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-Clairy-

Erschrocken öffne ich meine Augen und blicke direkt in seine eigenen, die mich genauso schockiert ansehen.

Er hat es wirklich gesagt. Er hat wirklich diese drei Worte gesagt.

„C-Clairy! D-Du bist wach?", stammelt Thaddeus rot werdend und will meine Hand loslassen, doch ich halte ihn fest und nicke, beiße mir dann auf die Lippe.

„Sag das nochmal.", flüstere ich leise und der Größere guckt mich erst irritiert an, weiß dann aber wohl was ich meine und befeuchtet seine Lippen.

Und wieder soricht er diese Wort aus, leise und rau, aber aufrichtig: „I-Ich liebe dich, Clairy. Ich liebe dich."

Sprachlos blicke ich ihn einfach nur an und wiederhole diesen Satz immer wieder in meinem Kopf.

Er liebt mich.

„Hör mal...e-eigentlich dachte ich, dass du schläfst und...ich weiß, dass das vielleicht etwas früh kommt, aber...es ist einfach die Wahrheit. D-Du musst es auch nicht erwidern. Ich wollte nur, dass du das weißt...und auch, dass du weißt, dass es mir leid tut. Das was ich getan habe war schrecklich, aber diese Rache...ich habe schon so lange darauf gewartet und halte es langsam einfach nicht mehr aus. Versteh mich doch...", beginnt der Blauhaarige erneut zu sprechen und anfangs zittert seine Stimme noch, jedoch wird sie zum Ende hin fester und selbstsicherer.

„Nein, nein, stopp!", ich schüttele den Kopf und überkreuze meine Arme kurz, ehe ich wieder seine Hand nehme. „I-Ich liebe dich auch, Thaddeus. Wirklich...und ich kann dich verstehen, aber Rache wird dir nicht das zurückgeben, was mal war und dich schon gar nicht langfristig besänftigen."

Die ganze Zeit über sehe ich ihm in die Augen und erst lächelt er erleichtert, doch je mehr ich rede, desto mehr entgleist ihm das Lächeln und zum Schluss ist sein Gesichtsausdruck ziemlich verkrampft und leicht fassungslos.

„Clairy, du...du verstehst nichts!", plötzlich erhebt er sich und tritt ein paar Schritte zurück. „Du...du weißt ja nicht mal wie es sich anfühlt...w-wie es sich anfühlt, wenn..."

Thaddeus verstummt und fährt sich mit der Hand übers Gesicht, lässt sie auf seinem Mund verweilen und schaut mich mit seinen eisblauen Augen an.

„Ich brauche diese Rache. Vorher werde ich keine Ruhe finden. Das ist das Einzige, das mir Ruhe geben kann. Und ich kann ihn nicht einfach ungeschoren davonkommen lassen. Das geht einfach nicht. Er muss sterben.", sagt er dann bestimmt und da ist solch ein Ehrgeiz in seinen Augen, dass es mir schon Angst macht. „André muss sterben. Für das, was er mir angetan hat."

„A-Aber Thaddeus. Du hast es versprochen. Du hast versprochen niemanden mehr umzubringen! Und du verstehst mich auch nicht! Sein Tod wird dir nicht das geben, was du willst! Ja, ich weiß vielleicht nicht wie es sich anfühlt, aber das Einzige, das ich weiß ist, dass es dich nicht besänftigen wird und...wenn du willst, dass ich dich verstehe, dann erzähl es mir! Erzähl mir endlich was damals passiert ist. Erzähl mir warum du so leidest und warum du so geworden bist. Erzähl mir was André getan hat! Anders kann ich dir nicht helfen. Du hast doch gemeint, dass es schön wäre, wenn ich dich fixen könnte! Dann lass es zu! Du musst es zulassen!", ich setze mich auf und gehe zu ihm.

Sein ganzer Körper zittert vor Spannung und nun verliert er die Kontrolle über sich.

„Ich kann aber nicht! Es tut so verdammt weh!", schreit er und weicht zurück, doch ich komme trotzdem weiter auf ihn zu.

„Thaddeus. Taddl...bitte!", ich mustere ihn flehend und lege meine Hand an sein Gesicht woraufhin er zusammenzuckt.

„Nein...ich kann nicht.", der Blauhaarige schüttelt den Kopf.

Blue Eyes | TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt