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-Clairy-

Leicht ungläubig sehe ich den Blauhaarigen an.

„Jetzt guck mich doch nicht so an.", Thaddeus verdreht die Augen. „Ich wollte mich nur vergewissern, dass alles in Ordnung bei dir ist. Ich musste dich ja ohnmächtig zurücklassen...", er hält inne, und sein Blick wird glasig, fast so als ob er sich an den Vorfall erinnert, jedoch schüttelt er wenige Sekunden später den Kopf, um sich wieder voll und ganz auf mich zu konzentrieren. „Also: Wie geht es dir?"

"Bis auf die Träume und meinen Fuß okay, aber warum?", fragend neige ich meinen Kopf zur Seite. „Warum bist du extra deshalb hergekommen? Ich dachte, dass ich mich von dir fern halten soll, aber so geht das ja schlecht.", meine ich dann und er seufzt.

"Da kommt man extra her und schon wird man nach dem Grund gefragt, anstatt Dank zu bekommen. Muss es denn immer einen Grund geben? Bis auf ein paar Kratzer geht es mir übrigens gut.", Thaddeus steht auf, aber lässt mich dabei nicht aus den Augen. "Und ja, du sollst dich von mir fern halten. Es ist besser so, glaub mir. Das was bis jetzt passiert ist war erst Stufe eins und das war schon genug."

Er guckt ernst auf mich hinab und ich nicke langsam.

"Achso.", meine ich erst, dann lasse ich mir seine Worte nochmal durch den Kopf gehen. „Und...werde ich."

Ich beiße mir auf die Lippe, wende meinen Blick ab.

„Und danke, dass du nach mir guckst...und wegen eben...", fällt mir dann doch noch ein.

Wieder begegnen sich unsere Blicke.

"Schon okay.", winkt er ab.

Ich bemerke aus dem Augenwinkel wie er zum offen stehenden Fenster geht.

"Übrigens...wegen dem letzten Mal...", er bleibt stehen und blickt zu mir zurück. „Es tut mir leid. Ich hab's übertrieben."

Der Blauhaarige schaut mich ehrlich an, öffnet bevor ich etwas sagen kann jedoch schon wieder den Mund und wechselt schnell das Thema: „Das war hoffentlich das letzte Mal, dass wir uns sehen. Es ist schon zu viel passiert, als mir lieb ist. So darf es wirklich nicht weitergehen."

Er seufzt und klettert auf den Fenstersims.

„Halte dich an dein Versprechen und auch ich werde wegbleiben. Tschüss Clairy. Pass auf dich auf. Diese Stadt ist kein sicherer Platz."

Seine Augen liegen noch kurz auf mir, dann dreht Thaddeus sich um und ist im nächsten Moment auch schon weg.

Stumm sehe ich ihm nach, weiß nicht wie ich auf all diese Worte reagieren soll. Noch dazu verwirrt mich sein Auftritt von eben extrem.

Er wird nicht mehr wieder kommen. Das weiß ich jetzt, aber warum ist er dann heute hier aufgetaucht? Warum wollte er nach mir sehen und somit seinen eigenen Plan zunichte machen?

Ich schüttele meinen Kopf und versuche mich dazu zu überreden dem ganzen nicht allzu viele Gedanken zu schenken. Thaddeus würde weg bleiben und auch wenn ich es mir nicht eingestehen will ist da doch tief in mir Bedauern. Ich werde nicht mehr über ihn erfahren und auch nie wieder seine Art, die mir zwar Angst macht, aber auch Neugier in mir weckt, zu spüren bekommen. Aber vielleicht ist es besser so.

Immerhin hat er sich nun doch noch für seine Tat von Letztens entschuldigt, was wirklich gar nicht zu ihm passt und das macht ihn einfach nur noch interessanter. Luft ausstoßend fahre ich mir übers Gesicht und lasse meine Hand über meinem Mund verweilen, starre an die gegenüberliegende Wand.

Ich weiß echt nicht was ich tun soll...

"Es ist schon zu viel passiert, als mir lieb ist. So darf es wirklich nicht weitergehen. Halte dich an dein Versprechen und ich werde wegbleiben. Tschüss Clairy. Pass auf dich auf. Diese Stadt ist kein sicherer Platz."

Blue Eyes | TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt