32|Damals

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Ich laufe in meinem Zimmer auf und ab. Mir ist der Appetit vergangen, weswegen ich gleich hoch in mein Zimmer bin. 
Was soll mir Damien erklären? Was für eine Vision und was hat Lydia gesehen? Ich meinem Kopf herrscht ein riesiges Chaos, ich hab das Gefühl das ich gleich zusammenklappe. Die Sorge was mit Aiden los ist, diese Vision und Damiens offensichtliche reaktion auf diese Vision ist zu viel. Tränen steigen mir in die Augen und laufen an meinen Wangen hinunter doch sie sind nicht aus trauer, nein aus Wut.

,,Beruhige dich." Höre ich Damiens Stimme. Als ich mich umdrehe steht er mit nassen Haaren vor mir. Sein Augen verengen sich als er auf mich zu kommt.

,,Beruhigen?Kannst du mir vielleicht mal erklären was los ist?" Meine Stimme ist lauter als gewöhnlich. Damiens Körper scheint sich anzuspannen als er kurz vor mir stehen bleibt. Er streckt die Hand nach mir aus doch ich weiche zurück.

,,Nein, sag mir was los ist." Ich versuche die Beherrschung nicht zu verlieren.

,,Es ist nichts." Sagt er, doch ich glaube ihm nicht. Dieser dunklen Schatten unter seinen Augen ist der gleiche wie der bei Lia. Irgendwas stimmt nicht.

,,Lia wollte mit mir über Lydias Vision reden und du sagst es ist nichts?" Er spannt sein Kiefer an so das seine Kiefermuskeln stark hervortreten.
Kurz schließt er die Augen bevor er mich fest ins Auge nimmt.

,,Lydia hat gesehen wie deine Mutter gestorben ist. Ein Feuer nicht wahr?" All die Wut ist mit diesen Worten wie weggeblasen. Damit hätte ich am wenigsten gerechnet. Damien kommt wieder einen Schritt näher, bevor er mich sanft an meinen Handgelenken fast und mich an seine harte Brust zieht. Das was er? Das war es wesewegen Lia mit mir reden wollte?
Ich spüre die Tränen, doch diesmal sind sie aus voller Traurigkeit. Ich wollte niemand davon erzählen wie meine Mutter verstorben ist, für mich war es immer ein tabu Thema. Sie war Tot und der Grund war egal. Nie wieder könnte ich ihr Lachen hören, mit ihr etwas Unternehmen oder sie einfach nur Umarmen. Sie wurde einfach aus meinem Leben radiert und man kann sie nicht wieder zurück holen.
Damiens Nähe war gerade das was ich dringendst brauche. Tröstend streicht er mir über meine langen Haare und hielt mich mit der anderen Hand dabei fest im Arm.

,,Was ist damals genau passiert?" Fragt er nach einer Weile. Ich sehe auf und wische mir die Tränen aus dem Gesicht.

,,Es war eine warme Sommernacht, Mom und ich waren zu Hause, Dad musste Arbeiten, wie jeden Tag. Am Abend musste Dad eine Nachtschicht einlegen, da sie einen wichtigen Kunden hatten der am nächsten Morgen eintreffen sollte und sie hatten noch etwas vorzubereiten. Gegen halb zehn sind wir dann ins Bett. Es stürmte etwas, der Wind fegte ums Haus. Ich kann mich erinnern das ich mich nah an Aaron gekuschelt habe." Ich holle tief Luft um mich wieder etwas zu fangen.
,,Ich schlief ein, doch irgendwann wurde ich von einem beißendem Geruch wach. Ich erkannte das es nach Rauch stinkte. Sofort stürmte ich zu meiner Zimmertür doch die Flammen hatten den Flur schon erreicht, ich konnte nicht zu meiner Mutter ins Schlafzimmer laufen. Die Flammen haben mich eingefangen. Laut schrie ich nach ihr und lief wieder zu Aaron der Laut zu bellen begann. Ich rief immer wieder nach sie anwortete immer, doch irgendwann verstummte ihre Stimme." In meinen Augen bilden sich wieder Tränen als ich in Damiens Shirt schluchze.  Die Erinnerung schmerz noch mehr als die Realität es damals tat.
,,Ich kämpfte gegen die Angst und der Müdigkeit an. Die Flammen kamen immer näher, als ich langsam aber sicher einschlief, doch kurz bevor ich meine Augen schloss, hat mich jemand hochgehoben. Ich kann mich erinnern das er ruhig auf mich eingeredet hat. Als ich endgültig eingeschlafen bin. Dananch wachte ich im Krankenzimmer auf,wo mir meine Tante dann erzählt hat das Mom im Feuer gestorben ist. Sie ist in den Flammen verbrannt als sie versucht hat mich zu retten." Ich breche zusammen, meine Beine verlieren den halt, doch Damien fängt mich und legt mich sanft auf Bett bevor er sich neben mich legt und seine Arme schützend um mich legt. Ich weine, weine ohne über meine Schwächer in diesem Augenblick nachzudenken.

Lange liegen wir nur so da, bis Damien, Dads Wagen hört der in der Einfahrt parkt.

,,Ich sollte gehen." Flüstert er, er gibt mir sanft einen Kuss auf die Stirn.

,,Meldest du dich später noch?" Frage ich und wende mich zu ihm.

,,Vielleicht, ruh dich erst mal aus und iss etwas." Ich nicke so gut es geht und sehe zu wie Damien sich wie in Luft auflöst. Nur ein sanfte Luftzug ist zu spüren.

Dad kommt wenig später ins Zimmer und fragt mich ob ich schon gegessen habe, was ich mit einem leisen Nein beantworte. Sofort erkennt er das etwas nicht Stimmt, was auch nicht ganz falsch war. Über meine Mutter zu reden tat gut und ich bin auch froh das sie es nun wissen aber irgendwas sagt mir das es noch mehr gibt das er weiß. Das was er mir noch immer verheimlicht und aus welchem Grund auch immer, mir nicht sagen will. Den das erklärt noch immer nicht sein Verhalten am Samstag, er hat zwar gesagt das etwas mit Nathen sei, doch vieleicht war nicht er das Problem sondern ich oder doch jemand anderes?

Ewige Liebe *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt