Und nun saß ich hier, seit einer halben Stunde mit meinem Grandpa auf seiner Terrasse, vor uns ein riesen Lavendelfeld und sah zu ihm. "...und dann bin ich in den Bus gestiegen und zu dir gefahren." beendete ich meine Story. Anders als erwartet sah mich mein Grandpa nicht fassungslos, sondern eher mit einem wissenden und auch schuldbewussten Blick an. Ich biss nervös auf meine Unterlippe und wartete darauf, dass er irgendetwas sagte, doch es kam nichts wodurch ich mir langsam echt sorgen machte. "Grandpa..." fragte ich vorsichtig und sah ihn ebenso an. Plötzlich öffnete er den Mund und ich hatte schon Hoffnung, doch es kam nur ein langer langer Seufzer gefolgt von einem gequälten Blick.
"Liebes, es tut mir so leid, aber ich kann dir nicht helfen..." Ich starrte ihn fassungslos an. Hatte ich gerade richtig gehört? Ich sah ihn verwirrt an während er sich plötzlich scheinbar unwohl am Hinterkopf kratzte. "Es ist nämlich so, dass ich deiner Mutter an's Herz gelegt habe, dich auf dieses Internat zu schicken..." begann er langsam. "Das hast du nicht..." wisperte ich und starrte ihn verletzt an. Er nickte nur geknickt. "Du musst wissen, dass du anders bist als andere Luna..." er seufzte. "Du bist was besonderes..." er griff nach meiner Hand, welche ich jedoch verletzt weg zog. Grandpa sah mich wissend an. "War nicht jeder was besonderes?!" fragte ich schrill. Ich wollte nicht wahr haben, dass er die Seite gewechselt hatte und mich ebenfalls weg schicken wollte. "Doch Liebes, aber du bist eben auf eine noch...speziellere Art und Weise besonders..." er legte die Stirn in Falten und schien sichtlich angestrengt nachzudenken.
Ich schnaubte. "Ja klar..." murmelte ich. Er seufzte wieder und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er kramte in seiner Hosentasche und holte etwas hervor, was ich jedoch nicht sehen konnte, da seine Finger fest um den Gegenstand geklammert waren. Er griff nach meiner Hand und legte den Gegenstand in meine Hand, während er mich sanft anlächelte schloss er meine Hand mit seiner und drückte diese leicht. "Du bist zu etwas Großem bestimmt, mein Kind." sein Blick wurde weicher und nun trat sein typisches Lächeln wieder auf seine Lippen.
"Ich weiß, dass du Angst hast und auch, dass du wütend bist und viele Fragen hast, aber glaub mir das wird sich alles im Internat klären." er holte kurz Luft und fuhr dann fort. " Du bist stärker als du denkst, hörst du? Vergiss das nie du kannst alles schaffen!" mit diesen Worten stand mein Grandpa auf, zog mich von meinem Stuhl hoch und in seine Arme. Ich erwiderte die Umarmung und schluckte. "Ich will nicht von hier weg Grandpa..." es fühlte sich an als würde man mir die Kehle zu schnürren und Tränen kullerten über meine Wange. "Ich weiß Liebes, ich weiß, aber all' das ist nur zu deinem Besten, hab vertrauen." Ich schwieg und sah aus der Ferne ein Auto und als ich erkannte welches Auto es war seufzte ich sofort frustriert.
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Blutsband
ParanormalWas würdest du tun, wenn deine Welt von jetzt auf gleich Kopf steht? Was würdest du tun, wenn sich heraus stellt, dass du das Mädchen, was du glaubtest zu sein vielleicht gar nicht bist? Was würdest du tun, wenn auf deiner Familie ein Uralter Fluch...