Die ganze Wahrheit

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Orientierungslos erwachte Lavinia aus einem erstaunlicherweise sehr ruhigen und traumlosen Schlaf. Als sie langsam realisierte, dass sie in Severus Armen eingeschlafen war und sich daher in seinem Schlafzimmer wiederfand, kamen auch die Erinnerungen an die Erkenntnisse von vor wenigen Stunden wieder zurück.

Es war keine Einbildung gewesen, kein Missverständnis, als sie aus der Sicht des Dunklen Lords mitbekommen hatte, wie dieser, Severus nach dem Befinden seiner Tochter gefragt hatte und damit sie gemeint hatte. Auch die immense Wut gepaart mit unendlicher Enttäuschung darüber, dass so viele davon gewusst hatten und niemand auf die Idee gekommen war, ihr dieses kleine wichtige Detail von Anfang an zu verraten, war Realität gewesen.

In den letzten Tagen hatte sie häufig selbst über diese Möglichkeit nachgedacht und jetzt als diese wage Vermutung zur bitteren Wahrheit geworden war, wusste Lavinia nicht, wie sie mit dieser Tatsache umgehen sollte. Sie war einerseits unendlich schockiert über den Umstand, dass der bösartigste und dunkelste Zauberer ihrer Zeit ihr Vater ist und andererseits war die Sehnsucht, nach Klarheit über ihre Wurzeln nun endlich ein wenig gestillt.

Dennoch spürte die junge Hexe, dass sie noch einiges mehr erfahren musste und sie es, trotz der Tatsache das Voldemort durch und durch bösartig war, kaum mehr erwarten konnte an Silvester auf ihn zu treffen.

Vorsichtig setzte sie sich neben dem immer noch schlafenden Tränkemeister auf und schaute auf ihn herab. Unverzüglich stahl sich ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen.

Der schlafende Severus wirkte vollkommen zufrieden, losgelöst von allen Sorgen, seiner Last als Spion und Todesser. Seine sonst so harten Gesichtzüge, die seinen innersten Schmerz verbergen sollten, waren verschwunden. Seufzend strich die junge Hexe ihrem Meister der Zaubertränke eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.

Eigentlich konnte sie es kaum noch erwarten, endlich mit ihm über den Dunklen Lord zu sprechen, alles zu erfahren, was passiert war, bevor sie ins Waisenhaus gekommen war, wer ihre Mutter war und woher diese innere Wut kam, die in ihr seid ihrer frühen Kindheit lebte.

Trotzdem entschloss sich Lavinia, Severus nicht aus seinem Schlaf zu reißen. Sie hatte schließlich mehr oder weniger mit ihren eignen Augen - auch wenn sie durch die des Lords geschaut hatte - gesehen, wie sehr ihn der Cruciatusfluch zu schaffen gemacht hatte. Außerdem war sie sich sicher, dass das Todessertreffen erst kurz vor ihrem stürmischen Eindringen in Severus Wohnzimmer geendet hatte und er nur kurze Zeit vorher in seinem Sessel eingeschlafen war.

Seufzend kuschelte sich die junge Hexe wieder in seine Arme, hoffte ihn dabei nicht zu wecken und lauschte seinem ruhigen, gleichmäßigen Atem. Lavinia genoss diesen stillen Moment der Ruhe in dem sie sich Severus näher fühlte, als jemals zu vor. Sie erinnerte sich noch genau daran, wie er es vor wenigen Stunden geschafft hatte, sie aus ihrer zornerfüllten Trance zu befreien. Wie er mit aller Kraft und unter unsäglichen Schmerzen, welche sie ihm durch die Berührung seines dunklen Mals zugefügt hatte, dazu fähig gewesen war, die magische Bindung zwischen ihr und der Magie ihres ...V a t e r s... zu trennen und sie wieder ins hier und jetzt zu holen.

Im Bann der Dunkelheit (Harry Potter Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt