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-Clairy-

Schon schleicht sich ein süffisantes Grinsen auf Jans Lippen und er meint: „Du scheinst sie ja wirklich zu lieben. Wie süß."

Sein Tonfall ist herablassend, aber auch amüsiert und es widert mich an. Es widert mich an, dass er mich so gegen Thaddeus benutzt, widert mich an, wie er unsere Liebe durch den Dreck zieht und auch seine Hand widert mich an. Seine Hand, die immer noch besitzergreifend an meiner Taille ruht.

Fassungslos schaue ich nun zu meinem Freund und wünsche er hätte sich nicht ergeben, will nicht, dass er wegen mir nun höchstwahrscheinlich sterben wird. Das könnte ich nicht ertragen.

„Nicht...", flüstere ich also und blicke Thaddeus flehend an, doch er schüttelt nur quälend langsam den Kopf, sein Blick erschreckend bestimmt und doch so leer.

„Ich habe keine andere Wahl Clairy. Sonst stirbst du und...das darf nicht sein. Darf es einfach nicht. Ich würde mein Leben immer für dich geben und das solltest du eigentlich wissen. Weil ich dich liebe. Und jetzt...jetzt ist es wohl soweit.", antwortet er leise.

Nun steigen mir wieder Tränen in die Augen und ich schüttele heftig den Kopf: „Dasselbe gilt für mich! Tu das nicht. Bitte!"

Voller Verzweiflung finden meine waldgrünen Augen seine Eisblauen, jedoch triefen sie nach wie vor immer noch vor Entschlossenheit und ich weiß auch, dass sich dies wahrscheinlich nicht ändern wird.

„Jaja. Jetzt reicht's aber hier mit dem Rumgeschmalze!", unterbricht uns Jan schließlich genervt und fährt dann fort. „Passt auf: Zuerst lässt mal wer 'ne Pistole zu mir rüberwachsen. Geladen. Und glaubt ja nicht, dass ihr mich verarschen könnt!"

Während er die letzten Worte ausspricht, drückt er mit dem Messer, das immer noch über meinem Herz verweilt, ein wenig zu, verursacht somit ein verdammt unangenehmes Gefühl und noch mehr Verängstigung in mir, verleiht seinem Satz aber auch noch viel mehr Ausdruckskraft als dieser ohnehin schon hat. Mein kontinuierliches Zittern verstärkt sich sofort und ich beiße mir fest auf die Lippe, um nicht zu wimmern, da ich genau weiß, dass der Blonde dies nicht allzu gern hören wird. Abermals verkrampft sich Thaddeus total und die Ader an seiner Stirn hätte nicht deutlicher heraustreten können, dann schnaubt er und nickt seinen Freunden zu, die daraufhin ihre Waffen hervorziehen und diese auf Munition kontrollieren. Ich verfolge das Ganze nur wie zu Eis erstarrt, versuche so flach wie möglich zu atmen und so gut es geht mein Zittern zu unterdrücken, da dies die Wirkung der Klinge nur verstärkt. Als Nächstes tritt schließlich Marius zu Thaddeus und übergibt ihm seine Pistole, woraufhin ich kurz verzweifelt die Augen schließe, nur um sie dann wieder zu öffnen und diese eisblauen Kristalle zu suchen. Der Tätowierte begibt sich zu Jan, sieht dabei aber nicht ihn sondern nur mich an. Zeitgleich als er ihm die Waffe reicht haucht er mir das Versprechen, mich aus dieser Situation zu befreien und dass ich keine Angst haben solle, zu und will schon seine Hand nach meiner Wange ausstrecken, als Jan urplötzlich die Pistole auf ihn richtet und entsichert.

„Griffel weg!", keift er und kassiert dafür von Thaddeus einen so wütenden Blick, dass er auf der Stelle tot umgefallen wäre, wenn Blicke töten könnten, doch dann lässt der Tätowierte die Hand sinken, ist dem Blonden völlig ergeben.

„Gut. Und jetzt befreit ihr euch alle mal von all euren Spielzeugen und legt sie schön sichtbar neben mich. Und mit Allen meine ich auch Alle!", während mein Angreifer laut seine nächste Anweisung gibt schwingt unüberhörbarer Triumph in seiner Stimme mit und dann hält er mir auch noch die Mündung der Knarre an meine rechte Schläfe, hätte mich also gleichzeitig erschießen und er erstechen können, wenn er es nur gewollt hätte.

Und nun kann ich es nicht mehr verhindern. Stumm laufen mir Tränen der Angst und Verzweiflung die Wangen hinab und die Augen meines Freundes weiten sich kurz kaum merklich.

Blue Eyes | TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt