Inked. (h.s.)

- V I E R U N D V I E R Z I G -

Harry Styles

"Ich habe doch gesagt, dass das oberste Priorität hat!"

Kaum bin ich in der neuen Woche wieder im Büro habe ich schon keine Lust mehr darauf und wünsche mir einfach das Wochenende wieder her. Denn genau dieses ist das beste seit langem gewesen.

Auch wenn Lou einiges mit ihrer Schwester und Jo zu klären hatte, konnte ich den Großteil der Zeit einfach nur bei ihr sein. Das ist nach wie vor mit Abstand das beste für mich, das was mich am glücklichsten macht.

"Guten Morgen", unterbreche ich die an die Person am anderen Ende der Leitung gerichtete Ansprache meines Vaters und sehe ihn von der Bürotür aus an.

Er schaut einen Moment auf und nickt einmal knapp, bevor er ungewöhnlich schnell das Gespräch zu einem Ende bringt, um mich dann einfach nur abwartend anzusehen.

"Hast du die Unterlagen?", fragt er sofort und fährt sich entnervt durch die Haare.

"Nein", antworte ich schlichtweg, obwohl ich ganz genau weiß, dass er mich mehr als darauf aufmerksam gemacht hat, genau das zu tun.

"Verdammt Harry, ich habe doch gesagt, dass ich sie so schnell wie möglich brauche", erinnert er mich mit etwas gehobener Lautstärke doch ich zucke nicht einmal mit der Wimper.

"Ich weiß." Ich beiße mir auf die Zunge.

Eigentlich bin ich der verdammte CEO dieser Firma und mein Vater glaubt trotzdem, sich in wirklich alles einmischen zu können.

Wenn er nicht loslassen kann, warum hat er dann deinen Posten an mich abgetreten?

"Warum hast du sie dann nicht mitgebracht?"

"Weil ich sie durchgehen werde", antworte ich schlicht und zucke mit den Schultern.

"Ich bin nur hier, um dir zu sagen, dass Mum unten wartet", füge ich gleichgültig hinzu und mache schon auf dem Absatz kehrt, um schnellst möglich wieder in meine eigenes Büro zu kommen.

Nachdem ich gestern mit Lou ihre Schwester besucht habe, überlege ich permanent, was in dieser Familie alles falsch laufen muss, dass ihre Eltern ohne mit der Wimper zu zucken beide ihre Töchter verstoßen würden.

Selbst meine Eltern gehen nicht so weit.

Louisa Wrangler

"Wie soll ich es ihnen sagen?" Susie seufzt fertig auf und ich beiße mir mein Handy in der Hand haltend auf die Zunge.

"Wir werden sehen", ermutige ich sie und lasse mich auf mein Sofa fallen.

"Was wenn einer der Ärzte mich vor ihnen darauf anspricht?"

"Werden sie nicht Susie. Wie geht es Patrick eigentlich?", lenke ich ab und beiße mir auf die Unterlippe.

"Besser. Er muss auch nur noch ein paar Tage hier bleiben", antwortet sie.

Die beiden haben Glück im Unglück, immerhin sind ihre Verletzungen mehr oder weniger nur äußerlich.

"Ihr schafft das schon", meine ich ehrlich und unterhalte mich noch ein wenig mit meiner Schwester, bevor sie sich verabschieden muss, da sie zu einer Untersuchung muss.

Nach dem Telefonat ziehe ich seufzend meine Jacke an, um zu Jo zu gehen.

Wir haben bisher nur am Telefon über Susie gesprochen und sind beide der Meinung, dass wir uns dafür einmal treffen sollten.

Als ich kurze Zeit die Wohnung meines besten Freundes betrete, kann ich nicht anders als zu grinsen, denn sofort steigt mir der Geruch von frischer Pizza in die Nase.