37. Die Ferien beginnen...
Es herrschte absolute Stille. Draco blickte Lavinia mit festem Blick in die Augen. Ab und zu wanderte dieser Blick zum Tränkemeister, der hinter Lavinia stand und seine Hände stärkend auf ihre Schultern gelegt hatte. Es wunderte den Blonden selbst wie ruhig er diese Information in seinem Kopf verarbeitete. Weder die Erkenntnis, das sich Lavinia ausgerechnet in seinen Paten - Professor Severus Snape - verliebt hatte, noch die Offenbarung, dass seine beste Freundin die Tochter Voldemorts war, schienen ihn sonderlich zu überraschen.
Er verstand sich in diesem Moment selbst kaum. Müsste er nicht entweder völlig wütend darüber sein, dass sie ihm so ein wichtiges Detail nie erzählt hatte, obwohl sie alles über seine Familie wusste oder sollte er sich ihr jetzt sogar unterwürfig zeigen? Schließlich war sie die Erbin Slytherins, die Erbin des Dunklen Lords, welcher der Herr seines Vaters, seiner Mutter – auch wenn diese keine Todesserin war - und irgendwann auch sein Herr sein würde, ob er wollte oder nicht. Einen kurzen Moment hatte er sich sogar gefragt, warum er noch nicht einmal Angst verspürte und sich von ihr distanzieren wollte.
Doch als er eine solche Angst auch in Lavinias Augen erkennen konnte, wurde ihm schlagartig bewusst, dass er genau so etwas die ganze Zeit geahnt hatte und es ihm schlussendlich auch vollkommen egal war, aus welcher Blutlinie Lavinia stammte oder wer ihr Vater war. Das Snape ein Todesser gewesen war wusste er – obwohl es ihm nicht ganz klar war, auf welcher Seite der Tränkemeister wirklich stand - und er war sich sicher, dass er von Anfang an von Lavinias Herkunft gewusst hatte und sie deshalb aus dem Waisenhaus geholt hatte. Aber warum hatte der Dunkle Lord zugelassen, dass sie nicht gleich ins Manor zu ihm, sondern nach Hogwarts gebracht worden war?
Alles was sie hier lernte und womöglich noch viel mehr, hätte Voldemort ihr selbst beibringen können oder seine Todesser damit beauftragen, um sie ganz in seinem Sinne zu beeinflussen. Hier in Hogwarts hatte sie sich mit Granger angefreundet. Auch wenn diese Freundschaft wegen anderen Meinungsverschiedenheiten auseinander gebrochen war, so hatte Lavinia nie die gleiche Einstellung zum Blutstatus von Zauberern und Hexen angenommen, wie seine Familie oder vor allem ihr Vater sie hatten.
„Draco...?", vernahm er nun Lavinias zitternde Stimme an seinem Ohr.
„So etwas habe ich geahnt, seid du mir gesagt hast, dass da etwas ist, was du mir nicht erzählen kannst, um mein Leben und...wohl das Leben von Ihnen Professor, zu schützen. Ich habe geahnt, dass es etwas mit dem Dunklen Lord zu tun hat, ich war mir auch sicher, dass die Magie in dir irgendeine Verbindung zu ihm herstellt. Schließlich kannst du Parsel sprechen...und das kann außer Ihm sonst niemand...Aber warum du mir es nicht sagen konntest und du der Meinung bist, das dieses Wissen Leben kosten könnte, verstehe ich nicht Lavinia. Und vor allem, was will er von dir, warum braucht er dich?", antwortete Draco nun endlich auf Lavinias Geständnis.
Mit einem Blick zu Severus, fasste Lavinia den Mut Draco nun alles über ihren Fluch, ihre Magie und ihre Bestimmung zu erzählen. Allerdings entschied sie sich dazu Severus Geheimnis außen vor zu lassen. Es einfach nicht zu erwähnen, obwohl sie sich war, das Draco ebenfalls ahnte, dass auch Severus in dem großen Ganzen eine ganz andere Rolle spielte, als die Öffentlichkeit annahm. Für die meisten Schüler war er noch immer ein ehemaliger Todesser. Niemand wusste, dass er noch immer in den Kreisen Voldemorts verkehrte und von diesem als einer seiner treusten Anhänger angesehen wurde. Auch wenn er dies nur tat, um für den Orden zu spionieren.
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Im Bann der Dunkelheit (Harry Potter Fan-Fiction)
FanfictionLavinia, 17 Jahre. Ihre Seele voller Dunkelheit und ein Fluch, der den unbändigen Zorn in ihr erweckt...Aufgewachsen in Einsamkeit und Hass erfährt sie nach langer Zeit, wer sie wirklich ist...Geboren um ihr Leben zu geben für den mächtigsten schwar...