Kapitel 34.

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Jack begann sich neben mir zu räuspern, scheinbar um ein Gespräch anzufangen, doch ich hob die Hand rechtzeitig, bevor er zu Wort kommen konnte. "Nur weil du hier sitzt, heißt es nicht, dass wir an einer Unterhaltung interessiert sind. Meine Meinung gegenüber dir wird sich so schnell nicht ändern! Du bist feige und hast deswegen den leichtesten Weg genommen und so getan als wäre mir über Nacht ein zweiter Kopf gewachsen, solchen Leuten muss ich mein Gehör nicht schenken." ich sah ihn kurz an und aß dann mein Sandwich weiter.

Jack neben mir seufzte erhob sich dann und nahm sein Tablett. "Ich geh dann jetzt besser, man sieht sich..."

"Hoffentlich nicht!" kam es von Lea patzig woraufhin Jack sich dann auch aus dem Staub machte. "Der ist echt unglaublich, dass er denkt er könnte so tun als wäre nichts!! Einfach unglaublich...!" platzte es aus Lea raus und ich zuckte nur die Schultern.

"Ist es dir wirklich so egal wie du tust?" hakte sie nach und ich zuckte mit den Schultern. "Hab keine Lust mich darüber aufzuregen, bringt mir ja nichts." ich sah zu ihr und merkte wie sie mich musterte und dann nickte.

"Stimmt, du hast recht und wenn du dich nicht aufregst sollte ich es auch nicht mehr tun." sie lächelte kurz und trank dann was. "Ich muss jetzt aber los, der Unterricht beginnt gleich." sie lächelte und stand dann mit ihrem Tablett auf. "Wir sehen uns später." sie grinste und verschwand dann.

Wie gerne wäre ich jetzt einfach mit ihr in den Unterricht gegangen, aber das ging nicht. Genervt kramte ich in meiner Tasche nach einem Buch und schlug es dann auf. Mrs. Benett hatte mir nahe gelegt etwas mehr über Werwölfe in Erfahrung zu bringen und mir mit dieser Aufforderung ein Buch über die Mythologie der Werwölfe in die Hand gedrückt. Seit dem trug ich dieses Mistding mit mir rum und auch wenn ich es niemandem gegenüber zugeben würde, musste ich sagen, dass ich es manchmal recht interessant fand.

Ich schlug das Buch also an der Stelle auf, wo ich zuletzt stehen geblieben war und begann langsam weiter zu lesen.

Ich merkte gar nicht, wie sehr die Zeit verging, erst als ich kurz aufhörte da mir der Schädel brummte bemerkte ich, dass der Speisesaal weitestgehend leer war. Lediglich die Mitarbeiter und ein paar vereinzelte Schüler die scheinbar über irgendwelchen Aufgaben hingen waren zu sehen.

Doch als ich meinen Blick wieder auf das Buch senken wollte, sah ich ihn. Cedric. Er saß hinten an der Wand und starrte mich Finster an. Für einen kurzen Moment bildete ich mir ein, sehen zu können wie er seinen Kiefer hin und her mahlte, wodurch ich wieder weg sah.

Ich verstand nicht, was so viele an ihm fanden und genauso verstand ich nicht, wie Lea sagen konnte, dass er eigentlich ganz nett war, doch das alles spielte jetzt keine Rolle mehr, denn mit einem Blick auf die Uhr merkte ich, dass ich nur noch fünf Minuten hatte, bis mein Sporttraining begann.

Genervt stopfte ich schnell das Buch in meine Tasche und sprang mit meinem Tablett auf, jedoch nicht ohne noch einmal einen Blick zu Cedrics Tisch zu werfen, doch dieser war mittlerweile leer.

Kopfschüttelnd räumte ich die Sachen weg und machte mich dann auf den schnellsten Weg in den Wald zum Training bevor ich noch ärger von dem Lehrer bekam.

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