Kapitel 27.

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Lunas Pov:

Ich ging wütend in Richtung unseres Zimmers und schlug die Tür hinter mir zu, als ich es erreicht hatte. Was für ein aufgeblasener Arsch, dass er und Lea verwandt waren konnte man da wirklich nur anzweifeln!

Was dachte er sich überhaupt wer er ist?! Ein Alpha, halt! Ich schnaubte. Ach halt doch die Klappe, Aira! Sie schnaubte, ließ mich dann aber in Ruhe. Ich sah zu Lea und stellte fest, dass sie in ihren Klamotten einfach auf ihr Bett gefallen war und eingeschlafen war. Ich grinste leicht, ging zu ihr und deckte sie schnell zu, ehe ich mich eben umziehen ging und erst als ich wieder zurück ins Zimmer kam auf mein Bett achtete, welches ebenfalls belegt war.

Ich erkannte sofort, dass es Jack war und seufzte genervt. Ich rüttelte leicht an seiner Schulter, doch bekam nur ein leises Brummen von ihm zurück. Nicht die gewünschte Reaktion, die ich mir erhofft hatte, aber hey besser als nichts. "Jack, wach auf ich will schlafen!" ich rüttelte weiter an ihm doch er drehte sich einfach auf die andere Seite und schlief unbeirrt weiter. "Na ganz toll..." murmelte ich und wusste um ehrlich zu sein nicht, was ich jetzt machen sollte.

Jack war vorhin so dicht gewesen, den würde jetzt selbst ein Elefant in Tutu nicht stören, wahrscheinlich würde es ihn selbst nicht interessieren wenn Cedric nackt vor ihm stehen würde. Genervt gab ich mich also geschlagen und zog ihm unsanft meine Decke und mein Kopfkissen weg und legte mich dann neben das Bett auf den Boden. Da es nicht wirklich bequem war dauerte es eine gefühlte Ewigkeit bis auch ich endlich einschlief.

………
Am nächsten Morgen wurde ich eher unsanft wach, da plötzlich eine gefühlte Tonne auf mir lag. Stöhnend machte ich die Augen auf und musste feststellen, dass Jack auf mich gefallen war. "Jack, geh runter du Fettsack! Du zerquetscht meine Organe!" ich versuchte ihn runter zu drücken und schaffte es schließlich. "Was liegst du auch hier unten auf dem Boden, dass man über dich fällt?" er rieb sich den Nacken und musterte mich schief.

"Ausserdem was machst du in meinem Zimmer?" ich sah ihn schief an. "In deinem Zimmer?! Du hast die ganze Zeit in meinem Bett geschlafen!! Wie dicht warst du gestern abend eigentlich?!" ich stand genervt auf und zog meine Decke unter seinen Füßen weg. "Wow, wow, immer ruhig du Morgenmuffel." Jack hob beschwichtigend die Arme. "Morgenmuffel?! Ich musste wegen dir auf dem Boden schlafen, weil du zu viel getrunken hast!" ich sah ihn vernichtend an. Ich hatte eindeutig zu wenig geschlafen, wenn er mich jetzt noch reizte, würde ich ihn eigenständig erwürgen, ganz egal wie sehr er mir eigentlich in der kurzen Zeit ans Herz gewachsen war, ich würde ihn erwürgen! Es bräuchte gerade nur noch ein falsches Wort und ich würde an die Decke gehen.

"Wie wäre es wenn du jetzt einfach in dein Zimmer gehst, damit ich endlich weiter schlafen kann und zwar in MEINEM Bett!!" ich verschränkte die Arme vor meiner Brust und bemerkte ein leises Stöhnen, welches aus Lea's Richtung kam "Brüllt doch nicht so rum, mein Kopf platzt gleich und ich will schlafen!" jammerte sie und zog sich ihr Kissen über den Kopf. Ich schob Jack einfach beiseite und ließ mich auf mein Bett fallen. "Gute Nacht Jackilein, man sieht sich später!" ich winkte ihm übertrieben freundlich zu und kuschelte mich dann einfach seufzend in mein Bett rein.

Gott wie ich es vermisst hatte! Bestimmt war es schon ganz traurig, weil ich mit dem Boden fremdgehen musste, aber jetzt hatte es mich ja Gott sei dank wieder und so schnell würde ich es nicht mehr verlassen. Ich hörte noch wie Jack sich beleidigt etwas in seinen nicht vorhandenen Bart brummte und kurz darauf auch schon die Tür ins Schloss fallen ließ. Ich seufzte zufrieden und verfiel dann langsam wieder in einen erholsamen, ruhigen und vor allem bequemen Schlaf.
~~~
* "Ich will dich, Luna." raunte er mir ins Ohr und begann langsam meinen Hals zu küssen, was mir ein leises seufzen entlockte. "Du bist anders als die anderen, weißt du?" seine Stimme wurde rau und ich gab nur ein leises "Hmm" von mir,  da ich wollte, dass er weiter machte. "Er hat dich nicht verdient! Du solltest mir gehören und nicht ihm!" ein leises knurren verließ seine Kehle, was mir eine Gänsehaut bereitete. Er entfernte sich von mir und blickte mit seinen Teddyaugen in meine.

"Ich gehöre niemandem, Cole." ich streckte meine Hände nach ihm aus, doch er griff nach meinen Handgelenken und knurrte erneut. "Er wird dir nie gerecht werden, Luna niemals!" sein Griff wurde stärker und ich bekam es langsam mit der Angst zutun. "Cole, du tust mir weh..." meine Stimme war nur ein leises Flüstern, was ihn nicht dazu bewegte mich loszulassen.

Plötzlich begann sein Körper zu beben, er schrie kurz auf, woraufhin ein schrilles Knacken seiner Knochen zu vernehmen war. Er begann sich zu verformen, was mir eine heidenangst bereitete. Er verkrampfte sich und seine Silhouette verschwamm, so sehr dass sie immer undeutlicher wurde und plötzlich veränderte sich etwas an der Situation. Statt in Coles Teddyaugen blickte ich plötzlich in blaue Augen. Ich brauchte nicht lange überlegen, um zu erkennen wer da vor mir stand. Cederic.

Er umklammerte meine Handgelenke und drückte mit ganzer Kraft zu, wodurch ich leise wimmerte. "Eigentlich ist deine unwissende Art ja süß, aber nur eigentlich!" er sah mich hasserfüllt an und stieß mich gegen die Wand. "Er sollte dich so nicht anfassen und du solltest es auch nicht zulassen, aber was erwarte ich auch schon von dir nicht wahr?" er spuckte die Worte angewidert aus und ließ mich los. "Du hast keine Chance auf ein anderes Leben, also akzeptiere die Dinge, wie sie sind das macht das ganze leichter!"*
~~~
"Luna! Luna wach auf!" ich spürte wie jemand an mir rüttelte und schreckte leicht hoch. "Was...was ist los?" fragte ich verschlafen und blinzelte leicht, ehe ich Lea an meiner Seite entdeckte. "Ich glaube du hattest einen Albtraum..." versuchte sie zu erklären und richtete sich auf. "Du hast dich die ganze Zeit hin und her gewälzt..." sie musterte mich kritisch. "Kannst du dich an den Traum erinnern?"

Natürlich konnte ich das, aber ich wollt sie nicht beunruhigen weswegen ich nur leicht den Kopf schüttelte und ihr dabei zu sah wie sie sich neben mich fallen ließ. "Was ist jetzt eigentlich gestern mit dir und Cole gelaufen?" hakte sie neugierig nach und ich fuhr mir leicht durchs Haar, ehe ich ihr alles erzählte.  "...und dann hat dein Bruder ihn einfach geschlagen und ist wenig später abgehauen." beendete ich meine Erzählung und sah sie an. "Ich frage mich echt wie ihr zwei verwandt sein könnt..."  Lea schwieg nur und sagte zu all dem nichts, was mich irritierte.

"Du sagst dazu ja gar nichts...." stellte ich fest und musterte sie kritisch. "Ich verstehe halt nicht warum er das getan hat..." gab sie zu und fuhr sich dabei nachdenklich durch's Haar. "Normalerweise kümmert es ihn nicht was andere machen und was du machst geht ihn auch nichts an, weswegen ich das ganze nicht nachvollziehen kann..." ich zuckte nur mit den Schultern. "Dein Bruder ist halt... seltsam."

"Wahrscheinlich liegt es nur am bevorstehenden Vollmond heute abend..." meinte Lea Schulter zuckend und stand dann auf. "Bist du eigentlich schon nervös?" ich sah sie fragend an. "Nervös noch nicht, eher aufgeregt." sie grinste leicht. "Ich kann es kaum erwarten mich endlich zu verwandeln, vielleicht finde ich dann ja auch bald meinen Mate..." ihre Augen begannen zu strahlen.

"Wie ist das eigentlich mit diesem Mate Ding... spürt der andere es schon vorher, wenn jemand sein Mate ist obwohl dieser sich vielleicht noch nicht verwandelt hat?" ich sah sie neugierig an. "Manchmal wird der Wolf einen Abend vorher unruhig in der Gegenwart der Person, aber auch nicht immer. Meistens ist es eine Art Überraschungsmoment, du weißt es erst wenn beide Wölfe sich einmal verwandelt haben. Ich hab nur einmal eine Geschichte gehört in der es anders war, aber wie gesagt es ist nur eine Geschichte."  ich nickte und stand dann langsam auf.

"Gibt es am Wochenende eigentlich auch im Speisesaal essen?" Lea schüttelte sofort den Kopf. "Am Wochenende müssen wir uns in der Gemeinschaftsküche selbst was machen." sie klang alles andere als begeistert, was ich nachvollziehen konnte. "Ich bin später noch mit Aiden verabredet, aber heute abend gehen wir doch zusammen in den Wald oder?" sie sah mich fragend an und ich erwiderte ihren Blick genauso fragend. "Was ist denn im Wald?"

"Oh, stimmt das hatte ich vergessen dir zu sagen! An Vollmond treffen sich alle neuen mit den Lehrern im Wald zur ersten Verwandlung. Das ist hier quasi so eine Art Ritual..." ich nickte leicht, um ihr zu zeigen, dass ich es verstand. "Klar gehen wir dann zusammen hin, als wenn ich alleine gehen würde." ich sah leicht beleidigt zu ihr und sie lachte. "Super, dann bis später." sie grinste noch, ehe sie dann auch schon verschwand und ich mich auf in Richtung Bad machte.

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