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-Thaddeus-

„Sie haben Clairy."

Genau diese drei Worte, diese mickrigen drei Worte, die so viel in mir auslösen, hallen immer wieder in mir nach und es ist als ob mir das Blut in meinen Adern gefriert. Meine Füße sind einfach wie festgewurzelt und meine Kehle wie zugeschnürt. Ich kann gar nichts tun, rein gar nichts, kann nichts gegen die immer größer werdende Sorge, die mich wie ein Sturm umgibt, tun. Nicht mal atmen kann ich. Wieder wird mir übel und dieses Mal zittere ich so heftig, dass Navy mir auf einmal beide Hände auf die Schultern legt, vor mich tritt und mich somit zwingt ihm direkt in die Augen zu sehen.

„Taddl! Du musst atmen! Beruhige dich!", weißt er mich eindringlich, aber sanft zugleich an. „Einatmen. Ausatmen."

Der Braunhaarige macht es mir vor, doch irgendwie kann ich es ihm nicht nachmachen. Wie ein Fisch an Land schnappe ich immer wieder nach Luft, aber richtig atmen kann ich nicht. Der Sauerstoff muss auch wieder heraus, aber ich hyperventilierte, habe nach Jahren zum ersten Mal wieder eine Panikattacke.

„T! Bitte! Einatmen und ausatmen! Ein! Aus!", Ivan gibt nicht auf und packt mich nun gröber an den Schultern. „Ein und aus. Komm schon. Ich weiß, dass du das kannst!"

Erneut macht er das Beschriebene vor und ich starre ihn nur mit geweiteten Augen an, versuche ja ihm zu folgen, aber es ist so unglaublich schwer.

„Einatmen.", mein Freund holt Luft und ich tue es ihm zittrig gleich. „Ausatmen.", der Kleinere lässt die Luft seinen Lungen wieder entgleiten und auch ich schaffe es, wenn auch stockend.

Dies geht eine ganze Zeit lang so weiter, bis ich schließlich wieder selbstständig atmen kann.

Dann lässt Navy auch wieder von mir ab und blickt mich fragend an: „Geht's wieder?"

Langsam nicke ich und so geht er beiseite wodurch ich wieder auf den Bildschirm blicken kann. Ein relativ langer Text ist dort abgebildet und ich nähere mich nervös, um ihn besser lesen zu können.

Urplötzlich, ich habe noch nicht einmal den zweiten Satz zu Ende gelesen, beginnen alle Bildschirme zu flackern.

„Was zum...?", beginnt Kira schon, doch bevor er fertig reden kann wird er von einer Stimme unterbrochen, eine Stimme, die ich nur allzu gut kenne und die alles in mir brodeln lässt.

Es ist Andrés Stimme. Sie schallt gehässig und triumphierend aus den Lautsprechern der Zentrale und auch sein Gesicht erscheint nun auf den Monitoren.

„Na?", er grinst hämisch. „Hast du mich vermisst Beastyboy? Oder...", er geht ein Stück beiseite und gibt den Blick auf eine an einen Stuhl gefesselte Person frei. „...vermisst du jemand anderen? Vielleicht deine ach so tolle Clairy?"

Der Blonde fängt zu lachen an und ich balle meine Hände zu Fäusten, will schon laut losreden, doch Clarissa kommt mir zuvor.

„Thaddeus! Egal was er sagt: Tu es nicht! Bitte! Ich flehe di-"

Weiter kommt sie nicht, da André auf einmal zu ihr gestürmt ist und ihr eine schallende Ohrfeige verpasst.

„Halt die Fresse! Dreckiges Flittchen!", und nochmal holt er aus, ohrfeigt nun ihre andere Wange, sodass ihr Kopf direkt zur Kamera gerissen wird und ich den ganzen Schmerz in ihren Augen sehen kann.

„Hör sofort damit auf du Bastard! Lass deine Finger von ihr!", brülle ich voller Wut, kann einfach nicht ertragen, was er ihr da gerade antut.

Alles in mir verkrampft sich nur noch mehr und meine Hände sind nun so sehr zu Fäusten geballt, dass sich meine Fingernägel in meine Handballen graben, doch der Schmerz kümmert mich nicht. Das Einzige, das zählt, ist jetzt Clairy.

Blue Eyes | TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt