Blutsband

Kapitel 39.

"Mich wundert es, dass du überhaupt noch lebst, so wie du meinen Bruder beleidigt hast." kam es von Lea als wir dann am Speisesaal ankamen und ich ihr alles erzählt hatte, was sie wissen wollte.

"Ja, ich lasse mir doch nicht alles von ihm gefallen, nur weil dieser Straßenköter denkt, er wäre der Tollste auf dem Planeten!" ich schnaubte und stellte mich dann in die Essensausgabe. "Ja schon, aber gerade so wie er auf dich reagiert, würde ich mich an deiner Stelle echt nicht so viel trauen..." sie stellte sich neben mich.

"Den Kopf abreißen kann er mir eh nicht, dann würde er Ärger mit Mrs.  Benett kriegen, also von daher muss er da jetzt einfach solange durch, bis Mr. Frey wieder da ist." ich nahm mir was zu Essen und wartete dann auf Lea welche kurz nach mir fertig war und zusammen setzten wir uns an einen freien Platz.

"Dann wünsche ich dir viel Glück beim überleben, aber wenn es eng wird müssen wir noch vorher planen, wie du deine Beerdigung gestaltet haben willst, damit das klar ist."

Ich verkniff mir ein Lachen, da sie mich extrem ernst ansah und nickte schnell mit dem Kopf. "Alles klar, zu Befehl." sie funkelte mich an und warf eine ihrer Trauben nach mir. "Ich meine das ernst, du solltest einen Wolf nie zu sehr reizen und schon gar nicht einen Alpha! Das könnte ziemlich nach hinten losgehen!"

"Ja, ich hab es schon kapiert, Lea. Mach dir bitte nicht zu viele Sorgen, wir werden dieses Training ohne große Opfer hinter uns bringen und uns dann wieder aus dem Weg gehen, das wird ein Kinderspiel."

Das glaubst du doch selbst nicht! Aira schnaubte ungläubig und am liebsten hätte ich sie eigenhändig gewürgt, wenn es gehen würde. Halt die Klappe und verkriech dich wieder in deine Ecke! Wir sind ja heute wirklich charmant! Ja, vielleicht passen wir ja doch ganz gut zusammen! Pahh! Bestimmt nicht!!

"Luna..? LUNA!!!" plötzlich wedelte eine Hand vor meinem Gesicht rum und ich blinzelte kurz. "Was machst du da?" pampte ich Lea an die halb in meinem Gesicht und in meinem Essen hing.

"Gucken, ob du noch lebst, du hast ja nicht reagiert als ich mit dir geredet habe!" sie zuckte mit den Schultern. "Sorry, Aira hat mich genervt..."

"Dein innerer Wolf?" hakte sie nach und ich nickte nur. "Ja meine kann manchmal auch ganz nervig sein aber  im großen und ganzen sind wir mittlerweile ein eingespieltes Team würde ich sagen."  Lea grinste zufrieden. "Kann ich jetzt deinen Apfel haben oder nicht?" sie deutete mit ihrem Finger auf meinen Apfel und ich nickte nur, ehe er auch schon weg war.

"Ich muss jetzt aber auch schon los, Aidan und ich wollten gleich einen Film gucken..." sagte sie und ich verschluckte mich an meinen Cornflakes. "Du und Aidan?!" fragte ich und sah wie Lea rot anlief.

"Ja, seit der Vollmondnacht machen wir manchmal was..." sie zuckte die Schultern. "Ist ja nichts dabei..."

"LÜGE!!" schrie ich und zeigte mit meinen Finger auf sie. "Seit dem ersten Tag, wo ich hier bin und wir ihn in der Bibliothek gesehen haben, läufst du bei dem Wort 'Aidan' immer rot an, also sag nicht, da ist nichts dabei, du Tomatenwolf!"

"Tomatenwolf?" sie sah mich belustigt an. "Ja, weil du immer rot wie eine Tomate wirst, wenn es um ihn geht!" erklärte ich stolz und sie streckte mir daraufhin die Zunge raus. "Ich muss jetzt los, morgen hole ich dich wieder zum Frühstück ab!" sie grinste und nahm sich ihr Tablett.

"Okay, viel Spaß euch beiden und morgen will ich wissen wie es war!" ich sah sie ernst an und sie lachte. "Jaja, bis morgen." sie winkte und ging dann, während ich noch zu Ende aß und dann zurück in den Mädchentrakt verschwand.

Was sollte ich auch schon anderes machen, wenn immer noch jeder einen Bogen um mich machte. Vielleicht mal weniger Trübsal blasen und ihnen erhobenen Hauptes die Stirn bieten?  Jaja Aira, später vielleicht!

Ich zog mich um und legte mich dann ins Bett. Kannst du mir was über diese speziellen Wölfe verraten? Hakte ich dann nach und hoffte sie würde mir eine Antwort geben. Können ja, wollen?  Nein! Und warum nicht? Fragte ich doch bekam keine Antwort mehr von ihr, stattdessen blieb es den restlichen Abend über still.