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-Clairy-

Ich weiß nicht ob da der Alkohol in mir spricht oder ich bei klarem Verstand bin. Ja, ich spüre diese Begierde in mir, aber ist sie auch echt, ist sie kein Hirngespinst?

Sofort hält Thaddeus inne und schiebt mich von sich.

Dann schaut er auf und schüttelt den Kopf: „Du weißt nicht, was du da sagst." Er rückt noch weiter von mir ab. „ Außerdem bist du betrunken und das werde ich ganz sicher nicht tun...ich...ich bin sowieso schon viel zu weit gegangen."

Seufzend fährt er sich durch die zerzausten Haare, scheint dabei nachzudenken und sagt dann: „Tut mir leid Clairy. Ich hätte mich nicht darauf einlassen dürfen..."

Mit einem Mal entgleisen mir all meine Gesichtszüge: „W-Was?"

Als ob er das gerade gesagt hat?! Nach diesen Küssen? Ist das sein Ernst? Er kann mir jetzt doch nicht erzählen, dass das nichts zu bedeuten hat!

„Ich hätte dich nicht küssen dürfen...fuck. Siehst du? Ich hab' dich verletzt...ich sagte doch, dass ich das tun würde.", er beißt sich auf die Lippe und guckt zu Boden.

„Also...hat es dir nicht gefallen?", meine Stimme ist nur noch ein Flüstern und ich muss die in mir aufkommenden Tränen unterdrücken.

Erneut stößt er Luft aus und wendet seinen Blick ab.

„Nei-", während er dies aussprach sackt mir mein Herz in die Hose, doch dann unterbricht er sich. „Ja, hat es. Aber jetzt habe ich dir nur aussichtslose Hoffnungen gemacht, dich auch noch gedemütigt und dir wehgetan. Ich sehe doch wie dir die Tränen kommen. Shit...ich kann das nicht.", der Blauhaarige schaut wieder auf mich hinab, schüttelt erneut den Kopf und macht dann einfach auf dem Absatz kehrt, um zu gehen.

Mit bebender Lippe blicke ich ihm nach und Wut kommt in mir auf.

„Du verdammtes Arschloch! Wehe du gehst jetzt!", schreie ich außer mir und seine Schritte verlangsamen sich.

„Clarissa, nein. Es tut mir wirklich leid. Ich hätte einfach gehen sollen, anstatt nochmal mit dir zu reden...damit hätte ich dir das hier erspart. Ich hatte nicht vor dich zu verletzen, aber ich habe es getan u-", fängt er zu reden an, aber nach einer Weile falle ich ihm ins Wort.

„Hör endlich mit diesem ganzen Gerede auf! Ich hab dir doch schon gesagt, dass du nicht immer stark sein musst! Jeder hat eine Schwachstelle!"

„Doch, muss ich! Ich habe schon eine und es wird keine weitere dazukommen! Du wärst zu offensichtlich und ich würde dich nur in Sachen mitreinziehen in denen du absolut nichts verloren hast!", er hat sich nun wieder ganz zu mir gedreht.

Seine blauen Augen prallen auf meine eigenen Grünen.

„Aber-", will ich antworten, doch er lässt mich nicht ausreden.

„Kein aber! Das ist eine Tatsache. Hör zu: Ich fand den Kuss schön. Wirklich. Aber es geht einfach nicht. Ich versuche doch nur dich zu beschützen!", Thaddeus kommt wieder auf mich zu und bleibt dann vor mir stehen. „Manche Dinge kann ich mir einfach nicht leisten und zwar dich in mein Leben zu lassen und dann zu sehen wie du verletzt wirst oder gar kaputt gehst, weil du diese Last nicht halten kannst. Und Vieles geht dich einfach nichts an. Ich bin schon kaputt und du wirst es nicht auch werden. Ich sage es dir jetzt ein letztes Mal: Vergiss mich und mach etwas aus deinem Leben. Tu einfach so, als ob wir uns nie gekannt hätten."

In mir zieht sich alles zusammen.

„Das kann ich nicht! Das gerade eben...es hat mir gezeigt, dass ich nicht nur Gefühle für dich entwickle, nein, ich habe mich in dich verliebt. Und das Hals über Kopf, auch wenn es mir Angst macht. Wie soll ich das alles vergessen? Sag es mir!", ich schaue ihn verzweifelt an.

Blue Eyes | TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt