„Herrin, Ihr müsst Euch mehr konzentrieren!", erklärte Rabastan unterwürfig als sein Stuporzauber Lavinia gerade so verfehlte.
„Nein! Nein!", rief Bellatrix, die das Duell zwischen ihrem Schwager und der jungen Miss Riddle in keiner Sekunde aus den Augen gelassen hatte und mischte sich nun schon zum gefühlt hundertsten Mal in dieses ein.
„Sie ist zu nett! Viel zu nett! Man kann gar nicht glauben, dass DIE die Tochter unseren Herrn ist! So was von weich!", stieß sie genervt hervor und schubste Lavinia unsanft zur Seite.
Wenige Sekunden später lag Rabastan blutend und wimmernd vor Schmerz am Boden.
„So sollte Euer Gegner aussehen, wenn Ihr Euch duelliert, M Y L A D Y", zischte sie Lavinia das letzte Wort provozierend ins Ohr. Diese stand mit geballten Fäusten immer noch an Ort und Stelle. Ihre funkelnden Augen fixierten den am Boden liegenden Todesser. Es reichte ihr, es reichte endgültig. Natürlich hatte sie schnell bemerkt, dass sie mit Bellatrix als „Lehrerin" eine gnadenlose Hexe an ihrer Seite hatte, die vor nichts zurückschreckte. Natürlich hätte Lavinia diesen Stuporzauber mit einem einfachen Protego und einem sofortigen Konter abwehren und das Duell für sich entscheiden können.
Doch es fiel der jungen Hexe in den letzten Tagen immer schwerer, sich aufgrund ständiger Müdigkeit, auf die Lerneinheiten zu konzentrieren. Lavinia war nun seit drei Wochen jeden Tag dabei neue Zauber zu lernen, kannte Flüche und Rituale, die sie in Hogwarts wohl nie hätte lernen können. Runenschriften, welche uralte Zauber beinhalteten, konnte sie – dank Lucius' Hilfe – nun fast gänzlich entziffern. Auch wenn sie viele dieser alten Flüche niemals anwenden würde, so war es sicherlich gut diese zu kennen und zu wissen wie man sie abwehren, brechen oder blockieren konnte.
Leider hatten Lucius und Lavinia bis zu diesem Tage auch nichts über den Fluch herausfinden können, welchen der Dunkle Lord auf Lavinia gesprochen hatte und auch die genauen Bedingungen ihrer Geburt waren den beiden bis heute unbekannt geblieben. Dabei war Lavinia sich sicher, dass ihr Vater genaustens darauf geachtet hatte, Lucius nur die alten schwarzmagischen Bücher heraussuchen zu lassen, welche davon nichts Preis geben würden. Außerdem war es nicht selten, dass der Dunkle Lord höchst selbst Lavinias Unterrichtseinheiten, sei es in der Bibliothek oder beim duellieren unter Bellatrix' Anleitung, beobachtete.
So war es Lavinia und Lucius bisher auch nur selten möglich gewesen, andere Bücher zu rate zu ziehen und weitere Nachforschungen anzustellen. Nur eines hatten sie bisher herausgefunden. Lavinia war sich sicher, dass sie beim durchstöbern eines alten Ahnenbuches den Stammbaum ihrer leiblichen Mutter gefunden hatte. Es war ein sehr alter Familienzweig, welcher mit dem Namen Gabriella L. Price endete und deren Familienmitglieder bereits alle als verstorben markiert worden waren.
„Das hat nichts zu bedeuten, Lavinia. Es beweist nicht, dass diese Frau deine Mutter war", hatte Lucius ihr daraufhin schon mehrmals klar machen wollen. Doch irgendwas sagte der jungen Hexe, dass sie richtig lag.
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Im Bann der Dunkelheit (Harry Potter Fan-Fiction)
FanfictionLavinia, 17 Jahre. Ihre Seele voller Dunkelheit und ein Fluch, der den unbändigen Zorn in ihr erweckt...Aufgewachsen in Einsamkeit und Hass erfährt sie nach langer Zeit, wer sie wirklich ist...Geboren um ihr Leben zu geben für den mächtigsten schwar...