nicht direkt in einem Zug, sondern nippte erst einmal an der Flüssigkeit und zu meinem erstaunen schmeckte es wirklich gut. Ich sah ihn grinsend an und betrachtete ihn kurz. "Ich muss sagen, du hast meinen Geschmack echt getroffen." ich leerte den Becher und stellte ihn auf einen Tisch neben mir. "Das freut mich und jetzt komm, lass uns Spaß haben!" ehe ich was darauf erwidern konnte, zog er mich auch schon in Richtung tanzender Menge und verschaffte uns ein wenig Platz, dann zog er mich zu sich und begann wild zu tanzen und schief mitzusingen. Ich musste echt sagen, dass er mir jetzt schon sympathisch war.

"Steh nicht so rum und starr mich an, sondern tanz' mit mir Luna!" er zog einen Schmollmund und ich kam seiner Aufforderung nach, indem ich meine Arme um seinen Hals schlang und mich seinem Rhythmus anpasste. Normalerweise tanzte ich nicht, aber das mit Cole hier machte echt Spaß, wodurch jedes Lied für mich, bei dem wir tanzten wie im Flug verging.

Nach einer Weile gingen wir schwer atmend in Richtung Minibar und ich sah Cole dabei zu, wie er zwei Schnapsgläser nahm und diese mit einer klaren Flüssigkeit befüllte. "Schon mal Tequila getrunken?" fragte er und ich schüttelte nur den Kopf. "Dann wird es aber höchste Zeit!" er grinste dreckig und schob mir das Glas vor die Nase und legte ein Päckchen Salz gefolgt von einer Scheibe Zitrone daneben.

"Schau mir zu und lerne, Kleines!" er wackelte mit den Augenbrauen, streute Salz auf seinen befeuchten Handrücken, leckte es weg und kippte dann schnell den Tequila runter, bevor er auch schon in die Zitrone biss und den Kopf kurz schüttelte. "Jetzt du!"  er lächelte mich an und stützte sich an der Tischplatte ab. Ich zögerte noch kurz ehe ich auch schon mit meiner Zunge den Handrücken leicht befeuchtete und ihn das Salz auf meinen Handrücken streuen ließ.

Ich spürte, wie er mich gebannt ansah, als ich das Salz von meiner Hand leckte und grinste in mich hinein, ehe ich auch schon den Tequila runter kippte und das Gesicht angewidert verzog. "Baah C...!"wollte ich mich bei ihm beschweren, doch weiter kam ich nicht denn der Herr kam auf die Idee mir die Zitronenscheibe in den Mund zu schieben, wodurch ich auf sie drauf biss und nur noch mehr das Gesicht verzog."So, jetzt bist du entjungfert!" ich starrte ihn bei diesen Worten belustigt an und legte die Zitrone weg.

Er bemerkte wohl, seine Wortwahl, denn sein Gesichtsausdruck änderte sich sofort und er sah mich mit einem breiten Grinsen an, sagte zu dem ganzen aber nichts. "Noch einen?" fragte er und ich nickte einfach, da es schon irgendwie Spaß machte und wir wiederholten den Prozess von vorne.

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