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-Clairy-

Zaghaft drücke ich die Klingel neben der Tür des Wohnheims und streiche mir meine Haare hinter die Ohren. Obwohl ich schon viel mit meiner Zimmernachbarin, die übrigens Sabrina heißt, aber lieber Sunny genannt wird, geschrieben habe und klopft mir mein Herz bis zum Hals. Uns das obwohl sie total nett ist. Mir schießen einfach tausende Gedanken durch meinen Kopf.

Wird sie mich akzeptieren und mögen?

Was wäre wenn nicht?

Wird sie anders sein, als ich sie mir vorstelle?

Wie werden die anderen Bewohner auf mich reagieren?

Bevor ich mich weiter in meinen Gedanken verlieren kann schaltet sich auf einmal die Sprechanlage ein und eine weibliche Stimme ertönt.

Sie klingt weich und freundlich: "Sabrina Lauter hier, wer ist da?"

Schluckend hole ich tief Luft und bete, dass ich wenigstens einen ansatzweise nicht nervös klingenden Satz herausbekommen werde: "H-Hier ist Clairy! Sorry fürs zu spät kommen, ich hatte mich verirrt."

Ich kratze mich aufgeregt im Nacken und tippele unruhig mit meinem Fuß auf dem Boden.

"Clarissa Holzner?", will Sunny daraufhin wissen und ich nicke, doch dann fällt mir ein, dass sie mich ja gar nicht sehen kann und ich verpasse mir innerlich eine Facepalm.

"Ja, genau die! Wir haben gestern noch geschrieben. Tut mir leid falls du mir geschrieben haben solltest und keine Antwort bekommen hast, aber mein Handy ist leer.", sprudelt es aus mir und ich vernehme ihr Lachen aus dem kleinen Gerät.

"Schon gut! Aber ich lass dich erst mal rein, bevor wir Weiteres klären!", meint sie dann und schon surrt die Tür.

Erleichtert ausatmend trete ich ein und blicke vom untersten Stock durch das Treppenhaus nach oben. Ein Blondschopf grinst mir von ziemlich weit oben entgegen, dann verschwindet ihr Kopf wieder und lautes Getrappel ist zu hören.

Ein paar Sekunden später springt dann auch schon ein zartes Persönchen neben mich und hält mir ihre Hand hin: "Ich bin Sunny! Freut mich dich endlich kennen zu lernen!"

Schmunzelnd schüttele ich ihre Hand. Sie ist ein wahres Energiebündel.

"Geht mir genauso!", ich lächele schüchtern und die Blonde grinst happy.

"Hatte mir schon etwas Sorgen gemacht, aber ich hab mir schon gedacht, dass du dich verlaufen hast. Köln ist ein wahres Labyrinth.", sie verdreht kichernd die Augen und schnappt sich dann einfach meinen Koffer. "Komm ich helfe dir! Bist bestimmt echt kaputt und außerdem haben wir leider keinen Aufzug."

Sunny verzieht ihren Mund zu einem Strich, lächelt im nächsten Moment aber wieder und macht sich auf den Weg nach oben. Eigentlich will ich ihr widersprechen, da sie so zart aussieht und der Koffer wirklich schwer ist, doch sie ist stärker als gedacht und mein Rücken dankt ihr dafür.

Neugierig folge ich ihr also bis wir schließlich in einem kleinen spärlich eingerichteten Zimmer halten und sie mein Gepäck vor das Bett stellt.

"Das ist dein Zimmer. Sieht noch nicht so besonders aus, aber du kannst ja was draus machen! Immerhin bist du anscheinend ziemlich künstlerisch begabt. Anfangs ist die Größe echt gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit wird das schon. Das Bad teilen wir zwei uns übrigens und die Küche dieses Stockwerks hält für dich, Tom, Alec und mich her.", erklärt mir die Kleinere und stemmt die Hände in die Taille.

Nickend lasse ich mich auf dem schon bezogenen Bett nieder und sehe mich kurz um.

Da kann ich bestimmt was ändern.

Blue Eyes | TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt