12| Das Referat

7.1K 257 21
                                    

Nachdem ich Dad überzeugen konnte, dass ich nur gestolpert bin und nicht ins Krankenhaus muss, fahren wir ohne ein Wort zu reden nach Hause

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Nachdem ich Dad überzeugen konnte, dass ich nur gestolpert bin und nicht ins Krankenhaus muss, fahren wir ohne ein Wort zu reden nach Hause. Leise spielt das Radio einen meiner Lieblingssongs und doch kann ich mich nicht auf ihn konzentrieren. Zu sehr beschäftigt mich das plötzliche Auftauchen von Damien auf dem Balkon.

Warum hab ich ihn nicht gesehen? Wie konnte er wissen wo ich bin und wie konnte er genau in diesem Moment dort auftauchen?

Die Gedanken an diese Situation verursachen Schmerzen in meinem Kopf.

"Willst du wirklich nicht zum Arzt?" fragt Dad besorgt, als er den Blinker setzt und in unsere Hauseinfahrt einbiegt.

"Nein Dad, ich werde mir etwas Eis drauf legen und schlafen gehen. Morgen ist es sicher wieder gut." versichere ich ihm und hoffe das er es auf sich beruhen lässt.

Dad parkt den Wagen in der Garage und stellt den Motor ab. Er hilft mir aus dem Wagen und führt mich in mein Zimmer, damit ich mich ausruhen kann. Während ich mich umziehe und mich abschminke, richtet Dad mir einen heißen Tee und bringt mir einen Eisbeutel hoch, um meinen schmerzenden Knöchel zu kühlen.

Sanft lege ich ihn mir darauf und ziehe scharf die Luft ein als die Kälte des Beutels meinen Fuß durchfährt.

"Geht es mit den Schmerzen?" fragt Dad als er mit einer heißen Tasse Kamillentee in der Hand in mein Zimmer kommt.

"Ja danke, ich brauche einfach nur etwas Schlaf." Er stellt die Tasse auf meinem Nachttisch ab und küsst mich sanft auf die Stirn bevor er das Zimmer verlässt.

Bedrückt sinke ich in mein Kissen zurück und starre an die Decke. Die Kälte ist mittlerweile erträglich geworden und lindert den Schmerz erheblich.

Nach ein paar Schlücken Tee, wickle ich mich warm in meine Decke ein und schlafe schlussendlich mit Damiens grün braunen Augen in meinem Kopf ein.

Am Morgen erkundigt sich Melodie nach mir. Das Handy klingelt schon vor acht Uhr, wobei ich mich frage wie sie nach dem gestrigen Abend, so früh schon wach sein kann.
Voller stolz erzählt sie mir das sie mit Ryder ein ziemlich inniges Gespräche hatte und eine unglaubliche Nacht in seinem Zimmer. Wobei sie mir versichert das nichts passiert sei, was man ihr nach ihren Worten nicht glauben kann.

"Wie lief das nun gestern mit Damien ab? Er ist einfach gegangen?" Hakt sie nach.

"Ich weiß gar nicht wie ich das erklären kann, ich hab gesehen wie er mit seinem Wagen weg fuhr und doch hat er mich später vom..." Ich stoppe bei diesen Worten, da ich mir nicht sicher bin, ob ich Melodie davon erzählen soll, vor allem weil ich selber nicht richtig weiß was dort oben vorging.

"Und weiter?" fragt Melodie neugierig am Handy.

"Ich hab ihn dann noch einmal kurz gesehen bevor ich nach Hause bin."

"Bist du deswegen gestolpert?"

"Ja kann man so sagen. Hast du das eigentlich mit Ashley mitbekommen?" Versuche ich geschickt das Thema zu wechseln bevor sie mich weiter befragt.

"Nein, was war mit ihr?"

"Sie und Logan haben rumgeknutscht, ich hab sie dabei erwischt wie ich nach dir gesucht habe." Ich nehme den kalten Eisbeutel von meinem Knöchel und fahre sanft darüber.

"Dafür wollte ich mich noch entschuldigen."

"Kein Ding, ich muss jetzt auflegen, wir reden morgen weiter."

"Natürlich, bis morgen."

"Bis morgen." Sage ich und lege auf. Missmutig lasse ich das Handy ins Bett fallen und lege mich wieder ins Bett.

Am Abend ist wieder Kimberly zu Besuch, weshalb ich mich weiter in meinem Zimmer aufhalte und etwas lese.

Biss zum Morgengrauen hat mein Herz sofort erobert.
Eine Liebesgeschichte Zwischen der jungen Bella und dem Vampir Edward. Ich liebe die Szenen in denen er sie still beobachtet und obwohl sie nicht viel miteinander reden, spürt man die Spannung zwischen den beiden und das Verlangen dass sie immer näher zusammenbringt.

Hier und da sieht Dad mal nach mir um sicher zu gehen dass es mir gut geht, was ich mit einem Lächeln bestätige. Auf die Frage ob ich noch etwas benötige, antworte ich mit einem klaren Nein, sodass Dad beruhigt wieder geht und sich weiter mit Kimberly einen netten Abend macht.
Ich vertiefe mich weiter in das Buch und bleibe an der Stelle hängen, als sie ihn wegen seiner Augenfarbe anspricht. Noch einmal lese ich darüber und denke dabei an Damiens Augen die erst gestern zwei verschiedene Augenfarben hatten. Belustigt darüber lege ich das Buch zur Seite. Ich hätte diese starken Medikamente von Dad nicht nehmen sollen. Es gibt so etwas wie Kontaktlinsen, da kann ich an einem Tag blaue und an einem anderen rote Augen haben.
Wobei mir seine goldbraune Augen viel besser gefallen, weshalb er sie ruhig öfter tragen könnte.

In der Früh parke ich ausnahmsweise mal nicht am Ende des Hofes. Um meinen angeschlagenen Knöchel etwas zu schonen, nehme ich einen direkt am Eingang und werde schon von Lia erwartet die besorgt auf mich zu kommt.

"Kate! Damien hat erzählt was passiert ist, ist alles in Ordnung?" Sie blickt auf meinen Fuß den ich leicht angewinkelt hochhalte um ihn zu entlasten. 

"Ja, ist alles gut. Ich hab zwar noch etwas Schmerzen aber das schlimmste hat Damien ja verhindert." Beschämt starre ich auf den Boden.

"Ja das kannst du laut sagen."

"Weißt du warum er wieder zurück gekommen ist?" Ich gehe an ihr vorbei und wir laufen aufs Schulgebäude zu.

"Was meinst du mit zurückgekommen?"

"Er ist eine Weile vorher weggefahren, aber als ich fast vom Balkon gefallen bin war er plötzlich wieder da. Wie aus dem nichts." Ich kann erkennen wie sie ihr Kiefer anspannt und sich nervös auf die Unterlippe beißt.

"Nein." Murmelt sie. "Kann ich mir nicht erklären. Vielleicht war er ja doch noch da, nur du hast ihn nicht gesehen."

"Kann auch sein. Ich wundere mich nur das er aus dem nichts gekommen ist."
Obwohl ich mit Lia gerne noch mehr geredet hätte, verabschiedet sie sich und läuft zur ihrem Unterricht.
Als ich in die Klasse komme, sitzen Melodie, Ashley und Logan schon auf ihren Plätzen. Während Logan und Ashley mich nur still begrüßen und sich gleich darauf wieder zueinander zuwenden, winkt mich Melodie zu sich, fast sieht es so aus als ob sie auf heißen Kohlen sitzen würde.

Ich erzähle ihr noch einmal alles genau von Gestern, bevor unser Geschichtslehrer mit mehreren Büchern herein kommt und den Unterricht beginnt.

Stolz verkündet er uns, dass wir am Ende der Woche ein Referat über ein Fabelwesen halten müssen. Er stellt uns mehrere Bücher zur Verfügung und lässt uns aus einem Becher einen Zettel ziehen auf dem unser Fabelwesen steht über das wir berichten sollen.
Während die Freude bei unserem Lehrer groß ist, hält sich die Freude bei einigen Schülern in Grenzen. Mir gefällt die Idee über ein mystisches Wesen zu recherchieren dessen existent noch nicht bestätigt wurde.

Als der Lehrer an unseren Tisch kommt, zieht Melodie zu erst. Neugierig öffnet sie den Zettel während ich meine Hand in den Becher stecke um zu ziehen.

"Gnom?" Murmelt Melodie. "Was soll das sein?" Flüstert sie mir zu.

"Ich glaube das sind kleinwüchsige Menschen." Flüstere ich zurück.

"Was hast du?"

Gespannt falte ich den Zettel auf und lese das Wort was drauf steht.

"Vampir." Sage ich.

"Du hast Glück, Vampire sind die coolsten Fabelwesen." Enttäuscht blickt sie auf den Zettel in ihrer Hand und lässt ihn missmutig sinken.

Vampire, das könnte tatsächlich ein interessantes Referat werden.

Ewige Liebe *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt