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-Clairy-

Ich erzähle meiner Mutter indirekt von Thaddeus, jedoch stelle ich ihn nur als sehr guten Freund dar, der an Depressionen leidet und dass, was ja auch die Wahrheit ist, ich es mir zur Aufgabe gemacht habe ihm zu helfen. Mom hört mir aufmerksam zu und gibt mir mehrere Ratschläge, wie ich ihm noch besser unter die Arme greifen kann und ihn davon abhalten kann Dinge zu tun, die kontraproduktiv fürs Helfen sind.

Es sind wirklich gute Tipps, die ich mir sofort notiere und als das Gespräch über Thaddeus zu Ende ist, reden wir ein wenig über sie. Wir reden darüber, wie es ihr so ganz alleine geht und wie es in ihrer Arbeit läuft, wie es mit neuen Freundschaften aussieht. Schließlich kommen wir auch wieder auf mich zurück. Auf meine Uni-Zeit und meine neuen Freunde und zu guter letzt reden wir noch ein wenig über meinen Vater.

"Wenn er dich jetzt sehen könnte, wäre er verdammt stolz auf dich. Da bin ich mir sicher. Ich bin natürlich auch stolz auf dich.", meine Mutter lächelt warm in die Kamera und ich beiße mir auf die Lippe, muss meine Tränen unterdrücken und nicke.

Zittrig hole ich tief Luft: "I-Ich vermisse ihn so sehr...was würde ich nur darum geben ihn ein letztes Mal zu umarmen, ihm zu sagen wie unbeschreiblich lieb ich ihn habe..."

"Ach Maus...dass weiß er doch. Mach dir keine Vorwürfe. Niemand von uns dachte, dass es so schnell gehen würde. Weißt du, ich würde ihm auch gerne noch sagen, wie sehr ich ihn liebe und werde immer unheimlich traurig, wenn ich daran denke, dass ich es nicht mehr konnte, aber dann sage ich mir, dass er es bestimmt weiß und er mich ja vielleicht hört, wenn ich ganz feste an diese Worte denke. Mach dich nicht deshalb fertig. Dich trifft überhaupt keine Schuld. Das würde dein Vater dir auch sagen.", während die Braunhaarige spricht wird ihre Stimme leicht brüchig und in diesem Moment wünsche ich mir nichts mehr als sie umarmen zu können.

"Danke Mom...", antworte ich ganz leise und schließlich entwischt mir doch eine Träne, die ich mir aber sofort wegwische.

"Es ist nur die Wahrheit. Und jetzt denk nicht mehr daran.", meine Mutter gähnt herzhaft. "Ich glaube wir sollten dann langsam auch mal Schluss machen. Es ist kurz vor sieben. Nimm dir einfach noch einen schönen Film oder schreib mit deiner Freundin, Sunny hieß sie doch, und dann schlaf. Nichts tut mehr gut als eine schöne Mütze voller Schlaf. Ich werde das auf jeden Fall später tun."

Sie lacht und ich tue es ihr gleich.

"Okay, werd' ich.", ich nicke und lächele dann. "Schlaf später gut Mom. Ich hab dich lieb."

Auf den Lippen der Älteren erscheint ebenfalls ein Lächeln: "Du dann auch. Träum was schönes und ich hab dich auch lieb. Sehr. Wir schreiben uns! Bis dann."

"Genau. Bis dann!", auch ich verabschiede mich nun und zu guter Letzt wirft mir meine Mutter noch eine Kusshand zu, ehe sie auflegt.

Nach diesem Anruf fühle ich mich wirklich viel erleichterter und fahre mit mein Laptop mit einem wohligen Seufzer runter. Dann gehe ich in die Küche, um mir einen Kakao zu machen, suche mir einen Film aus, „Warm Bodies", um genauer zu sein, und mache es mir im Wohnzimmer gemütlich.

-Thaddeus-

Mich an den kalten Kacheln des Bades abstürzend stehe ich in der Dusche und spüre wie mir das immer kälter werdende Wasser den Rücken hinabläuft. Keine Ahnung wie lange ich nun schon hier stehe, aber es muss wirklich lang gewesen sein, da ich das Wasser vorhin ziemlich warm gedreht hatte. Gedanken über Gedanken strömen durch meinen Kopf, bereiten mir schon fast Kopfschmerzen und das nur wegen Clairy.

Blue Eyes | TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt