Die Tochter unseres Herrn

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Rodolphus Sicht:

Da stand sie nun also, Lavinia Riddle, die Tochter seines Meisters. Unauffällig beobachtete Rodolphus die anderen Todesser um sich herum, die gespannt auf die Worte des Lords warteten. Gleich war es soweit und diese junge siebzehnjährige Hexe würde zu ihnen gehören, mehr noch sie würde über ihnen allen stehen.

„Schaut her! Seht sie euch an!", drang die säuselnde Stimme seines Herrn durch die Dunkelheit. Die einzige Lichtquelle, war der hell leuchtende Mond am Himmel. Natürlich war Bellatrix' Ehemann nicht der Einzige, der bereits einen Blick auf SIE geworfen hatte. Doch erst jetzt war es ihm möglich seine zukünftige Herrin genauer zu betrachten. Es war erstaunlich wie machtvoll und dunkel ihre Aura wirkte. Ein kurzer Blick zu Rabastan und Rodolphus wusste, auch sein Bruder war beeindruckt von der unglaublich starken und dunklen magischen Aura ihrer jungen Herrin.

Er hatte gar nicht mehr daran geglaubt, dass sie dieses Chaos vor vielen Jahren überlebt hatte. Bis seine Frau sie eines Tages in diesem Waisenhaus gefunden hatte. Als Lavinias Magie das erste Mal erwacht zu sein schien, war der Todesser davon überzeugt gewesen, das der Orden die Erbin seines Herrn beseitigt hatte. Erst als Bellatrix dem Lord davon berichtet hatte, dass seine Tochter am Leben war und dass sie sie gefunden hatte, hatte Rodolphus auch verstanden, warum sein Dunkles Mal an diesem Abend so geschmerzt hatte.

Sein jüngerer Bruder und er hatten in einer der vielen Spielunken der Nokturngasse, den ein oder anderen Krug Feuerwhisky zusammen geleert, als ihnen die Reaktion des magischen Mals aufgefallen war. Vielleicht war es dem Alkohol geschuldet gewesen, dass sie dies so leichtsinnig ignoriert hatten, aber an diesem Abend waren beide Lestrange-Brüder davon überzeugt gewesen, dass der Dunkle Lord nicht nach ihnen gerufen hatte. Denn wenn er das tat, drang dieser brennende ziehende Schmerz bis in ihren innersten Geist vor und verebbte erst, wenn sie vor ihm knieten und seinem Ruf gefolgt waren.

Das Bellatrix jedoch auf diesen Impuls reagiert und sogleich die richtigen Schlüsse gezogen hatte, verwunderte ihn bis heute. Natürlich sie war fast davon besessen sich ihrem Lord zu unterwerfen, begrüßte jede Strafe, jede Folter als Möglichkeit die alleinige Aufmerksamkeit ihres Meisters zu besitzen, aber genau aus diesem Grund war es für Bellatrix' Mann so unergründlich, warum ihr Verstand und ihre Erinnerung, sie in diesem Moment zu solch klarem und zielstrebigen Handeln befähigt hatten.

Daher stellte sich der ältere der Lestrange-Brüder sich immer wieder die Frage, ob sie es gewesen war, die in ihrer elenden und unergründbaren Eifersucht, die kleine dreijährige Lavinia in dieses Muggelwaisenhaus gebracht hatte, damit die magische Welt sie vergaß und sie selbst ihrem Lord seine Tochter zurückbringen konnte. War dies möglich? Wäre sie so töricht gewesen? Er erinnerte sich noch genau an die Worte seines Herrn, nachdem Bella ihm von Lavinia berichtet hatte.

In einem Waisenhaus für Muggel? So wenig, Ehrgefühl und wirkliche Treue, hatte ich von euch nicht erwartet. Geleugnet habt ihr, meine Anhänger zu sein aus Angst vor dem lächerlichen Ministerium und aus eben diesen Gründen, war keiner von euch im Stande gewesen, mein Fleisch und Blut, unter euch in der magischen Welt angemessen aufwachsen zu lassen. Ich werde erfahren, wer sie zu Muggeln gebracht hat und glaubt mir, meine liebe Nagini wird sich gerne um denjenigen kümmern."

Aber wenn er genau darüber nachdachte, wurde ihm immer klarer, dass genau so etwas zu seiner wahnsinnigen Frau passte. Er wusste schon lange, dass sie dem Lord nicht nur einfach Treu war und seine Macht, seinen Weg und seine Überzeugungen allein als Anlass nahm ihm zu folgen. Sie vergötterte ihn. Hoffte in jeder Sekunde ihres Lebens, er würde sie zu etwas besonderem machen, sie über uns stellen und Rodolphus wusste, dass seine Frau ihm im Grunde alles geben würde was er verlangte.

Im Bann der Dunkelheit (Harry Potter Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt