„Severus...?", hauchte Lavinia fragend, doch die junge Hexe hatte nicht die Kraft, weiter über das was gerade geschah nachzudenken und ließ sich nun erschöpft gegen Severus Brust sinken. Dabei spürte sie die Wärme, die von dem schwarzhaarigen Zauberer ausging und vernahm nun, in der vollkommenen Stille des Raumes, den regelmäßigen Herzschlag des Tränkemeisters. Sie spürte, wie ihre Anspannung nachließ, wie sich das ihr bekannte Gefühl von Sicherheit, welches sie schon so oft in Severus Gegenwart gespürt hatte, in ihr ausbreitete und schmiegte sich, diesem Gefühl hingebend, noch enger an Severus Körper. Sein Geruch nach Kräutern, der ihr bereits vertraut war, beruhigte Lavinia ebenfalls.
Noch immer rangen ihr, einzelne Tränen über die Wangen und ihre Finger verhakten sich im schwarzen Stoff von Severus Gehrock. Dieser beobachtete mit ruhigem Blick die junge Hexe in seinen Armen, er spürte wie Lavinia sich nach und nach beruhigte, wie ihr Weinen weniger, stiller wurde. Sie klammerte sich an ihn, suchte Halt und seinen Schutz
Wenn er ehrlich zu sich selbst war, war Lavinias bedingungsloses Vertrauen, welches sich ihm nun einmal mehr offenbarte, etwas was er bisher hatte nie verstehen können. Dennoch war er ihr dafür im Grunde seines Herzen dankbar. Es zeigte ihm, dass es in dieser Zeit Menschen gab, die mehr in ihm sahen, als ein Handlanger, ein Zauberer ohne Gefühlsregungen und Empfindungen. Sie hatte um seine Hilfe gebeten, um seinen Schutz und um seine Unterstützung, hatte dabei aber nie darüber nachgedacht, sich diese Hilfe zu erzwingen oder ihn gar durch Schwüre daran zu binden.
Mittlerweile hatte Lavinia aufgehört zu weinen, dennoch hielt sie sich immer noch an ihm fest. Ihre Finger klammerten sich an seine Kleidung, ihr Kopf ruhte auf seiner Brust. Ein Duft von Jasminblüten und Vanille umgab die junge Hexe. Sie war nun völlig ruhig und das leise Geräusch ihres Atems erfüllte den sonst völlig stillen Raum. War sie eingeschlafen?
„Lavinia?", sprach der Tränkemeister die junge Hexe vorsichtig an und beugte seinen Kopf ein Stück weiter nach unten, um sich zu vergewissern, dass er mit seiner Vermutung Recht behalten würde. Im selben Moment hatte Lavinia jedoch registriert, dass Severus sie angesprochen hatte und hob ihren Kopf in seine Richtung an, um ihm zu signalisieren, dass sie ihn gehört hatte. Und so passierte es. Ohne, dass es einer von beiden beabsichtigt hatte trafen sich ihre Lippen.
Erschrocken zog Lavinia sich zurück und schaute dem Professor verlegen an. Ihre Blicke trafen sich, keiner sprach ein Wort. Doch in Lavinias Kopf überschlugen sich die Gedanken. Sie sollte sich beruhigen, was war denn schon passiert, ein unglückliches Missgeschick. Belanglos, unbedeutend. Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, in der sich keiner der Beiden rührte. Die schwarzen Augen des Tränkemeisters verloren dabei nie den strahlend grünen Blick Lavinias.
Severus wusste nicht genau, was in diesem Moment in ihm vorging. Sein Verstand sagte ihm, dass es nun Zeit war sich zurückzuziehen, aber er war nicht fähig sich von ihren Blicken zu lösen. Heute war dieser klare Blick, durch ihre verweinten Augen getrübt und es lag immer noch die flehende Bitte nach Hilfe und Sicherheit darin. Sanft strich Severus erneut eine von Lavinias unbändigen, schwarzen Haarsträhnen hinter ihr rechtes Ohr.
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Im Bann der Dunkelheit (Harry Potter Fan-Fiction)
Fiksi PenggemarLavinia, 17 Jahre. Ihre Seele voller Dunkelheit und ein Fluch, der den unbändigen Zorn in ihr erweckt...Aufgewachsen in Einsamkeit und Hass erfährt sie nach langer Zeit, wer sie wirklich ist...Geboren um ihr Leben zu geben für den mächtigsten schwar...