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-Clairy-

Mir wird ein wenig flau im Magen und ich beiße mir auf die Lippe, ringe mit mir selbst, ob ich Thaddeus nun fragen soll was mit Jan ist oder nicht, da ich den Moment nicht zerstören will, nicht will, dass seine Anspannung wieder zurückkommt. Leise seufzend schüttele ich kaum merklich den Kopf und lehne mich ein wenig mehr gegen seine Brust, starre mit glasigem Blick an die Decke und in mir rumort es nur so, aber ich will nichts sagen. Er ist mir einfach viel wichtiger als ich selbst geworden. Nach so kurzer Zeit. Und wenn es sein muss, ja dann werde ich auch mein Leben für seines geben. Besonders nach dem was wir zusammen erreicht haben. Meine Arbeit soll nicht umsonst gewesen sein.

"Clairy?", vernehme ich plötzlich seine Stimme und zucke ein wenig zusammen. "Was ist los? Irgendwas liegt dir noch auf dem Herz. Du bist wieder so angespannt."

Seine Hände hören auf mich zu streicheln, so als ob sie ebenfalls auf eine Antwort warten und ich schlucke, atme wieder aus und schüttele den Kopf.

"Es ist...es ist nichts.", lüge ich ihn einfach an, weiß aber gleichzeitig, dass er mir wohl kaum glauben wird.

Nun folgt ein leichtes sarkastisches Lachen seinerseits, ist jedoch so plötzlich wie es gekommen ist auch gleich wieder verklungen.

"Na klar.", Thaddeus seufzt. "Komm schon Clairy. Raus damit. Ich...ich will dir doch helfen. Bitte."

Langsam richte ich mich auf und drehe mich dann zu ihm um, begegne sogleich seinen blauen Augen, die mich besorgt mustern.

Erneut kaue ich auf meiner Unterlippe rum, doch dann halte ich es schließlich nicht mehr aus und es platzt einfach aus mir heraus: "Lebt Jan noch?"

Kurz sagt der Blonde überhaupt nichts, veranlasst dadurch sofort, dass sich in mir ein unglaublicher Druck anstaut, doch dann nickt er, lächelt sogar leicht.

"Ja, er lebt noch. Navy hat ihn gleich ins Krankenzimmer gebracht. Der bekommt das schon wieder hin. Keine Angst Baby.", während er spricht hatte er seine Hand an meine Wange gelegt und streichelt nun mit seinem Daumen über sie.

Sogleich fällt die ganze Last, die auf mir lastet, von mir ab und ich lehne mich erleichtert gegen seine Berührung.

"Fuck...zum Glück.", entflieht es mir leise und Thaddeus lächelt wieder, zieht mich nun an meiner Hüfte wieder zu sich.

"Ich fand das übrigens verdammt mutig von dir. Also das mit der Pistole.", meint er flüsternd und sieht mich mit einer Mischung aus Stolz und Trauer an. "Auch wenn es nicht schön war. Das war es überhaupt nicht. Aber..."

Er verstummt wieder, findet wohl nicht die richtigen Worte.

"...es war wohl die einzige Lösung, hm? Weißt du...ich hätte nie gedacht, dass ich mich das überhaupt trauen würde, aber...es ist dann einfach passiert. Und einerseits bin ich ja selbst stolz auf mich, aber andererseits fühle ich mich auch schlecht.", vervollständige ich also seinen Satz, lade gleichzeitig noch mehr Belastungen von mir ab und fühle mich danach ehrlich gesagt sogar ziemlich erleichtert.

"Verständlich.", der Größere nickt leicht, beugt sich dann nach vorne und küsst meine Stirn sanft, ehe er sich wieder löst. "Trotzdem bin ich unglaublich erleichtert, dass wir jetzt da sind wo wir gerade sind."

"Ich auch.", stimme ich ihm zu, verziehe meine Lippen zu einem Lächeln. "Ich liebe dich."

Ein leichter Glanz macht sich in Thaddeus Augen breit.

"Und ich liebe dich.", mit diesen Worten umrahmt er mein Gesicht mit seinen Händen und küsst mich liebevoll.

Nachdem wir fertig gebadet haben und wieder frisch angezogen sind, machen wir uns nur noch auf den Weg nach unten, damit ich meine Wunden versorgen kann und gehen dann schlafen, da es schon sehr spät geworden ist.

Blue Eyes | TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt