Das Grauen trägt Pink

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Die Spannung im Büro des Tränkemeisters war in diesem Moment fast greifbar. Immer noch ruhten seine pechschwarzen Augen auf Lavinia. Diese hatte nach seinen Worten den Blick gesenkt und schaute auf ihre Hände, welche Severus sanft in den seinen hielt. Niemals hätte sie erwartet, dass er sie um Verzeihung bitten würde. Sie hatte gehofft, dass er sie nun besser verstehen konnte und sich seine Meinung über sie und ihre Freundschaft wieder ändern würde. Sie hatte damit gerechnet, noch selbst etwas Zeit zu haben, denn noch immer hallten seine Worte in ihrem Kopf nach.

Ja sie würde ihm verzeihen. Die Tatsache, dass er hier vor ihr in die Hocke gegangen war, sich auf Augenhöhe mit ihr befand, zeigte der jungen Hexe, dass er seine Vorwürfe vom Morgen wirklich bereute, dass er diese im Grunde auch nicht alle vollkommen ernst gemeint hatte und dass er nun einiges verstanden hatte. Aber sie konnte ihm dies heute einfach noch nicht sagen.

Wortlos befreite sie ihre Hände aus seinem Griff und erwiderte nun seinen Blick. „Ich kann nicht, nicht heute, ich brauche Zeit, Severus", sprach sie leise und stand nun zitternd vor Anspannung auf. „Lavinia...", entgegnete Severus, doch die Schwarzhaarige griff ohne darauf einzugehen ihren Umhang. „Ich brauche Zeit, ich bitte dich das zu verstehen. Wir sehen uns am Donnerstag im Unterricht", erklärte Lavinia abermals und schaute den Professor entschlossen an.

Als Lavinia den Raum verlassen hatte starrte Severus noch eine Weile Richtung Tür. Er hatte nicht erwartet, dass sie ihm sofort verzeihen konnte, aber ihre Worte hatten ihm gezeigt, dass sie dies irgendwann tun würde. Es war ihr äußerst schwer gefallen standhaft zu bleiben und ihn um ein wenig mehr Zeit zu bitten, bis sie ihm endgültig verzeihen konnte. Sie hatte zuversichtlich gewirkt und vielleicht konnte er diesmal eine Chance bekommen, seine Fehler wieder gut zu machen. Und ein kleines Detail ließ den Tränkemeister vermuten, dass sie ihm eigentlich schon verziehen hatte. Sie nannte ihn wieder Severus.

***

„Komm schon beeil dich Lavinia! Umbridge hat dich doch besonders im Visier und heute hat Professor Snape diese zusätzliche Prüfung angesetzt! Wir dürfen wirklich nicht zu spät kommen", jammerte Daphne, als Lavinia noch immer seelenruhig ihren Kakao leerte.

„Ich komme ja schon. Wir haben noch fünfzehn Minuten", entgegnete Lavinia nörgelnd, während sie Daphnes Drängen nachgab und sich mit ihr auf den Weg zum Zaubertrankunterricht machte. Die Jungs waren schon vor einer halben Stunde losgegangen, da Umbridge ihre Wachhunde mal wieder hatte zusammentrommeln lassen.

In dieser Woche hatte das Grauen in Pink, Lavinia auf eine harte Probe gestellt. Keine einzige Unterrichtstunde war vergangen, in der die Schwarzhaarige sich von der Großinquisitorin, auf ihr unzureichendes magisches Potential hatte hinweisen lassen müssen. Dazu kamen die ständigen Bemerkungen zu den verschiedenen, Umbridges Meinung nach, unangebrachten oder zu nachlässigen, Unterrichtsmethoden der anderen Professoren.

Leider hatten sie erst heute Morgen vor dem Frühstück erfahren, dass Umbridge ausgerechnet heute den Unterricht von Severus inspizieren wollte.

Seit ihrer letzten Unterhaltung, in der sie ihn um etwas Zeit gebeten hatte waren nun zwei Tage vergangen und er hatte sie wirklich in Ruhe gelassen. Der zusätzliche Zaubertrankunterricht am Mittwoch, war ruhig und sachlich verlaufen und sie war daher eigentlich der Auffassung, dass sie die kleine Prüfung am heutigen Tag mit einem „Annehmbar" überstehen würde.

Im Bann der Dunkelheit (Harry Potter Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt