Kapitel 7.

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Sie starrte mich mit großen Augen an."Du hast wirklich keine Ahnung, wo du hier bist oder?" Ich runzelte leicht die Stirn bei dieser Frage. "Auf einem Internat für Nerds, zu denen ich eindeutig NICHT gehöre, die von ihren Eltern hierher geschickt wurden, damit sie sich nicht selbst mit ihnen rumschlagen müssen?" Ich zuckte die Schultern. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich von fassungslos zu mehr als belustigt und sie prustete drauf los und das so stark, dass ihr schon die Tränen kamen.

"Was denn?" fragte ich leicht gereizt. "Glaub mir, du hast eine total falsche Vorstellung von dieser Schule." sie kicherte. "Wieso das denn?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah dabei zu, wie sie sich die Tränen wegwischen wollte. "Weil es hier definitiv keine Nerds gibt und es auch keine normale Schule ist." sie grinste leicht. "Aha." Ich hob eine Augenbraue. "Da ich ja anscheinend die einzige bin, die hier nicht mitkommt, könntest du mir ja erklären, was ich verpasst habe." sagte ich, doch sie schüttelte nur den Kopf.

"Das findest du schon noch raus und jetzt komm, damit ich dich etwas rum führen kann." sie verließ unser Zimmer und ich seufzte. "Lea komm schon, ich will wissen, was du meinst." Ich folgte ihr und schloss die Tür. "Das ist nicht fair, wenn mich jeder im Dunkeln tappen lässt." fügte ich noch hinzu und lief ihr hinterher. Sie schüttelte nur lachend den Kopf. "Du wirst es noch erfahren und jetzt gib dich geschlagen." Ich brummte was vor mich hin und folgte ihr in den Innenhof."Das dort hinten ist der Sportplatz." sie deutete in Richtung Wald. "Im Wald ist dann noch eine kleine Halle, die wird aber scheinbar vom Lehrpersonal nicht so häufig benutzt." Ich nickte leicht und sah kurz Richtung Wald während mich Lea auch schon am Handgelenk packte und mit sich zog.

"Es gibt gleich Abendessen, weshalb wir nicht mehr all zu viel Zeit haben." sie grinste leicht. "Wenn es um's Essen geht, sind hier die meisten schnell bei der Sache." wir gingen in das Hauptgebäude, wo gleichzeitig auch die ganzen Klassenräume waren. "Hier gibt es eigentlich nicht viel zu erklären, die Räume gehen nach Zahlen unten beginnen die niedrigen Zahlen und je höher du gehst, desto höher steigt auch die Raumzahl." Ich nickte und sah mich kurz um. "In der dritten Etage, ist das Büro von Mrs. Benett, Toiletten sind auf jeder Etage, natürlich für Jungen und Mädchen." sie lächelte mich kurz an und zog mich dann weiter. "Am besten holen wir eben deine Bücher, dann kann ich dir direkt zeigen, wo die Bibliothek ist, dann bringen wir die Bücher schnell ins Zimmer und dann sollten wir auch in den Speisesaal gehen, bevor wir kommen, wenn es dort schon Mord und Totschlag gibt." sie kicherte wieder und ich stimmte mit ein.

Es dauerte nicht lange vom Hauptgebäude bis zur Bibliothek und wir stellten uns in die Schlange. "Wo bekomme ich eigentlich meinen Stundenplan?" hakte ich nach. "Der müsste im Zimmer auf deinem Schreibtisch liegen, war zumindest bei mir so, aber daran hatte ich vorhin nicht gedacht." sie kratzte sich am Hinterkopf und ihr Blick wanderte zu einem Jungen, der gerade in die Bibliothek kam. Ich grinste und sah direkt, dass sie leicht rot wurde, ehe ich den Jungen kurz musterte. Er war ungefähr so groß wie ich, also einen halben Kopf kleiner als Lea und ich schätze ihn mal auf maximal 19 Jahre. Die Haare gingen ihm bis zum Kinn und waren dunkel, genauso wie seine Augen. Ich stieß ihr grinsend meinen Ellenbogen in die Seite und sie zuckte vor Schreck zusammen. "Brauchst du ein Taschentuch?" fragte ich sie grinsend und sie sah mich verwirrt an. "Naja es sieht so aus als würdest du gleich anfangen zu sabbern." mein Grinsen wurde breiter und ich deutete auf den Typen, den sie so angeschmachtet hatte.

Lea wurde jetzt zur totalen Tomate und stammelte irgendetwas vor sich hin. Ich wollte gerade was sagen, als jemand "Der nächste!" schrie und ich bemerken musste, dass ich als nächste dran war. Ich ging zu der etwas älteren Frau und lächelte nervös. "Ich bräuchte meine Schulbücher..." sie hob eine Augenbraue. "Name?!" Ich schluckte. Wirklich freundlich ist die ja nicht, bestimmt hat sie keinen Mann und ist deshalb... KLAPPE!! herrschte ich meine innere Stimme an und lief knallrot an, ehe ich schnell "Luna McCain" sagte und der Frau dabei zusah, wie sie von hinten einen Haufen Bücher holte und ihn vor mir auf den Tisch fallen ließ. Ich sammelte sie schnell ein und ging zu Lea zurück, die an der Seite auf mich gewartet hatte, wie ich erleichtert feststellte. Sie hatte mittlerweile wieder eine normale Hautfarbe angenommen, sah aber dennoch leicht nervös aus.

"Wollen wir gehen?" fragte ich leicht lächelnd und sie nickte, ehe sie schnell die Bibliothek verließ. die hat es aber plötzlich eilig..Meine innere Stimme kicherte und ich verdrehte die Augen. "Wer war der Typ vorhin?" fragte ich als wir wieder draußen waren. Sie wurde sofort wieder rot und sah mich verlegen an. " Das war Aidan, er ist seit zwei Jahren hier und ein Freund von meinem Bruder..." sie zuckte leicht die Schultern. "Ich bin halt nur die nervige kleine Schwester, die jetzt auch hier ist. "Hat er das gesagt?" fragte ich nach, während wir wieder in den Mädchentrakt verschwanden und die Treppen hoch gingen. "Nein, aber ich glaube nicht mal, dass er meinen Namen kennt, außerdem ist das etwas komplizierter. Ist ja auch egal" sie seufzte jetzt und wir gingen in unser Zimmer, wo ich kurz die Bücher ablegte.

"Das wird schon." Ich sah sie aufmunternd an und sie nickte nur. "Was meinst du? Ist es schon Zeit zum Speisesaal zu gehen?" Sie sah kurz auf die Uhr und nickte schnell. "Wenn du schnelles gehen meinst dann ja!" sie packte mich wieder und lief los, wobei ich echt Probleme hatte hinterher zu kommen. Sie war zwar kleiner und hatte kürzere Beine dadurch, aber aus irgendeinem Grund war sie richtig schnell unterwegs. "Müssen wir uns so beeilen?" Ich schnappte leicht nach Luft, wenn das so weiter gehen würde bräuchte ich noch ein Sauerstoffzelt samt Sanitäter. Auf meine Frage hin lachte sie nur. "Wenn du nicht erst ankommen willst, wenn das Chaos schon ausgebrochen ist dann ja!" antwortete sie und veränderte ihr Tempo nicht. Ich sollte wohl echt mehr Ausdauersport machen, sonst würde ich die erste Woche hier schon nicht überleben. Kluges Mädchen! Ach Klappe! fuhr ich meine innere Stimme an und versuchte weiter mitzukommen.

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