„Na du traust dich was", witzelte Blaise, als er den lauten Knall, der zufallenden Tür hörte. Als Lavinia auf ihre Mitschüler traf, reichte jedoch, ein kurzer warnender Blick der verärgerten Hexe, um Blaise verstummen zu lassen.
Die Stimmung der siebzehnjährigen Schülerin war auf dem Tiefpunkt und der Ärger stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, sodass ihre Freunde es nicht wagten sie während dem Rückweg zum Gemeinschaftsraum anzusprechen.
Im Gemeinschaftsraum saßen die Fünf nun etwas abseits von den anderen Slytherins. Es dauerte eine Weile, bis Draco das Schweigen brach.
„Wann musst du denn heute Abend zum Nachsitzen?", fragte er ruhig und schaute zu Lavinia.
„18 Uhr", sagte diese knapp, ohne Draco anzusehen.Professor Snape hatte nur Umbridges Erinnerungen verändert. Draco und ihre Freunde wussten also noch genau, was ihre Wut auf die Großinquisitorin am Morgen verursacht hatte. Sie war einerseits dankbar, dass keiner ihrer Mitschüler sie bisher darauf oder auf die Auseinandersetzung mit Snape am Ende des Zaubertrankunterrichts angesprochen hatte.
Andererseits, war die Schwarzhaarige nicht sicher, was Draco und die anderen über diese Situation dachten, sodass Lavinias Angst ihre Freunde zu verlieren, noch immer in ihren Gedanken existierte.
Gedankenverloren schaute die grünäugige Hexe zum Kamin und ließ die Ereignisse des Tages Revue passieren. Wieso hatte sie ihre Gefühle auch nie im Griff? Während des ganzen Unterrichts bei der Ministeriumshexe hatte Lavinia es geschafft ihre Wut zurückzuhalten. Und dann? Ein blöder unüberlegter, nein, dummer Kommentar von Pansy, welcher im Nachhinein wirklich einfach nur lächerlich gewesen war, hatten ihre vorangegangen Anstrengungen vollkommen zu Nichte gemacht.Als Professor Snape sie dann einige Zeit später am schwarzen See gefunden hatte, waren ihre Gefühle zum zweiten Mal an diesem Tag völlig mit ihr durchgegangen. Sie hatte sich so sehr nach Schutz, Geborgenheit und Verständnis gesehnt, dass sie ohne weiter nachzudenken ihrem Zaubertrankprofessor in die Arme gefallen war.
Als sie dann nach einigen Minuten erkannt hatte, was sie überhaupt getan hatte, war der jungen Slytherin natürlich sofort klar gewesen, dass sie mit ihrem unüberlegten, impulsiven Verhalten eine klare Grenze überschritten hatte.
Und trotz allem – spätestens nach dem Besuch in der Winkelgasse – vertraute Lavinia dem griesgrämigen Professor, mehr als jedem anderen hier in Hogwarts. Im Grunde war er der Einzige, dem sie vollends vertraute.
Nur Draco war für sie fast genauso wichtig. Noch immer würde sie dem blonden Slytherin nicht alles über sich und vor allem über die Dunkelheit, die ihren Zorn und ihre Wut beherrschte, erzählen aber dennoch war der junge Malfoy für Lavinia einer der wichtigsten Menschen in diesem riesigen Schloss geworden.
Im Moment ging Lavinia davon aus, dass Daphne, Blaise und die Anderen ihr Missgeschick im Unterricht und ihre darauffolgende Strafe von Professor Snape für ihre derzeitig schlechte Laune verantwortlich machten und darüber war die junge Hexe durchaus erleichtert. Denn sie hoffte, dass ihre Freunde den Wutausbruch bereits vergessen hatten. Allerdings war es auch möglich, dass die fünf Slytherins es einfach nur nicht wagten Lavinia darauf anzusprechen.
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Im Bann der Dunkelheit (Harry Potter Fan-Fiction)
FanfictionLavinia, 17 Jahre. Ihre Seele voller Dunkelheit und ein Fluch, der den unbändigen Zorn in ihr erweckt...Aufgewachsen in Einsamkeit und Hass erfährt sie nach langer Zeit, wer sie wirklich ist...Geboren um ihr Leben zu geben für den mächtigsten schwar...